Rosenkreuzer – zur aktuellen Sektenhetze

Rosenkreuzer – zur aktuellen Sektenhetze

Alexander Crocoll - Rosenkreuzer – zur aktuellen Sektenhetze

Eine in der Öffentlichkeit häufig diskreditierte Rosenkreuzer-Organisation bezieht Stellung

Autor: Dr. Alexander Crocoll
Kategorie: Theologie
Ausgabe Nr: 55

Der Schwerpunkt der letzten Ausgaben (»Keine Angst vor Sekten!«) hat einiges an Diskussionen ausgelöst – sowohl Pro als auch Contra. Dass die Probleme mit dem Sektenvorwurf auch seriöse Gruppen sehr beeinträchtigen kann, zeigt der Beitrag.

Hetzjagd
Über mehrere Jahre hatte im online-Lexikon Wikipedia ein Artikel über AMORC nahezu unverändert Bestand, der in kritisch distanzierter Weise aber sachlich richtig erste Informationen vermittelte. Soweit so gut, hat sich Wikipedia in Deutschland doch als erste schnell verfügbare Informationsquelle etabliert. Im Mai letzten Jahres begann dann eine gezielte Aktion; anonym wurden nachweislich falsche Behauptungen platziert, so u.a. diese Organisation sei von den französischen Behörden als Sekte eingestuft. Richtigstellungen, die Mitarbeiter des Ordens vornahmen, wurden regelmäßig innerhalb kürzester Zeit entfernt. So zum Beispiel, dass es sich bei der im Jahr 2007 in Frankreich vorgenommenen Einstufung um eine Verwechslung handelte, die entsprechend zurück genommen wurde. Tatsächlich ist die Bezeichnung Rosenkreuzer nicht gesetzlich geschützt und es existieren zahlreiche Vereinigungen, die sich auf das Rosenkreuzertum berufen, so dass es immer wieder zu Verwechslungen kommt. Beweise für die Verwechslung, die AMORC als authentische Nachfolgeorganisation der historischen Rosenkreuzer vorlegte, und zahlreiche Schreiben französischer Regierungshäupter sowie der Sektenkommission an den französischen Direktor der Organisation wurden nicht nur ignoriert, mehr noch, die Autoren warfen AMORC auf der Diskussionsseite zum Artikel Manipulation und Fälschung vor, offensichtlich ohne dabei zu bemerken, dass Sie dadurch ihre eigene Geisteshaltung offenbarten. In den notariell beglaubigten Schreiben heißt es, dass die Einstufung als Sekte durch nichts gerechtfertigt sei und man die Schwierigkeiten bedauere, die durch die fälschliche Einstufung hervorgerufen seien.

AMORC – zur aktuellen Sektenhetze

Johann Valentin Andreä (1586-1654), deutscher lutherischer Theologe, Abt und Schriftsteller, Gründer der Rosenkreuzer

Erst nach mehreren Monaten und nach Androhung einer gerichtlichen Vorgehensweise wurde der Sektenvorwurf zurückgenommen. Allerdings geht die Hetzjagd weiter, denn mittlerweile wird in besagtem Artikel suggeriert, AMORC gehöre zu einer Gruppe von Hauptakteuren in Bezug auf ihren (dunklen?) finanziellen Einfluss. Nach wie vor ist der Artikel tendenziös geschrieben und enthält zahlreiche Passagen, die durch unzulässige Verkürzungen und suggestive Formulierungen versuchen, den Orden in einem ungünstigen Licht erscheinen zu lassen. Der Artikel enthält nach wie vor grobe Mängel sowohl bei der formalen als auch bei der inhaltlichen Qualität, die auf die beiden anonymen Hauptredakteure zurückzuführen sind. Dass dabei sogar so einfach zu klärende Dinge wie der internationale Sitz der Organisation falsch angegeben sind, fällt dem unbedarften Leser naturgemäß kaum auf, spiegelt aber die Qualität dieses Artikels wider.

Wikipedia in der Kritik
Zum Ende des vergangenen Jahres gab es einigen Wirbel in der Presse um die englische aber auch um die deutsche Ausgabe von Wikipedia. Zahlreiche falsche Artikel sorgten dafür, dass die freie Enzyklopädie mit einem Experiment Konsequenzen zieht und es nicht mehr jedem ohne weiteres erlaubt ist, neue Artikel in der englischsprachigen Version einzustellen. Grundlage des Erfolgs von Wikipedia war bislang der Grundsatz, dass jeder Artikel einstellen und bearbeiten konnte und die Nutzerscharen die Richtigkeit der Einträge überwachen würde. Doch dieses Prinzip der Selbstkontrolle der Nutzer scheint Grenzen des Funktionierens zu haben. Immer wieder kam es zu aufsehenerregenden Manipulationen und Wikipedia selbst listet eine ganze Reihe von Fehlern auf, inklusive Angaben darüber, wie lange falsche Artikel bestehen blieben. Nachweislich falsche Einträge, die über mehrere Jahre Bestand hatten, sind keine Ausnahme. Für die deutsche Ausgabe sind bislang keine Änderungen der Benutzerrichtlinien vorgesehen. Nach wie vor ist es möglich, anonym gezielt falsche Informationen zu verbreiten, sei es durch Anlage neuer Artikel oder Änderung bestehender Einträge.

Eine in der Öffentlichkeit häufig diskreditierte Rosenkreuzer-Organisation bezieht Stellung

Ursachensuche
Unser gegenwärtiges Zeitalter scheint geprägt von einem scheinbaren Widerspruch, dem starken Anwachsen metaphysischer Bedürfnisse bei gleichzeitiger religiöser Desorientierung. Die klassischen großen Staatskirchen und anerkannten Konfessionen verlieren an Bedeutung; sie werden nur allzu häufig auf bloße Ethik und Moral-Lehre reduziert und scheinen den spirituellen Bedürfnissen der Menschen kaum mehr gerecht zu werden. Mit der ab Mitte der 70er Jahre einsetzenden Abnahme religiöser Homogenität ist keine Abnahme spiritueller Lebens- und Sinnfindung zu verzeichnen, wie der nach wie vor boomende Markt der Esoterik und alternativer Glaubensformen zu bestätigen scheint.

Untersuchungen
Im Jahr 1996 setzte der Deutsche Bundestag eine Enquete-Kommission unter dem Arbeitstitel »Sekten und Psychogruppen« ein. Neben diversen anderen Gruppierungen wurde AMORC als einzige Rosenkreuzer-Organisation zu einer nichtöffentlichen Anhörung eingeladen und gab selbstverständlich bereitwillig Auskunft. Der Abschlussbericht verdeutlicht, dass von den Rosenkreuzern als weltanschaulicher Gemeinschaft keine der Gefahren ausgeht, die mit dem Begriff »Sekte« in Verbindung stehen. […]

Lesen Sie den kompletten Artikel in der TATTVA VIVEKA 55

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Dr. Alexander Crocoll
Rosenkreuzer – zur aktuellen Sektenhetze

Der Schwerpunkt der letzten Ausgaben (»Keine Angst vor Sekten!«) hat einiges an Diskussionen ausgelöst sowohl Pro als auch Contra. Dass die Probleme mit dem Sektenvorwurf auch seriöse Gruppen sehr beeinträchtigen kann, zeigt der Beitrag.
 

 

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