Der esoterische Tarot

Der esoterische Tarot

Wahrsagerei oder »Die Wahrheit sagen«?

Autor: Armin Denner
Kategorie: Judentum/Kabbala
Ausgabe Nr: 95

Als Teil der Esoterik wird der Tarot oft mit Aberglauben oder unglaubwürdiger Wahrsagerei in Verbindung gebracht. Armin Denner klärt darüber auf, dass er weder mit dem einen noch mit dem anderen etwas gemein hat. Stattdessen kann richtig verstandener Tarot Antworten auf grundlegende Sinnfragen des Lebens geben.

Jeder Mensch fragt sich auf seine eigene Art nach dem Sinn des Lebens. Viele finden diesen, indem sie andere Menschen unterstützen und bereichern. Oft verwirklichen sich Männer und Frauen, wenn sie Familien gründen, doch auch über das familiäre Umfeld hinaus entwickeln viele Menschen bestimmte Ideen und Werte, von denen kommende Generationen profitieren können. Dies gilt beispielsweise für Gründer, Erfinder, Künstler oder Philosophen. (Das weibliche Geschlecht ist damit selbstverständlich gleichermaßen und gleichwertig angesprochen!)

Die ewig Neugierigen aller unterschiedlichen Orientierungen finden auch dann keine Ruhe, wenn der Verstand seine Grenzen erreicht. Auf jede gefundene Antwort reagieren sie nur mit zusätzlichen, weiteren Fragen, die zu guter Letzt dann immer in etwa so lauten: Wo komme ich her und warum bin ich hier? Was ist der tiefere Sinn meines Daseins und des Lebens überhaupt? Wo sind Anfang und Ende der Existenz einzuordnen? Oft nehmen solcherlei Sinnfragen lange Zeit keinen besonders großen Stellenwert ein, doch mit einem bestimmten Abschnitt des Lebensweges treten sie dann spürbar in den Vordergrund. Nicht selten entsteht diese Art von Sinnsuche sogar erst durch emotionale oder seelische Bedrängnis.

Der esoterische Tarot

Die Antwort auf solche und ähnlich grundlegende menschliche Fragen ist eine geistige oder spirituelle, eine esoterische. Wenn man sich aktuell dem allgemein zugänglichen Angebot an Esoterik, in vorderster Linie dem Tarot, zuwendet, begegnet man allerdings starken Strömungen, die bei genauer Betrachtung bestenfalls als Aberglaube oder Realitätsflucht einzuordnen sind. Viele ernsthaft Interessierte winken aus genau diesem Grund schnell wieder ab, wenn sie erste Erfahrungen mit dem »esoterischen Supermarkt« und eben auch mit dem Tarot sammeln durften. Solcherlei Erfahrungen erwecken nicht im Geringsten den Eindruck von Seriosität, sie laden leider nicht dazu ein, eine spirituelle und zugleich bodenständige Sinnfindung gerade beim Tarot zu vermuten.

Um Antworten im Sinne einer bodenständigen und alltagstauglichen Esoterik zu erhalten, gibt es drei Spielregeln, auf die man sich im Vorfeld einlassen sollte:

  • Wie Oben so Unten, wie Innen so Außen.
  • Sinnlose Zufälle gibt es nicht.
  • Du bist grenzenlos und schöpferisch.

Wer sich in diesem Sinne bereitwillig auf das Experiment der esoterischen Selbstbegegnung einlässt, entdeckt ein neues, ganzheitliches Weltbild und eine Lebenseinstellung, die mit der weit verbreiteten esoterischen Scheinwelt nichts zu tun hat. Meistens begegnen Forschende zuerst der konventionellen Psychologie. Bei weiterer Suche trifft man dann aber über diese hinaus immer auf eine Komponente, die gemeinhin als seelisch bezeichnet wird. Die Perspektive, die sich konkret auf die Existenz der Seele richtet, ist eine spirituelle. Wer dann immer noch offen weiterforscht, lernt einen Erkenntnisweg kennen, der sich erstaunlicherweise mit den modernsten Wissenschaften vereinbaren lässt und der so manchen noch offenen Kreis schließen kann.

Wer sich den drei Spielregeln nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch öffnet, sammelt im weiteren Verlauf des Weges Schritt für Schritt eigene Erfahrungen, die das rein rationale Lebensmodell kontinuierlich erweitern. Innere Sphären erschließen sich, die in jedem Menschen potenziell vorhanden sind, die aber in der westlich geprägten Gegenwart vergleichsweise wenig zur Geltung kommen. Doch genauso, wie man bei permanentem Trainieren seiner Muskeln messbar schwerere Gewichte stemmen kann, erzielt man sukzessive auch greifbare Erfolge, wenn man seinen inneren Kräften größere Aufmerksamkeit schenkt. Der Maßstab, welchen Wegen und Anbietern man auf seinem spirituellen Weg folgen kann: Wie ist es mit diesem oder diesen Menschen im Alltag bestellt? Führt der angebotene Weg zu mehr Achtsamkeit, Wohlwollen und Toleranz? Zelebriert dieser Mensch das Leben? Begegne ich gerade einer Lehre, einem Menschen, der dem Leben gegenüber fried- und freudvoll eingestellt ist?

Wahrsagerei oder »Die Wahrheit sagen«?

Mit Esoterik ist ursprünglich gemeint, dass man seine Aufmerksamkeit auf die inneren Welten richtet, um sie ins Bewusstsein zu bringen und mit der äußeren Welt zu verbinden. Für die inneren Werte und vor allem für deren Verwirklichung im Alltag gibt es verschiedene Rezepte. Überlieferungen der unterschiedlichsten Kulturen beschreiben Möglichkeiten, deren Ausführung schlummernde innere Geister wecken und ins Leben bringen. Eines der Hilfsmittel zur Entfaltung der Fähigkeiten unserer Natur, unseres Wesens sind die Bilder des Tarots. Mit Wahrsagerei haben diese Bilder nur insofern zu tun, als sie uns ein Medium anbieten, das »die Wahrheit sagt«.

Der Reichtum, den der Tarot Interessierten anzubieten hat, ist mitnichten die Vorhersage einer in Stein gemeißelten Zukunft. Das mag vielleicht die nur allzu menschliche Neugier nach der Zukunft befriedigen oder auch einen Fluchtweg aus der harten Realität vorgaukeln. Häufig wird der Tarot in der Tat aus diesem Motiv auch so praktiziert und erfolgreich verkauft, doch das ist nur seine Schattenseite. Bei seriöser Beschäftigung eröffnen uns die 78 Karten einzeln und mit ihren fast unendlich vielen Kombinationen eine Landkarte, die uns den Weg zu einer eigenverantwortlichen und selbstständigen Gestaltung der Zukunft weist. Das wahre Anliegen des Tarots lässt sich mit nur drei Worten zusammenfassen: Unbewusstes bewusst machen!

Dies ist nur der Anfang des Artikels.

Im vollständigen Artikel geht Armin Denner auf das Große und das Kleine Arkanum ein und auf die Kabbala als deren Ursprung. Hol dir jetzt den gesamten Artikel, der in Tattva Viveka 95 erschienen ist.

Tattva Viveka 95

Tattva Viveka Nr. 95

Inhalt der Ausgabe

Schwerpunkt: Seele
Erschienen: Juni 2023

Maik Hosang – Ein metamoderner Begriff der Seele. Der zentrale Moment von zukunftsfähiger Psychologie und Philosophie, Kultur und Gesellschaft • Ronald Engert – Seele, Körper und Befreiung in der Bhagavad-gītā. Leben in der göttlichen Ordnung • Dr. Jens Heisterkamp – Die Seelen-Lehre Rudolf Steiners. Von den drei seelischen Dimensionen • Sebastian F. Seeber – Die Seele bei Platon. Über die Selbsterkenntnis des Menschen • Dieter Schnocks – C. G. Jungs Verständnis der Seele. Grundlagen des Modells der Analytischen Psychologie • Samuel Eckhart – Die Ogdoadische Tradition. Rückkehr im Lebendigen Licht des Glorreichen Sterns • Nora Philine Hansing – Die Revolution der Seele. Wegweiser in eine erwachte Kultur der Allverbundenheit • Stefanie Aue – Göttinnen im Tantra. Die zehn göttlichen Erkenntniswege der Dasha Maha Vidyas (Teil 2) • Akambi Oluwatoyin – Charakter ist Spiritualität. Warum die Charakterbildung in der Nago-Tradition die Grundlage für Spiritualität darstellt • Armin Denner – Der esoterische Tarot. Wahrsagerei oder »Die Wahrheit sagen«? • Christiane Krieg – Krafttiere. Spirits der Schamanen • Gerlinde Henriette Stärk – Wieder erinnern lassen. Von meiner erwach(s)enden Liebe zur Erde • u.v.m.

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Zum Autor

Unser Autor Armin Denner

Armin Denner, Jahrgang 1955, beschäftigt sich seit frühester Jugend intensiv mit den geistigen Hintergründen des Daseins. 1986 begegnete ihm der Tarot, den er sofort als ein Medium erkannte, das Spiritualität und praktischen Alltag gleichermaßen anspricht. In Ergänzung mit verschiedenen ganzheitlich orientierten Methoden leitet Armin Denner seit der Jahrtausendwende das tarotproject, wo er in Coachings und Kursen seine Kenntnisse an Interessierte vermittelt. 2004 erschien sein Standardwerk »Der Tarot-Lehrgang«.

Folge Armin Denner auf YouTube: TAROT – ALCHEMIE – KABBALA – Armin Denner

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