Der Weg des Vergessens – Teil 2

Der Weg des Vergessens – Teil 2

Auf den Spuren der Freimaurer

Autor: Andreas Gruss
Kategorie: Hermetik
Ausgabe Nr.: 48

Die Freimaurerei ist von Geheimnissen und Verschwörungstheorien umrankt. Als spirituellen Entwicklungsweg gesehen erleben wir eine Geisteslinie, die bei Hermes Trismegistos ihren Anfang nahm und über die Katharer, Templer und Christusritter in die Neuzeit überliefert wurde. Verfolgt von der christlichen Orthodoxie überlebte die Linie im Untergrund und mithilfe einer esoterischen Symbolik, die nur die Eingeweihten deuten konnten.

Andreas Gruss


Moses und der Auszug aus Ägypten

Die Heiligtümer der Ägypter wurden von Moses im 13. Jahrhundert v. Chr. vollkommen und wahrscheinlich illegal kopiert oder gar gestohlen, um später den Israeliten als ihre eigenen Religionsinsignien zu dienen, so Carl Leonhard Reinhold. Moses gehörte damit zu den Eingeweihten. Ähnliches wird in der Historiae Philippicae von Pompeius Trogus berichtet. Dort steht, dass Moses heimlich die heiligen Kultgegenstände der Ägypter mitgenommen haben soll. Diesen Frevel enttarnte der Pharao erst, nachdem er Moses und sein Volk zum Verlassen des Landes aufgefordert hatte. Nicht grundlos hatte der Pharao also die fliehenden Hyksos verfolgt, er wollte zurück, was man gestohlen hatte. Die Geheimnisse wurden den Ägyptern mit Gewalt entlockt, wenn auch der Tod des ägyptischen Hüters nicht gewollt war. So finden wir in der Bibel die Stelle Genesis 49,6 wo die beiden Brüder Simeon und Levi, die Söhne Jakobs, wegen diesem Misserfolg und dem Mord getadelt wurden. Es war der größte Raub aller Zeiten, dem ein Mord vorausging, der Mord an einem ägyptischen »Aufseher« durch Moses. Der Exodus der Hyksos unter Moses war eine Flucht von Dieben und Mördern, was sie in ihrer 40-jährigen Wanderung durch das Sinai immer wieder unter Beweis stellten.

In Moses 4,31 ruft der Herr auf zur Rache gegen die Midianiter. Die Israeliten zogen gegen die Midianiter und erwürgten alle Männer mit dem Schwert und nahmen Frauen und Kinder gefangen. Als dasMoses sah, wurde er zornig und fragte, warum man die Weiber habe am Leben gelassen?
Nur die jungfräulichen Mädchen solle man am Leben lassen. 32.000 an der Zahl, alle Knaben und Weiber solle man töten. Gleiches geschah den Amoritern und dem König Og von Basan. Alle Städte wurden geschleift, alle Menschenseelen ermordet. Allein 60 Städte des Königs von Basan fielen dem Vandalismus und dem Völkermord zum Opfer. Währenddessen blieb das heilige Wissen in der Bundeslade verborgen, damit niemand davon Kenntnis erhalte und ein jeglicher war des Todes, der die Bundeslade zu öffnen gedachte. Moses verheimlichte seinem Volk tunlichst die wahren Geheimnisse und filterte nur das heraus, was er benötigte, um sein Volk auf eine neue Religion einzuschwören.

Nur wenige wurden Eingeweihte der alten ägyptischen Überlieferungen.

Nur wenige wurden Eingeweihte der alten ägyptischen Überlieferungen. Ob Moses allerdings wirklich eine historische Person war, ist nicht geklärt, denn keinerlei Spuren seiner irdischen Existenz haben sich jemals nachweisen lassen. War er also nur eine Figur der Erinnerung, wie es Jan Assmann vermutet? Oder ist er gleichzusetzen mit Echnaton und ist der Psalm 104 nicht eine Abwandlung des Großen Hymnus Echnatons? Waren Aton und Adonai nicht derselbe Name?
Auf alle Fälle war eine Voraussetzung für den Aufstieg Moses laut Ex 1,8ff. ein Thronwechsel in Ägypten mit dessen Auswirkung auf die Lebenssituation der Hebräer. Um die gestohlenen Heiligtümer vor fremden Zugriff zu schützen, wurden alle Relikte, wie die Bundeslade, der siebenarmige Leuchter (Menora), der Schaubrottisch und andere Heiligtümer, wie eventuell uralte Schriften später im Tempel Salomons aufbewahrt. Der Schaubrottisch war quasi ein Wanderaltar, auf dem jeden Sabbat an einer heiligen Stätte 12 Brote und Weihrauch lagen, zum Verzehr der Söhne Aarons an Gedenken des Herrn. Im späteren Tempel Salomos, der in Jerusalem gebaut wurde, ließ man die Erinnerungen an die ägyptischen Lehren symbolisch einfließen, aber so, dass sie nicht jeder verstand. Deshalb dient der salomonische Tempel den Freimaurern noch heute als Symbol für Humanität, Weisheit und Transzendenz. Nach dem Auszug aus Ägypten verkümmerte in Ägypten das geheime Wissen und blieb nur wenigen Auserwählten vorbehalten.
Mag es zwar aufgrund alter Datierungen nach einem zeitlichen Auseinanderklaffen der Geschehnisse aussehen, so muss dies nach modernen archäologischen Funden neu überdacht werden, denn die Bibelforschung wird durch aktuelle archäologische Erkenntnisse nahezu revolutioniert. Eine Berichtigung der Zeitabläufe ist unabdingbar und lässt die oben genannten Zusammenhänge immer wahrscheinlicher werden.

Andreas Gruss

Erste Eroberung Jerusalems durch Nebukadnezar

587 v. Chr. eroberte Nebukadnezar, König von Babylonien, Jerusalem und zerstörte die Stadt und denTempel Salomons. Doch über das Schicksal der Bundeslade, einem Schrein aus Akazienholz mit Goldblech überzogen, schweigt die Bibel. Sie bleibt verschollen bis zum heutigen Tage.
538 v. Chr. wurde der Tempel, nach Rückkehr der verschleppten Juden, wieder aufgebaut.

Zarathustra

Zarathustra, imWesten des Irans geboren, soll von 628-553 v. Chr. gelebt haben. Seine späteren Lebensjahre verbrachte er allerdings im Osten des Iran. Zarathustra gilt als Begründer des Dualismus. Sollte er an Wissen aus Babylonien gelangt sein? Ein Wissen, das den Juden durch Nebukadnezar gestohlen wurde.

Palästina unter ägyptischer Herrschaft

Die Ägypter hatten von 301 bis 198 v. Chr. Palästina besetzt. Zum gleichen Zeitpunkt entstand der Orden der Essener, der sich maßgeblich mit altem Schrifttum befasste und diese vervielfältigte. Sie pflegten andere Gebräuche als die Juden und hielten sich zurückgezogen.
Johannes der Täufer war ein Essener und Jesus hatte zumindest intensiven Kontakt zu ihnen. Ob er selbst einer war, kann nicht mit Sicherheit geklärt werden. Zumindest hat er viele Elemente aus dem Essenerorden übernommen und nach seinen Gedanken verändert. Was wusste Jesus wirklich über die alten Lehren, war er ein Eingeweihter? Auch er weilte über Jahre in Ägypten.


Zweite Eroberung Jerusalems

Erst 71 n. Chr. wurde der Tempel Salomos erneut zerstört. Titus erobert Jerusalem und plündert den Tempel Jehovas und nimmt den goldenen Schaubrottisch, der aus ca. 150 kg Gold gefertigt sein sollte, sowie die Menora, den siebenarmigen goldenen Leuchter, als Beutestücke mit nach Rom. Aber auch anderes Tempelinventar wird dabei gewesen sein.
74 n. Chr. fiel Masada, die letzte Festung der Essener. Die Widerstandskämpfer lehnten jedes Friedensangebot der Römer ab, lieber starben sie, als in Unfreiheit zu leben und ihren Glaubensregeln entsagen zu müssen. Was bewog die Essener, so zu handeln, welcher feste Glaube führte sie? Da die heiligen Insignien der Plünderung zumOpfer fielen, begannen ca. 100 n. Chr. Gnostiker das Wissen aufzuschreiben, was ihnen überliefert worden war. Damit dieses Wissen nicht in Vergessenheit gerate, war man nun vorsichtiger, mehrere Abschriften wurden angefertigt und einige von ihnen zum Erhalt für die Nachwelt gut versteckt. Siehe die Texte von Qumran und Nag Hammadi. Andere kamen mit Sicherheit in die Bibliothek von Alexandria. Dort versuchten Gegner der alten Lehre, wie sie ja auch von Jesus vertreten wurde, die Schriften durch Brandstiftung zu vernichten, was wohl auch größtenteils gelang. Das Paulinische Christentum hatte keinerlei Interesse daran, dass irgendwo Schriften auftauchten, die ihre Lehre in wesentlichen Punkten widerlegen würden.

[…]

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Andreas Gruss
Der Weg des Vergessens.
Auf den Spuren der Freimaurer, Teil 1-2

Die Freimaurerei ist von Geheimnissen und Verschwörungstheorien umrankt. Gruss ist selbst langjähriges Mitglied im Orden der Freimaurer und zeichnet hier die geistige Tradition von den Anfängen bis in die Neuzeit nach. Lesen Sie im 2. Teil die Fortsetzung der Geschichte der hermetischen Tradition: der Auszug Moses aus Ägypten, die Eroberung Jerusalems, Rom, die Katharer, Templer und der Weg bis nach Schottland, wo die Embleme des Maurerhandwerks in die Symbolik aufgenommen wurden.
 

 

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