Reinkarnation unideologisch in ihrer Vielfalt untersuchen

Reinkarnation unideologisch in ihrer Vielfalt untersuchen

Forschung und Fallbeispiele

Autor: Dieter Hassler
Kategorie: Bewusstsein
Ausgabe Nr: 102

Dieser Artikel betrachtet die Frage, ob es Reinkarnation gibt, nicht als ideologische Streitfrage, sondern als normalen Erkenntnisprozess, wie er in den Naturwissenschaften, zum Beispiel in der klassischen Physik, erfolgreich durchlaufen wurde. Reinkarnation ist eine Hypothese zur Erklärung zahlreicher paranormaler Vorgänge, die sich aktuell in der 3. Erkenntnisphase befindet, der Replikation durch Forscherkollegen.

Ob es Reinkarnation, die Wiedergeburt der Seele, und zwingend verbunden damit ein Weiterleben der Seele nach dem Tod, tatsächlich gibt, ist eine ungelöste Menschheitsfrage.

Außergewöhnliche Phänomene wissenschaftlich zu erklären, ist das Anliegen des Autors dieses Beitrags. Dafür wurden zehn Erfahrungsfelder wie Spontanerinnerungen von kleinen Kindern an ihre früheren Leben, die hypnotische Rückführung von Erwachsenen oder Nahtoderfahrungen definiert, die in 429 Fällen gefunden und diskutiert wurden und für die die Reinkarnationshypothese als Erklärung am angemessensten erscheint. Das Arbeitsergebnis ist in vier Bänden niedergelegt. Im nun anstehenden nächsten Schritt muss eine Gesetzmäßigkeit gefunden werden, welche die Möglichkeit erklärt, dass Informationen, die einen individuellen Menschen definieren, nach dem Tod bestehen bleiben und nach Jahren wieder in ein werdendes Leben einziehen können.

Um aufzuzeigen, wie sich Reinkarnation in paranormalen Erfahrungen äußern, werden zwei Beispielfälle geschildert: Ein kleines Kind, das sich an Geschehnisse aus seinem früheren Leben erinnert und ein Erwachsener, der in Hypnose den Tod in seinem früheren Leben erfährt und dadurch von einer therapieresistenten paranoiden Angststörung geheilt wird.

Ob es Reinkarnation, die Wiedergeburt der Seele, und zwingend verbunden damit ein Weiterleben der Seele nach dem Tod, tatsächlich gibt, ist eine ungelöste Menschheitsfrage. In diesem Beitrag erfolgt keine Anmaßung, diese beantworten zu können. Aber es soll versucht werden, einen Weg aufzuzeigen, auf dem man sich einer Antwort wenigstens annähern kann, ohne auf religiöse oder esoterische Glaubensinhalte zurückgreifen zu müssen, die bekanntlich unterschiedlich ausfallen und hoch umstritten sind.

Reinkarnation unideologisch in ihrer Vielfalt untersuchen – Forschung und Fallbeispiele

Das Problem liegt darin, dass Naturwissenschaftler erwarten, es müsse ein Naturgesetz, einen Wirkmechanismus (modus operandi) geben, der jene Phänomene »erlaubt«, die mit »Reinkarnation« umschrieben werden. Die Frage ist: Wie kann es sein, dass die Information, die einen individuellen Menschen definiert, nach dessen Tod bestehen bleibt und nach Jahren wieder in ein werdendes Leben einzieht? Ein Gesetz, welches das beschreibt und den Anschluss an Bekanntes herstellt, ist nicht bekannt. Die meisten Wissenschaftler schlussfolgern daraus, dass Reinkarnation daher unmöglich ist. Eine Beschäftigung mit dem Thema sei überflüssig, solange das Gesetz nicht entdeckt ist.

Diese Schlussfolgerung ist voreilig, da man nicht wissen kann, ob ein solches Gesetz zwar existiert, jedoch noch nicht entdeckt wurde, und in Zukunft einmal gefunden wird.

Forschungsansatz

Um die gesuchte Gesetzmäßigkeit aufzudecken, sollte man erfolgreich erprobte Methoden anwenden und verfahrensmäßig vorgehen, wie zum Beispiel in der klassischen Physik:

  1.  Das Phänomen genau beobachten und dokumentieren (analog zur Frage, wie der Apfel vom Baum fällt),
  2. eine Gesetzmäßigkeit suchen (Fallgesetz v = gt) , welche die Beobachtungen beschreibt,
  3. an Beobachtungen anderer Forscher prüfen, ob die Gesetzmäßigkeit in weiteren Untersuchungen das Verhalten gut beschreibt (Versuchswiederholungen, unterschiedlich schwere Massen aufeinander wirken lassen).
  4. In nächstem Schritt kann man den Zusammenhang mit weiteren Gesetzmäßigkeiten suchen (Newton’sches Gravitationsgesetz, Fallbeschleunigung). Damit ist eine Gesetzmäßigkeit gemeint, welche die Verbindung zu den Naturwissenschaften herstellt. Denkbar ist aber auch, dass diese nicht innerhalb der Naturwissenschaften, sondern in einer anderen Dimension existiert.

Bezogen auf die Reinkarnation liegen die Schritte 1 und 2 bereits hinter uns. Auf der Basis vieler Beobachtungen in längst vergangener Zeit wurde das »Gesetz« der Reinkarnation entworfen. Es besagt, dass der Mensch eine unsterbliche Seele besitzt, die seinen Wesenskern ausmacht und die mehrfach nacheinander entstehende menschliche Körper beleben kann. Die Überlebensfrage gehört zwangsläufig zur Reinkarnation, weil diese ohne ein Weiterleben der Seele nach dem Tod nicht vorstellbar ist.

Die aktuelle Aufgabe liegt im Punkt 3, in den Replikationen . Es liegt eine Vielzahl von Beobachtungen unterschiedlicher Autoren aus aller Welt vor, die in einem umfangreichen, zeitgenössischen Schrifttum zu finden sind, das unter den Überschriften »Parapsychologie«, »Übersinnliches« und »Esoterik« firmiert. Zu testende »Gesetzmäßigkeiten« gibt es auch seit geraumer Zeit. Sie laufen unter den Stichworten »Reinkarnation«, »Überleben des Todes« und Alternativen, wie »Telepathie zwischen Menschen«, »Hellsehen«, »außersinnliche Wahrnehmung (ASW); Super-ASW oder Living Agent PSI, abgekürzt LAP«, »Präkognition«, »Retrokognition«, »Halluzination«, »Täuschung«, »Betrug« u. a. m.. Die bisher unvollständig erledigte Aufgabe besteht darin, zu prüfen, ob sich das »Gesetz« der Reinkarnation weiterhin zur Beschreibung vorgefundener Phänomene bewährt und welche der Lösungsansätze am besten alle vorgefundenen Phänomene beschreibt.

Aussagen über das Jenseits stammen nicht nur von hypnotischen Rückführungen von Erwachsenen in deren frühere Leben, sondern auch von Kindern, die sich an frühere Leben erinnern.

Seit 25 Jahren arbeitet der Autor an der dritten Aufgabe. Dabei wurden zehn Erfahrungsfelder des Menschen analysiert, die von Erlebnissen berichten, die einen Bezug zu den beiden folgenden Fragen haben: »Gibt es ein Leben nach dem Tod?« (Unsterblichkeit der Seele, Überlebensfrage, Kennzeichen »Ü«) und »Gibt es Reinkarnation?« (Kennzeichen »R«). Abbildung 1 listet diese zehn Erfahrungsfelder auf und zeigt, für welche der obigen beiden Fragen Fälle gefunden und erfolgreich untersucht wurden.

Entscheidend für die Einbeziehung eines Berichts in die Untersuchung war seine Qualität und Vertrauenswürdigkeit. Kriterien dafür waren die Herkunft aus Fachbüchern oder Fachzeitschriften (selten Internet), die Qualifikation der Autoren, die Ausführlichkeit der Dokumentation, die Zahl der Zeugen u. a. m..

Die Berichte aus den zehn Erfahrungsfeldern lassen sich in der Regel sowohl durch die Reinkarnations- oder Überlebenshypothese (Abkürzung: RÜHyp) deuten als auch durch die oben genannten Alternativen. Welche der Erklärungsmöglichkeiten angemessener ist, bleibt eine Frage der persönlichen Einschätzung. Erstaunlich ist die hohe Anzahl von Fallberichten, für welche die RÜHyp eine passende Beschreibung abgibt, die Alternativerklärungen aber sehr kompliziert und wie »an den Haaren herbeigezogen« wirken.

In allen zehn Erfahrungsfeldern wurden zusammen über 700 Fälle gefunden und diskutiert, die mit der RÜHyp erklärbar sind. Darunter 429, für welche die Reinkarnationshypothese als Erklärung am angemessensten erscheint. Einige wenige Fälle erfordern eine modifizierte Form. Das sind:

  1.  »Walk-in-Fälle«, bei denen die reinkarnierende Seele in einen bereits beseelten (lebenden) Körper einzieht und die bisherige Seele ersetzt, wobei Einigkeit über den Seelentausch besteht.
  2.  »Besetzungsfälle«, in denen die Seele eines oder Seelen mehrerer Verstorbener in einen beseelten (lebenden) Körper eindringt/eindringen und dort zeitlich begrenzt oder dauerhaft die Regie über den Körper ohne Einwilligung übernimmt/übernehmen.

Die größte zusammenhängende Sammlung von ca. 2.500 dokumentierten Kinderfällen in englischer Sprache stammt von Ian Stevenson von der Universität von Virginia, USA. Davon sind 340 Fälle geprüft und ab 1960 in einem Zeitraum von 45 Jahren veröffentlicht worden.

Die RÜHyp stellt das derzeit beste Modell zur Erklärung vieler bisher unverstandener paranormaler Phänomene dar.

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Schwerpunkt: Wiedergeburt – Kreislauf des Lebens
Erschienen: März 2025

Dr. Pim van Lommel – Bewusstsein jenseits des Körpers • Dieter Hassler – Reinkarnation unideologisch in ihrer Vielfalt untersuchen • Clara Welten – Spirituelle Reinkarnationsreisen • Marina Stachowiak – Das ungeahnte Erbe • Armin Risi – Bewusstseinswandel und »plötzlich große Klarheit« • Dr. Sylvester Walch – Wege zur Ganzheit (2) • Birgit Kayser – Spirituelles Burn-out • Armin Denner – Die Großen Tarot Arkana • Abbas Schirmohammadi & Philipp Feichtinger – Wer einen Baum pflanzt, wird den Himmel gewinnen • Sophie Baroness von Wellendorff – Wenn Licht und Dunkelheit tanzen • Buchbesprechungen • u.v.m.

Zum Autor

Dieter Hassler, geb. 1939. 1966 TH-Diplom Elektrotechnik. Anschließend Entwicklungsingenieur in München. 1970 bis zum Vorruhestand 1995 Grundlagenentwickler bei Siemens Healthineers. Seit 2000 bis heute private wissenschaftliche Reinkarnations- und Überlebensforschung. Daraus gingen vier Bücher, zehn Veröffentlichungen in Fachzeitschriften und die Homepage reinkarnation.de hervor.

Webseite: reinkarnation.de

1 Comment
  • Holger Karsten Schmid
    Gepostet am 15:33h, 06 April Antworten

    Ich habe in meinen umfangreichen Werken eine andere Hypothese als Hassler, dabei geht es um astrale Leichen oder Larven, in die auch ein menschlicher Spirit hineingeraten kann, der die in diesen vorhandenen Informationen fäschkicherweise auf sich selbst bezieht. Dasselbe Phäbomen haben wir bei der Herztrabsplantation, bei der Gedächtnismoleküle im Spenerherz vom Bewusstsein abgerufen werden. Sie könben meine Homepage besuchen: integrale-bewusstseinsforschung.de

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