Das I Ging und der Genetische Code

Das I Ging und der Genetische Code

Die Tao-Einheit in einer universellen Formel

Autorin: Julia Kant
Kategorie: Taoismus
Ausgabe Nr: 61

 

Eine größere zeitliche und kulturelle Distanz könnte es zwischen der Entstehung des 3000 Jahre alten chinesischen Weisheitsbuches I Ging und der von den Forschern Watson und Crick im Jahr 1953 entdeckten biochemischen Struktur der DNS kaum geben. Überraschenderweise sprechen I Ging und DNS dennoch die gleiche Sprache – mathematisch, biologisch und metaphysisch. Beide sind Repräsentanten eines universellen Schöpfungsmusters, das in vollendeter Harmonie den Weg des Tao beschreibt.

Viele kennen das I Ging als Orakel, bei dem Münzen geworfen werden um Antworten auf Lebensfragen und zukünftige Ereignisse zu erhalten. Das Wissen um die zugrunde liegende Codierung kann aber nicht nur für Divinationszwecke, sondern auch für Heilung, Langlebigkeit und die Entwicklung des Lichtkörpers genutzt werden.

Ursprünge des I Ging

Es gibt eine Reihe von Mythen, die die Entstehung des I Ging und seiner acht Trigramme umranken. Das Buch der Wandlungen, wie das I Ging auch genannt wird, geht der Legende nach auf Fu Hsi, den ersten Kaiser Chinas zurück. Dieser sah, so heißt es in einer dieser Überlieferungen, eine Schildkröte aus dem Gelben Fluss auftauchen und bemerkte bei genauerer Betrachtung acht Symbole aus jeweils drei durchlaufenden oder unterbrochenen Strichen auf dem Panzer des Tieres. In einem Moment plötzlicher Einsicht erkannte er, dass diese Anordnung aus Linien-Sets sämtliche Lebensabläufe und Wandlungen reflektiert.

Die früheste Interpretation des I Ging mit seinen 64 Hexagrammen, Namen und philosophischen Zuordnungen geht allerdings erst auf König Wen zurück, der in Gefangenschaft über die Bedeutung der Zeichen meditierte.
Bereits im 17. Jahrhundert setzte sich der Mathematiker Gottfried Wilhelm Leibniz mit dem I Ging auseinander und fand in ihm eine Bestätigung für die damals noch exzentrisch anmutende Idee eines binären Zahlensystems, das heute die Grundlage aller computergesteuerten Systeme bildet.
Watson und Crick fanden die gleiche mathematische Struktur für den Aufbau organischer Materie. Die erstaunlichen Übereinstimmungen wurden erstmals von Dr. Martin Schönberger in seinem Buch »Weltformel I Ging und genetischer Code« beschrieben.

Die Gemeinsamkeiten Eine Gegenüberstellung des auf den ersten Blick ungleichen Paares wirft ein direktes Licht auf die enge Verwandtschaft und die allgemeine Gültigkeit beider Systeme: Die Abkürzung DNS steht für das Biomolekül Desoxyribonukleinsäure, welches als Träger der Erbinformation bekannt ist. Zwei gegensätzlich laufende Einzelstränge (Plus und Minus) bilden gepaart als Doppelhelix die Grundstruktur bzw. das Rückgrat der DNS. Das Fundament der I Ging Formel setzt sich entsprechend aus den Urpolen Yang (––) und Yin (– –) zusammen.

Die nächste Übereinstimmung betrifft die »Beschriftung« der Doppelhelix, welche die Aufgabe der Codierung übernimmt. Es handelt sich um vier Nukleobasen: Adenin, Thymin, Cytosin und Guanin, die paarweise verbunden sind. Ebenso genügen dem I Ging vier Buchstaben um die Komplexität des Lebens zu beschreiben. Es unterscheidet die vier Zustände ruhendes und bewegtes Yang sowie ruhendes und bewegtes Yin.

 

I Ging: Die vier ZuständeDie vier Zustände ruhendes und bewegtes Yang sowie ruhendes und bewegtes Yin.

 

Jeweils drei Basenpaare der DNS formen ein Code-Wort für die Proteinsynthese. Dieses Code-Wort wird Triplet genannt. Analog bilden immer drei der Linien des I Ging ein sogenanntes Trigramm. Aus der Kombination der vier Basenbuchstaben und dem Tripletcode ergeben sich 64 (43) Codon-Varianten, die alle 20 Aminosäuren codieren.

Die Kombinationsmöglichkeiten des I Ging sind identisch: aus den zwei Urpolen der Yang- und Yin-Linien lassen sich acht Trigramme bilden; werden diese miteinander kombiniert, erhält man 64 (82) Hexagramme, die alle Abläufe lebendiger Entwicklung in präzisen Bildern beschreiben.

Die »Leserichtung« der Codes ist sowohl bei der DNS als auch bei den Triplets im I Ging streng determiniert.

 

I Ging: Die 8 Trigramme - gebildet aus zwei UrpolenAus den zwei Urpolen der Yang- und Yin-Linien lassen sich acht Trigramme bilden.

 

In ihrem Buch »Chaosforschung, I Ging und genetischer Code« verweist Katya Walter auf weitere Ähnlichkeiten hin, die sich aus dem I Ging Diagramm des »Gelben Flusses« ableiten, welches sich aus Formationen von schwarzen und weißen Punkten, die den fünf Elementen zugeordnet sind, zusammensetzt.

Die Punkte für die Elemente teilen sich folgendermaßen auf: Dem Holzelement sind elf Punkte, dem Wasserelement zwölf, dem Metallelement dreizehn und dem Feuerelement vierzehn Punkte zugeordnet. Dies ergibt eine Gesamtzahl von 50 Punkten, zu denen noch die fünf Punkte des Erdelements addiert werden. Wir erhalten eine Summe von 55 Punkten.
Zählen wir die Atome der DNS Basenpaare, kommen wir zu einem ganz ähnlichen Ergebnis mit lediglich leichten Abweichungen: Cytosin besitzt elf Atome, Adenin, Thymin und Guanin setzen sich aus jeweils dreizehn Atomen zusammen. Die Summe ist auch hier 50 (Atome), zu denen wir die fünf Wasserstoffbrückenbindungen zwischen den Basenpaaren addieren können und ebenfalls die Zahl 55 erhalten. […]

 

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Julia Kant
Das I Ging und der Genetische Code

Eine größere zeitliche und kulturelle Distanz könnte es zwischen der Entstehung des 3000 Jahre alten chinesischen Weisheitsbuches I Ging und der von den Forschern Watson und Crick im Jahr 1953 entdeckten biochemischen Struktur der DNS kaum geben.Überraschenderweise sprechen I Ging und DNS dennoch die gleiche Sprache – mathematisch, biologisch und metaphysisch. Beide sind Repräsentanten eines universellen Schöpfungsmusters, das in vollendeter Harmonie den Weg des Tao beschreibt.
 

 

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