Globale Spiritualität

Globale Spiritualität

Tattva Viveka-Jubiläumsfest am 22. April 2012 in Berlin

 

50 Ausgaben der Tattva Viveka in 18 Jahren engagierter Journalismus waren nun doch Anlass genug, um ein großes Fest zu feiern. Zugleich war es die Einstandsparty für unseren Umzug nach Berlin.

 

 

 

 

Das Fest begann am Sonntagmorgen kurz vor der Mittagszeit mit einem Begrüßungsritual, das von Nana Nauwald abgehalten wurde. Das ganze Publikum war daran beteiligt, auf kleine Stoffbahnen gute Wünsche zu schreiben, die wir dann anschließend an einer Wäscheleine aufhängten.

Ich selbst, der Chefredakteur, hatte die Aufgabe, mit der Räucherschale durch die Reihen zu gehen, um jede und jeden mit dem reinigenden Rauch aus Frühlingskräutern zu befächeln. Das war ein schöner Einstand, wo jeder teilhaben konnte und ich die Gelegenheit für einen ersten Kontakt mit den Gästen bekam.

 

Nach dem Begrüßungsritual spielte unsere schwedische Sängerin Mona Nylin ihr erstes Lied, den »Berlin Song«. Mona ist eine hinreißend emotionale Sängerin, und jedes Mal, wenn ich sie höre, bekomme ich Gänsehaut und die Tränen steigen mir in die Augen. Sie war eine der ersten Bekanntschaften, als ich neu in Berlin war.

 

Die Sängerin Mona Nylin

 

Sie spielte vor einem winzigen Publikum am Rande eines Kulturfestes in dem Kreuzberger selbstverwalteten Kulturzentrum Bethanien (übrigens eines der ersten besetzten Häuser Berlins damals in den frühen Siebzigern). Leider war sie am Tag des Jubiläumsfestes krank und hatte keine besonders gute Stimme. Trotzdem waren die Leute begeistert.

 

Nach dem musikalischen Einstand hielt Nana Nauwald ihren Vortrag über authentische Spiritualität. Sie sprach davon, was moderne und gehaltvolle Schamanische Arbeit von oberflächlicher Folklore unterscheidet. Sie sprach von unseren europäischen Wurzeln und von der Bedeutung der spirituellen Erfahrung für unser Alltagsleben. Dazu gehört natürlich die Verbindung zur Mutter Erde und der Einklang mit allen Lebewesen.

 

Zahlreiche Besucher füllten den Saal

 

Bei allen drei Referenten hatte ich als Chefredakteur der Tattva Viveka einiges dazu zu sagen, wie ich diese Menschen kennen gelernt hatte und was sie auf meinem Weg bedeuteten. Dies traf natürlich insbesondere auf den nächsten Vortragsgebenden zu, Marcus Schmieke, war er doch der Mitgründer der Tattva Viveka. Erfreulicherweise war auch Sacinandana Swami zu Gast, der mich mit Marcus damals zusammengebracht hatte. Ohne Sacinandana Swami hätten wir uns niemals kennen gelernt, und die Tattva, so wie sie heute ist, wäre vielleicht nie entstanden. Es war schon sehr ergreifend für mich, mehr als 18 Jahre später mit den beiden gemeinsam auf der Bühne zu stehen und ein Jubiläumsfest zu begehen. Einerseits sind diese Ereignisse schon so lange her, andererseits waren sie so einschneidend, dass ich mich heute noch sehr gut daran erinnern kann. Damals wurden die Weichen für mein Leben gestellt. Ich habe heute oft den Eindruck, dass die Tattva und ich von spirituellen Kräften beschützt und geführt werden. Im Rückblick auf diese Anfänge kann ich heute sagen, auch damals war das alles schon beschützt und geführt. Es scheint der Wunsch der Höheren Macht zu sein, dass es die Tattva Viveka gibt.

 

Marcus Schmieke sprach in seinem Vortrag über Naturwissenschaft und Spiritualität und den spirituellen Bankrott der Quantenphysik, deren letzte Schlussfolgerung darin besteht, dass alles, was ist, nur dem Zufall zu verdanken ist. Da sich die Naturwissenschaft auf den materiellen Reduktionismus zurückgezogen hat und jegliche geistige Wirkung ignoriert, ist es ihr unmöglich, eine sinnvolle Ordnung hinter dem Geschehen zu erkennen. Eine solche Erkenntnis kann sich nur einer spirituellen Sichtweise erschließen, die die Existenz Gottes und spiritueller Kräfte akzeptiert. Marcus ist selbst in eine vedische Yoga-Tradition initiiert und praktiziert seit vielen Jahren Meditation.

 

Blick in den Saal

 

Nach diesem Vortrag war es Zeit für die Mittagspause, deren Highlight ein vegetarisches Menü, zubereitet vom Berliner Hare Krishna-Tempel, war.

Nach der Pause ging es weiter mit dem Vortrag von Alexandra Schwarz-Schilling zum Thema Beziehungen und neues Zeitalter. Alexandra berichtete über die Polarität der Geschlechter und die Probleme in der Mann-Frau-Beziehung, die sie auf sowohl individuelle als auch kollektive Ursachen zurückführte. Ihr Vortrag war von bestechender Klarheit und einer sprachlos machenden Konsistenz. Die Zuhörerschaft hörte gebannt und hoch konzentriert zu. Am folgenden Applaus und der Fragerunde konnte man leicht erkennen, dass das Publikum schwer beeindruckt war. Alexandra hat hier wirklich etwas gefunden, was Licht in das Dunkel bringt und den Anwesenden einen fühlbaren Aha-Effekt bescherte.

 

Nach so vielem konzentriertem Wissen war es anschließend Zeit, noch einige Lieder von Mona zu hören, die mit akustischer Gitarre und am Flügel ihre selbst komponierten Stücke vortrug. Leider konnte sie krankheitsbedingt nicht alle Lieder singen.

 

Der vierte und letzte Vortrag des Tages wurde von mir gehalten. Das Thema war eigentlich die Geschichte und das Leitbild der Tattva Viveka. Da ich mich aber nicht sonderlich auf den Vortrag vorbereitet hatte und beschlossen hatte, frei aus dem Jetzt zu sprechen, nahm der Vortrag eher einen philosophischen Verlauf. Es ging darum, was es heißt, sich selbst zu sein. Sich selbst zu sein scheint mir ein essenzielles und zentrales Thema in der Spiritualität zu sein, an dem und in dem sich alle spirituelle Wahrheiten wie in einem Brennpunkt und fraktalen Bild kristallisieren. Natürlich hat dies viel mit dem Leitbild der Tattva Viveka zu tun, geht es uns doch darum, die spirituelle Entwicklung der Menschheit voranzubringen. Ich sprach noch etwas dazu, was die Themen der vorangegangenen Vorträge gemeinsam haben und welches größere Bild sich daraus ergeben soll – das Bild einer aufgeklärten, globalen und persönlich integrierten Spiritualität.

 

Es freute mich sehr, dass meine redaktionelle Mitarbeiterin, Gabriele Sigg, auch eine kleine Laudatio auf ihren Chef (also mich) vorbereitet hatte, die sie wortreich und inspiriert vortrug. Den Abschluss des Tages bildete die Tombola. Wir hatten über 30 Preise von Verlagen und Firmen gestiftet bekommen, die wir unter den circa 60 anwesenden Gästen verlosten. Dies bedeutete eine Gewinnchance, wie man sie wohl selten findet. Der Hauptpreis war eine Gesamtausgabe der Tattva Viveka 1-50 in fünf Schubern mit den Originalausgaben der Nummern 1-5, die vergriffen sind. Es freute mich sehr, dass ein pensionierter Mann diese Gesamtausgabe gewann, der ein großes Interesse an Philosophie hat und ein Lesefan ist – also genau die richtige Person für diesen Preis.

Um circa 18.00 Uhr endete dann unser schönes Fest. Allen Beteiligten wurde gedankt und es folgte natürlich noch eine längere Abschiedsphase. Die Menschen, mit denen ich sprach, schienen sehr zufrieden zu sein, und der Wunsch nach einer Wiederholung einer solchen Tagung war allenthalben zu hören.

Am Abend spielte dann noch DJane Joy zum Tanz auf. Es gab tanzbare Mantras, in unterschiedlichsten Musikstilen interpretiert. Dies war eine schöne Gelegenheit für mich, die Aufregung und Anspannung des Tages abklingen zu lassen, mich zu entspannen und nach innen zu gehen. Die Mantras und die schöne Musik halfen mir dabei ganz wunderbar.

 

Die Gewölbedecke des Gotischen Saals

 

Alles in allem ein gelungenes Fest. Es ist immer wieder etwas besonderes, mit Menschen in Kontakt zu sein und gemeinsam etwas zu erleben. Das schafft Verbindung und gibt schöne Erinnerungen. Es sind Anker in der Zeit, qualitative Ereignisse, Wegmarken und energetische Anknüpfungspunkte. Gibt es etwas Schöneres als gemeinsame Erfahrungen?

Tattva Viveka

 

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