Spirituelle Erfahrungen

unserer Leserinnen und Leser

Spirituelle Erfahrungen

Spirituelle Erfahrungen unserer Leserinnen und Leser

 

Viele unserer Leserinnen und Leser sind unserem Aufruf gefolgt, uns von ihren spirituellen Erfahrungen zu berichten. Wir sagen danke! Einige von Euch teilten uns mit klopfenden Herzen ihre Berichte mit. Für die meisten ist es das erste Mal, dass sie etwas selbst Geschriebenes veröffentlichen, und für einige ist es das erste Mal, dass sie ihre Erfahrungen überhaupt offen baren. Wir freuen uns über Euren Mut und Eure Ehrlichkeit. Es ist eine bunte Mischung herausgekommen: Erfahrungen mit Tieren, mit Menschen, mit Göttin und Gott, Erleuchtungen, Heilungen, Fügungen – alle diese Erlebnisse zeigen, dass es eine geistige Ebene, eine andere Wirklichkeit, das Göttliche gibt.

Nach unserem Aufruf nach persönlichen Berichten von spirituellen Erfahrungen erhielten wir weitaus mehr Beiträge als erwartet. Die Resonanz hatte uns selbst beeindruckt. Da der Platz in der gedruckten Ausgabe begrenzt ist und wir nichtsdestotrotz diese zutiefst ehrlichen und berührenden Berichte veröffentlichen wollten, haben wir entschieden, eine erweiterte Online-Ausgabe zu machen, in der zusätzlichen Berichten über außergewöhnliche Erfahrungen ein Raum gegeben wird. Wie du im Folgenden lesen wirst, begegnen mehr Menschen als gedacht einmal oder mehrmals in ihrem Leben der spirituellen Dimension, die ihre Wahrnehmung und ihr Verständnis von der Welt, dem Geist und sich selbst grundlegend verändert. Dabei können sich diese intensiven Erlebnisse an den unterschiedlichsten Orten und in unterschiedlichen Momenten des Lebens ereignen, ob auf einem Berg, im Keller, in einem alltäglichen Moment oder in der Anwesenheit eines spirituellen Lehrers.
Außerdem möchten wir uns von Herzen bei all denen bedanken, die auf eine solch offene und hingebungsvolle Weise sehr intime Augenblicke ihres Lebens mit uns geteilt haben. Ohne euren Mut, euch für unbekannte Welten zu öffnen und eure Erfahrungen niederzuschreiben, wäre dies gar nicht zustande gekommen. Danke!

Viel Freude beim Lesen wünschen

Ronald Engert und Alice Deubzer

Suvasini Tamara Hofer: In der Stille – 10.8.18. Das Leben – eine spirituelle Erfahrung

Alles wird zum Klang, jeder Handgriff, jedes Geräusch, jede Bewegung ist Lied, Gesang. Alles hat seinen Ton. Ich nehme diesen harmonischen Einklang des Vielen auf, schwinge mich ein, werde selber Stille, jede Zelle weit, still, aaah. Entspannung. Pures Sein. Köstlicher als Ambrosia und Nektar. Oder vielleicht ist es das, was damit gemeint ist.

Vom Aufnehmen der Sinneseindrücke gelange ich zum Werden der Sinneseindrücke. Ich werde, was ich wahrnehme. Ich bin, was ich wahrnehme mit allen meinen Sinnen, die Grenzen lösen sich auf, waren gar nie da, ich wandle, handle nicht selbst, bin Teil des Ganzen und tue einfach das, was mein Teil ist. Da gibt es nichts zu denken. Und gleichzeitig, dank der Weite, der Stille, der tiefen Entspannung, fühle ich die Liebe fließen, fast greifbar, so klar, so stark. Sie fließt aus meinen Händen in alles, das ich berühre, sie strömt aus mir aus wie der Blumen Duft. Wohl ist es das Gleiche. Atem holen ist Liebe aufnehmen. Liebe annehmen. So belebend, so köstlich. Ausatmen ist Loslassen und noch weiter werden. Das Leben ist wie Schweben.

Ich sehe meinen Körper und doch bin ich es nicht, bin ich nicht auf ihn beschränkt, wie ein Tropfen Tinte im Wasser breite ich mich aus und vermische mich mit allem, vergesse mich und werde zu etwas Neuem, Größerem, was ich jedoch immer schon war, ich meinte nur, ich sei ein Tropfen Tinte.

 

Von gestern im weichen Wasser des Sees zu heute in der zarten Luft im Garten gibt es kaum einen Unterschied. Ich fühle die Luft wie das Wasser um meinen Körper herum und darüber hinaus, fühle die Strömungen, fühle das Kommunikationsmedium, alles ist verwoben, das Leben ist wie ein Teppich, ein immenses Flechtwerk, beweglich jedoch, ewig fließend, nichts ist begrenzt auf den ihm einst zugewiesenen Platz und wenn, dann nur eine Weile.

Langeweile gibt es nicht. Es gibt nur weilen, sein. Lang oder kurz existiert nicht oder jedenfalls sind sie mir so lang wie breit;) Die Zeit vergeht. Ich meine nicht, dass sie fortschreitet, ich meine, dass sie ganz vergangen ist. Verschwunden. Nie da gewesen.

Es gibt nichts zu tun.
Es gibt keine Pflicht.
Das alles ist ein Geschenk.
Dein größtes Geschenk.
Atme. Danke. Liebe.

Marion Elend: Der Ruf Gottes. Wie ich mich in einer Silberdistel selbst erkannte

Den Sommerurlaub 2017 verbrachte ich im Schnee.

Meine planlose Urlaubssuche hatte eine gefühlte Ewigkeit zwischen Nordsee und Mallorca hin und her geschwankt, um dann am Ende in Liechtenstein zu enden. Eine Adlerwanderung mit Angaangaq, dem Grönland-Schamanen, war es schlussendlich, deren Ruf mich ereilte. Ich kannte den Ort bereits von früher, dieses Hochtal in den Alpen, und das Hotel, hinter dem Liechtenstein zu Ende ist.

Es sollte sich herausstellen, dass ich nicht für die Worte des Schamanen dorthin gereist war – ein Falkner würde die entscheidenden Sätze sprechen. Wir waren unterwegs in den Bergen mit seiner über 30 Jahre alten Adlerdame. Es faszinierte mich, mit welcher Wertschätzung und Hochachtung er von diesem Tier sprach, uns das harte Leben der Steinadler in den Bergen beschrieb, wie sie jahrelang allein, rund um die Uhr, Tag für Tag, härtesten äußeren Bedingungen ausgesetzt sind. Ich fühlte mich an mein eigenes Leben erinnert – meinen jahrzehntelangen Kampf ums Überleben. Er beschrieb das Gefieder der Adler, das sich mit den Jahren Richtung schwarz verfärbt. »Schaut hinauf, und wenn ihr einen dunklen Adler seht, dann zieht euren Hut. Elite kann man nicht züchten.«

»Elite kann man nicht züchten« – ich wusste in diesem Moment: Dieser Satz war für mich. Genau dafür hatte ich die Reise angetreten. Mein Bild von mir selbst sollte ins rechte Licht gerückt werden! Der Punkt, an dem ich angekommen war, an dem ich meinen Überlebenskampf nach so langer Zeit beendet hatte, dieser Punkt war etwas Besonderes. Es wurde Zeit, mir auf die Schulter zu klopfen. Doch nicht im Sinne von elitärem Stolz – ich spürte, dass die Masse meiner Herausforderungen eine Auslese gewesen war.

Nicht nur, dass ich überlebt hatte, ich war im Leben angekommen. Ich fühlte die Freiheit des Tieres.

 

Ich übte mich im Perspektivenwechsel. Ich konnte die Augen schließen und die Bergwelt, das Hochtal mit den Augen des Adlers sehen. Frei fühlte es sich an und wie angekommen. Nicht nur im Leben, sondern auch in der Welt. Ich fühlte mich wie »in der Welt zu Hause«. Meine Heimat, mein Zuhause, liegt in einer anderen Dimension – das war eine Erkenntnis meiner Reise nach Avalon im Jahr zuvor gewesen, die geholfen hatte, mich auf meinen Weg zu bringen, und die mir zu ihrer Zeit auch eine große Sehnsucht nach Heimkommen geschenkt hatte. Damals, ohne das große Gefühl von »Angekommen-Sein«, war Heimat noch mit einer Art Flucht von dieser Welt verbunden gewesen. Ich hatte das Gefühl gehabt, dass ich mich nur in einer anderen Dimension, einer Sternenheimat, wirklich wohl würde fühlen können. Hier durfte ich eine Änderung erfahren. Ein Satz des Falkners nur hatte dieses neue Gefühl von »in der Welt zu Hause sein« angestoßen. Meinem Traum, den Himmel auf Erden zu leben, war ich damit einen riesigen Schritt nähergekommen.

Doch noch eine Begebenheit hielt der Aufenthalt in den Bergen für mich bereit. Die Wanderung mit dem Adler war so besonders gewesen. Ich beschloss, den gleichen Weg am nächsten Tag ein weiteres Mal zu gehen – in der Erinnerung an das königliche Tier, die Auslese, und mit einem offenen Blick für die Schönheit der Berge. Das war neu. Gerade in meinen depressiven Jahren hatte ich die Berge extrem gemieden. Zu klein und unbedeutend hatte ich mich gefühlt neben ihrer Größe. So vieles hatte sich gewandelt in den letzten Jahren.

Auf dem Weg, den Hang hinab, das Ende des Talkessels in meinem Rücken, hörte ich plötzlich einen Satz in meinem Kopf: »Ich habe dich bei meinem Namen gerufen, du bist mein.«

 

Ich drehte mich um, entdeckte eine erste Silberdistel am Hang neben mir und konnte nur noch weinen. Der Satz wurde immer deutlicher, auf den zweiten Blick war der Hang neben mir voll von Silberdisteln, Tränen flossen.
Die Silberdisteln weckten eine Erinnerung an eine Rückführung in ein altes Leben, in der ich mein altes Ich mit einer Silberdistel begraben hatte.

Dies der Text, meine Unterhaltung mit mir, von damals:

Auf den Weg machen zu einer Almwiese,
im Tal zwischen Garmisch und Zugspitze,
rustikale Heuschober verteilen sich auf den Wiesen,
und an einem habe ich Dich platziert …

Auf Dich zugehen,
die Hand ausstrecken,
du brauchst einen Namen
Sarah – ich gebe dir den, der mir am liebsten ist, lieber noch als meiner.

Ich reiche dir die Hand,
ich sehe dich,
ich sehe dein Leid,
ich erzähle dir davon, dass ich es auch kenne,
du bist nicht wertlos,
du bist doch ein Mensch,
wir haben genug gelitten,
es darf vorbei sein,
wir haben uns selbst genug bestraft,
Sarah komm, komm zu mir – keine Reaktion –
ich sehe dich,
ich sehe dein Leid,
wir sind nicht wertlos,
wir haben genug gelitten.
Schau meinen Arm,
er brach entzwei, als der Körper fruchtbar werden wollte,
er ist schief,
die Strafe ist angekommen,
es darf vorbei sein.
Sarah, bitte,
ich hab dich lieb, komm,
– Tränen und Umarmung –
es tut mir leid, ich hab dich lieb,
– Tränen und Umarmung.

Mitkommen ist nicht das Richtige,
Sarah, was brauchst du?
»Mach es besser«,
gibt sie mir mit auf den Weg,
»mach es besser«,
und sie zerfällt zu Asche.

Ein Haufen Kleid bleibt zurück,
auch das zerfällt,
und ich stehe alleine dort,
auf der Almwiese,
im Tal.

Ich pflanze eine Silberdistel,
am Platz ihrer Asche.
Es tut weh, zu gehen,
aber es ist gut so,
ich hab sie lieb.

Das Wiedererkennen meiner Selbst in den Disteln am Hang ging tief. Doch nicht von der Silberdistel fühlte ich mich in diesem Moment gerufen, es war mehr wie ein Ruf Gottes. Vor meinem inneren Auge erschien eine gottgleiche Statur über dem Gipfelgrat hinter mir. Hunderte Meter hoch stand sie dort, mit ausgebreiteten Armen. »Ich habe dich bei meinem Namen gerufen, du bist mein.«

 

 

Lange empfand ich dies einfach als ein zutiefst berührendes Erlebnis. Ich konnte es nicht wirklich einordnen. Doch die Perspektive konnte ich auch in diesem Bild wechseln. Wie am Tag zuvor mit dem Adler, ich konnte die Welt von oben sehen. Auch ich konnte dort oben über dem Gipfelgrat stehen, meine Arme weit offen, und ins Tal hinabschauen.

Gott, Mensch und Distel. Mensch, Adler und Distel. Die Pflanze, das Tier und der Mensch – und in allem erkannte ich mich wieder. Als der Mensch, der ich heute bin, ein Jahr später, erkenne ich den Satz als klaren Hinweis auf unsere göttliche Natur. Gott, Mensch, Adler und Distel – alles ist Eins. Es gibt nichts, das nicht Gott ist.

René Cassien: Der Doppelgänger. Wie mein Doppelgänger und intensive spirituelle Erlebnisse mich zu meinem Selbst leiten

Mein Name ist KUKULIN, ein Kosename. Freunde von mir behaupten, wenn ich mit meiner Lebens- und Tatkraft so richtig in Aktion bin oder mich errege, braucht man drei Fässer Wasser, um mich wieder abzukühlen. Ähnliches wird berichtet von dem keltischen Sagenhelden »Cù Chulainn«. Er benötigte, um abzukühlen, ebenfalls drei Fässer, weil das erste durch Hitze und Dampf zerplatzte, ein zweites brauchte er, da das Wasser immer noch im Nu verdunstete, und erst im dritten fand er die entsprechende Abkühlung.
Daher also, etwas eingedeutscht und verniedlicht, der Name.

Eigentlich bin ich ein glücklicher und zufriedener Mensch. Aber häufig, wenn ich mit bestimmten Ereignissen und Vorkommnissen dieser Welt konfrontiert werde, überkommt mich eine Stimmung der Verzweiflung, oft gepaart mit Wut und sehr viel Trauer. Wenn da nicht mein »Doppelgänger«, mein »älterer Bruder im Dienste der geistigen Welt« wäre, der mit übermenschlicher Güte und Weisheit und höchster Wahrhaftigkeit mir immer wieder hilft, von der illusionären, täuschenden Oberfläche dieser Welt zur wirklichen Tiefe zu gelangen, würde ich häufig zu drastischen Handlungen neigen.

Doch der Reihe nach:
Wie bin ich meinem »Doppelgänger« begegnet? Wie habe ich ihn entdeckt?
Da er auch wie eine mondenhafte Reflektion meiner selbst, meines Selbst, wirkt und wie durch die Reflektion des Sonnenlichtes auf dem Mond mich mein eigenes sonnenhaftes Licht erahnen lässt, nenne ich ihn NILUKUK. Er war damit einverstanden.

Stark beeinflusst von der Literatur Hermann Hesses und intensiven Studien u. a. der Schriften von Albert Einstein, Nils Bohr und Werner Heisenberg hatte ich gerade den Begriff »Gott«, wie er mir bisher überwiegend von den christlichen Kirchen eingeprägt worden war, aus meinem Vokabular gestrichen und durch den Begriff »Energie« ersetzt.
Dem damaligen Stand meines Bewusstseins entsprechend, konnte ich alle Vorgänge und Erscheinungen, die von den christlichen Kirchen durch das Wirken Gottes erklärt wurden, mithilfe der Gesetzmäßigkeiten der »Energie« begreifen und erklären.

Eine gewisse innere Unsicherheit über meine damalige Erkenntnis ergab sich nur aus der Tatsache, dass meine »Lehrer« – Hesse, Einstein, Bohr, Heisenberg –, obwohl sie mich dieses »neue« Gottesverständnis gelehrt hatten, immer selbst noch den Begriff »Gott« an vielen Stellen in ihren Schriften benutzten. Erst viel später löste sich diese innere Unsicherheit, diese scheinbare Diskrepanz auf. Auch folgende Anekdote hatte dazu beigetragen.

Als Nils Bohr den Nobelpreis für Physik erhielt, wurde er vom dänischen Königshaus geadelt und als Adeliger brauchte er natürlich auch ein standesgemäßes Familienwappen, das jedoch nicht vorhanden war. Also entwarf er kurzerhand ein eigenes Familienwappen und wählte als Symbol Yin und Yang, die symbolische Darstellung der beiden Urkräfte aus der chinesischen Philosophie.

Doch wie gesagt, diese Lösung meiner inneren Unsicherheit geschah erst eine ganze Weile später. Jetzt, kurz vor der Ent-Deckung meines »Doppelgängers« NILUKUK, bestand »Gott« für mich aus »Energie«. Diese Ent-Deckung hat mein Leben völlig verändert und geschah auf sehr eigentümliche Art und Weise. Ich war wieder einmal durch das Weltengetriebe ganz erheblich gestresst und hatte das dringende Bedürfnis, mich total zu entspannen und alles um mich herum zu vergessen. Hierzu begab ich mich in einen weiß getünchten, fast leeren Kellerraum. Nur auf dem Boden lag eine Matratze, als meine Lagerstätte, und in einer Ecke des Raumes lehnte ein uralter, ca. einen Meter langer, doppelt armdicker und fast schon schwarz gealterter Eichenbalken. Das Licht in diesen Raum fiel durch zwei knapp unter der Zimmerdecke befindliche, halbrunde Fenster. Der Raum vermittelte eine klösterliche Atmosphäre.

 

 

Ich lag völlig entspannt auf der Matratze, atmete sehr bewusst und gleichmäßig durch die Nase und konzentrierte mich intensiv und ausschließlich auf meinen Atem und einen Schnittpunkt zweier Strahlen. Einen Strahl imaginiere ich durch den Scheitel meines Kopfes, den zweiten durch die Stirn, einen Punkt zwischen den Augenbrauen. Der Schnittpunkt beider ergibt sich in meiner Hypophyse im Zentrum des Kopfes.

Ich gab mich völlig meinem Atem und dem unendlich leichten und beflügelnden Gefühl der Leere hin. Dieses Gefühl der Leere erreichte ich dadurch, dass ich alles, was sonst üblicherweise mein irdisches Leben bestimmt, meinen Körper, meine Gedanken, meine Gefühle, »vergessen« konnte, sie zum Schweigen brachte.

Später wurde mir bewusst, dass diese völlige Hingabe an das, was mit mir geschehen sollte, und diese totale Leere das weitere Geschehen erst ermöglicht haben.

 

Nach einer gewissen Zeit in diesem Zustand der Hingabe und Leere geschah Außergewöhnliches mit meinem physischen Leib, in Verbindung mit starken Schmerzen. Das weitere Erlebnis bzw. Erreichnis ist nicht eine Folge von angewandten Techniken oder Methoden, sondern, so wie ich es danach deutete, ein »Akt der Gnade« und des individuellen geistigen Bewusstseins. Ich kann nicht detailliert beschreiben, was mit mir geschah. Später habe ich viele Berichte gelesen und mir das Geschehen zu erklären versucht. Am meisten kann ich mich identifizieren mit dem, was über sogenannte Daath-Erlebnisse geschrieben wird (z. B. »Das große Arcana des Tarots«; Seite 552–556).
Dort fand ich auch den Satz, der mich sehr beeindruckte:

»Es handelt sich dabei also um die Aufgabe,
die Vermählung des schöpferischen Feuers der Vorstellungskraft,
mit der durchsichtigen Klarheit der Wasser des Denkens
in dem Strom zu vollziehen,
der von der Schönheit ausgeht und in der LIEBE mündet.«

Wenn ich nun versuche, das weitere Geschehen und die Ent-Deckung meines »Doppelgängers« zu beschreiben, so bin ich mir heute bewusst, dass dies eigentlich nicht möglich ist. Denn diese Erlebnisse geschehen nur außerhalb des physischen und psychischen Bereichs des menschlichen Bewusstseins und sind damit für den Verstand, den Intellekt, und die Sprache des Menschen nicht zugänglich und erfassbar.

In dem Zusammenhang erinnere ich mich noch an die Aussage eines guten Freundes, der sagte, als ich wieder einmal nicht in der Lage war, eine individuelle Wahr-Nehmung verbal auszudrücken: »Wie willst du jemandem den Geschmack einer Kiwi erklären, der noch nie eine gegessen hat? Du kannst vielleicht sagen, sie schmeckt wie ein Zwischending zwischen Stachelbeere und Kirsche. Doch in Wirklichkeit schmeckt sie wie eine Kiwi und weder wie ein Zwischending noch wie eine Kirsche oder Stachelbeere«.

So kann ich für die nachfolgende Schilderung meines Erlebnisses im »körperlosen« Zustand nur Gleichnisse und Wörter zu Hilfe nehmen, die aber niemals die Wucht und die gewaltige Intensität des wirklichen Geschehens wiedergeben. Ich kann auch nur zusammengefasste Bruchstücke des Gesamten darstellen, da die Vorgänge sich ja auch noch im zeit- und raum-losen Zustand gleichzeitig und nicht in einer Reihenfolge ereigneten.

Vorrangig möchte ich meine Erfahrung der unermesslichen LIEBE, begleitet von einem unbeschreiblichen Glücksgefühl, versuchen zu schildern. Dieses Liebesempfinden kann ich mit meinem physischen Körper nicht erleben. Es ist auch kein Empfinden, das ich etwa als ein Außenstehender, als ein vom liebenden Objekt Getrennter erlebe, z. B. wie ich als Mann körperlich »getrennt« von meiner Frau, selbst wenn wir uns innig umarmen, meine Frau liebe, oder körperlich »getrennt« meine Kinder oder vielleicht meinen Hund liebe.

Nein, ich fühle keinerlei Getrenntsein, auch nicht von der LIEBE. Sondern ich empfinde »ICH BIN LIEBE«.
Ich »liebe« die Wände des kargen Kellerraumes, jeden einzelnen Stein der Mauern, den Verputz, den Anstrich. Ich »liebe« den Eichenbalken in der Ecke. Ich »liebe« die Matratze, auf der mein physischer Körper ruht.

Es scheint, als dauere es eine Weile, bis ich registriere, dass diese LIEBE nicht einen Liebe-losen Zustand überwindet oder einen Zustand der Antipathie gegenüber einem Menschen, einem Tier oder irgendeinem Gegenstand überbrückt und in anschließende Sympathie oder evtl. Liebe verwandelt. Nein, diese LIEBE IST; es erscheint wie ein ewiger Bewusst-Seins-Zustand, denn ich spüre, dass ich EINS bin mit all diesen Dingen, den Gegenständen. ICH BIN die Wand des Kellerraumes, ICH BIN die Mauersteine, der Verputz, der Anstrich, der Eichenbalken, die Matratze und dies alles gleichzeitig.

Durch dieses EINS-SEIN bin ich in der LIEBE – ICH BIN LIEBE.
Das diese LIEBE begleitende Glücksempfinden ist nur einigermaßen vergleichbar mit dem Glücksempfinden bei einem intensiven Orgasmus auf physischer Ebene, jedoch wesentlich intensiver und kontinuierlich.
Ich fühle mich jedoch nicht nur nicht mehr getrennt von den mich umgebenden Gegenständen des Kellerraumes, sondern ich empfinde mich, in einer Art schwebendem Zustand, EINS mit allen Menschen, allem auf dieser Welt, mit der Erde, ja mit dem gesamten Universum.

ICH »sehe« meinen physischen Körper auf der Matratze, meine Heimatstadt »unter mir«.
ICH »versetze« mich nach Venezuela, nach Südafrika, Frankreich, Russland oder China.
Es ist »himmlisch«.

 

Doch ist es wirklich ein »Versetzen«, ein »Schweben über allen Dingen«?
Wiederum scheint es, als ob eine kleine Weile vergangen wäre, bis ich wahrnehme, dass ich nicht z. B. mit Lichtgeschwindigkeit von einem Ding oder Ort zum anderen »schwebe«.Nein, ICH nehme wahr, ICH BIN überall gleichzeitig, zeit- und raumlos bin ich die Dinge, die Orte. Ich fokussiere nur mein individuelles Bewusst-Sein einmal auf dieses und ein andermal auf jenes.
Dies ist wiederum eine gewichtige, wesentliche Erfahrung. ICH BIN dauerhaft, ewiglich eins mit allem und dennoch kann ich mich als Individualität, als eigenständiges Wesen wahrnehmen und empfinden.

Eine weitere wichtige Erfahrung während des Geschehens ist ein anderes Erleben aller Empfindungen, die ich sonst mit meinen physischen Sinnen wahrnehme, wie Farben, Töne, Gerüche, Formen. Das Wort »sonst« verwende ich, da diese Empfindungen im »körperlosen« Zustand wiederum nicht vergleichbar sind mit der körperlichen Sinnes-Wahrnehmung.

Alle Empfindungen sind sowohl in der Intensität als auch in ihrer Qualität um ein Mehrfaches gesteigert. Die Dinge haben auch nicht nur eine Farbe, sondern schillern, ja »schwingen« in verschieden intensiven Farben, ähnlich den Farben eines Regenbogens. Beispielsweise nehme ich den Eichenbalken wahr durch die Schwingungen einer für ihn spezifischen Kombination verschiedener Farben und auch Töne. Wobei sich eine Schwingungs-Dominanz der Farbe ergibt, die ich auch sonst auf der physischen Ebene als charakteristisch für den Eichenbalken wahrnehme. So nimmt man alle Dinge und Wesen – nicht so sehr wie normalerweise als physisch Sterblicher – in ihrer äußeren Form oder spezifischen Farbe wahr, sondern man »erspürt« sie an ihren individuellen Schwingungen. Da ist ein Vibrieren und Gekräusel, ein Auflösen und Binden, ein Vermischen und wieder Trennen, ein Verwandeln und Transformieren, kurz und gut, alles schwingt, alles fließt. Hier gibt es nur Leben und keinen Tod, ob es sich nun um Mensch, Tier, Pflanze oder irgendeinen anderen Aspekt dieser Schöpfung, dieses Kosmos handelt. Nach diesem Geschehen, das mehrere Stunden andauerte, finde ich mich wieder in meinem physischen Körper ein. Doch auch dieses Wieder-Einfinden ist ein sehr sonderbarer Vorgang. Im ersten Moment nehme ich nur eine Veränderung des Zustandes wahr, indem die Farben, Töne, Gerüche, Formen langsam in ihrer Intensität abnehmen. Auch das Glücks- und Liebes-Empfinden wird stark gedämpft, aber dennoch ist die Erfahrung noch sehr intensiv und lebendig. Ich befinde mich nun wie in einem Traum und nur sehr langsam realisiere ich, dass ich wieder in der Welt und in meinem Körper bin.
Ich will es nicht so recht wahrhaben und ein leichter Widerwillen gegen diesen wiedererlangten physischen Zustand macht sich bemerkbar. Doch dann, nach einer geraumen Weile, bin ich mir wieder dieses »normalen« Zustandes voll bewusst. Ich bin wieder im Kellerraum, die Matratze ist noch unter mir, der Eichenbalken lehnt noch in seiner Ecke und rein äußerlich hat sich auch mein Körper nicht verändert.

Doch dann will ich mich bewegen, ich möchte mich aufrichten und aufstehen. Aber es funktioniert nicht. Ich gebe mich wieder meiner horizontalen Lage und meinem Traum hin und möchte eigentlich wieder zurück in diesen »himmlischen« Zustand. Aber auch dies funktioniert nicht mehr. Ich muss nun tatsächlich meinem Bewusstsein eine Art Befehl geben, dass es sich nun wieder um meinen physischen Körper, meinen Verstand, meine Sinne kümmern muss. Nach diesem »Befehl« entschließt sich nun das Bewusstsein, langsam auch wieder diese Aufgabe zu übernehmen. Ich entschließe mich nun endgültig zum Aufstehen. Doch nun setzt die nächste Verwunderung ein. Mein physischer Körper funktioniert noch nicht richtig, meine Muskeln »wissen« noch nicht, wie sie sich bewegen sollen. Es dauert eine geraume Weile, bis sich mein physischer Körper wieder auf die materiellen Gegebenheiten einstellt. Als ich mich dann mit aller Mühsal in die Senkrechte bewegt habe, empfinde ich mich wie einen Elefanten. Ein riesiges Gewicht versucht, mich wieder niederzudrücken und mit großer Anstrengung und mit bewusster Hilfe meines Gleichgewichtsorgans gelingt es mir dann langsam, mich in der Senkrechten zu halten und wieder einigermaßen kontrolliert zu bewegen.

Bevor ich den Raum verlasse, werfe ich den vertrauten Dingen noch einen Blick zu. Ich empfinde mich zwar jetzt wieder getrennt von ihnen, aber eine intensive Erinnerung, eine innere Stimme sagt mir, dass dies nur eine Illusion ist. Ich fühle mich immer noch EINS mit der Mauer, der Matratze, dem Eichenbalken und ich spüre, wie auch sie sich an diese gemeinsame Erfahrung erinnern und wir verabschieden uns, im gegenseitigen Wissen um unser EINS-Sein, mit einem gegenseitigen Lächeln. Zurück in der Welt begegne ich Menschen und möchte alle und alles mit einem unsagbar intensiven Liebes- und Glücksgefühl umarmen. In diesem Nachklang kann ich mir gar nicht vorstellen, dass es auch nur ein einziges Problem auf dieser Welt geben könnte oder irgendein Vorkommnis, das mich aus diesem Zustand entfernen würde. Erfahrungsgemäß hält dieser Zustand, mit abnehmender Intensität, über Tage an und je nach äußeren weltlichen Einflüssen verblasst er, bis auf einen nicht unwichtigen Rest, nur noch zur Erinnerung. Dieser »Rest« jedoch bleibt unauslöschlich in mir. Und wenn es gelingt, diese Geschehnisse zu wiederholen oder durch ähnliche Geschehnisse zu ergänzen, dann kumuliert sich dieses Bewusstsein und ich kann es jederzeit als eine Energiequelle unerschöpflichen Ausmaßes anzapfen und für das Welten-Leben in erfreulicher Weise nutzen. In abgeschwächter Form erlebe ich diese Bewusstseinserweiterung immer wieder vor allem durch Aufhebung von illusionärer Trennung oder Polarität, durch EINS-Sein, in Zusammenhang mit überwältigender Schönheit. Am häufigsten durch die Schönheit der Natur. Verursacht durch eine wunderschöne Landschaft, ein farbiges Blumenbeet, eine formvollendete Rose, aber auch durch das Verhalten von Tieren, Wolkenbewegungen oder Bewegungen des Wassers.

 

 

Eine Grundvoraussetzung ist jedoch auch hier meine totale Hingabe an diese Schönheit. Ich »atme« sie regelrecht ein, wiederum unter »Vergessen« aller weltlichen Einflüsse und meiner Umgebung. Dann verschmelze ich mit ihr und letztendlich ergibt sich das EINS-Sein.

Während eines Daath-Erlebnisses trug sich etwas zu, das einerseits zum Schmunzeln einlädt, aber andererseits auch aufzeigt, welche Schwierigkeiten viele Menschen mit der Hingabe haben. Ich stand auf einem Berg mit einer beeindruckenden Rundumsicht, hatte gerade den Sonnenaufgang beobachtet und vor mir lag die wunderbare Bergwelt der Alpen. Es bot sich mir ein grandioses Schauspiel an gleißendem Licht und Strahlen, Farben und Formen. Es war eine unbeschreiblich schöne Landschaft. Ich gab mich ihr hin und wieder durfte ich das Erleben des EINS-Seins erfahren.

Neben mir schlängelte sich ein Bergpfad und auf diesem näherte sich mir ein älterer Mann mit Hund. Auf meiner Höhe angekommen, stellte er sich ebenfalls schweigend hinter mich und genoss die Landschaft. Nach einer ganzen Weile gemeinsamen Schweigens sagte er: »Gell, des schaut aus wie a Postkart‘.«
Ich konnte in diesem Moment nur seine Aussage lächelnd bestätigen. Musste dieser Mann diese Aussage treffen, weil er diese überwältigende Schönheit der Landschaft kaum ertrug, geschweige denn sich ihr hingeben konnte? War er nicht in der Lage, dieser inneren »Sehnsucht« nachzugeben und diese Landschaft als real, als wirklich zu akzeptieren? Musste er sie illusionieren, verkünstlichen, sie mit einem künstlichen Objekt vergleichen, zur Postkarte abmindern, um seinen inneren »Druck« abzubauen?

Eine weitere Kumulation dieses Bewusstseins-Zustandes, des EINS-Seins, erreiche ich auch durch intensive Meditation.

Nun aber zurück, wie es zu meiner Begegnung mit meinem »Doppelgänger« kam. Ich habe lange über diese Erlebnisse nachgesonnen und komme zu dem Schluss, dass ich ein anderer bin, als ich bis dahin dachte. Und auf einer viel höheren Bewusstseinsebene bin ich noch ein völlig anderer. Dieser andere ist mein »Doppelgänger«. Ich erinnere mich an das Goethe-Gedicht über das Blatt des Ginkgo-Baumes:

Dieses Baumes Blatt, der von Osten
meinem Garten anvertraut,
gibt geheimen Sinn zu kosten,
wie‘s den Wissenden erbaut.
Ist es ein lebendig Wesen,
das sich in sich selbst getrennt?
Sind es zwei, die sich erlesen,
dass man sie als eines kennt?
Solche Fragen zu erwidern
fand ich wohl den rechten Sinn.
Fühlst du nicht an meinen Liedern,
dass ich eins und doppelt bin?

 

Mir wird bewusst, dass ich einer und gleichwohl doppelt bin, wie das Ginkgo-Blatt, das ebenfalls nur ein Blatt ist, aber dennoch aus zwei Hälften besteht.

Auch ein Weizenkorn verriet mir dieses Geheimnis. Betrachte ich es von der einen Seite, besteht es aus zwei Hälften, getrennt durch eine Kerbe. Drehe ich es herum und schaue von der anderen Seite, ist es ein ganzes Weizenkorn ohne jegliche Trennung.

Erst durch diesen besonderen Bewusstseinszustand, in dem meine Gedanken und die äußeren Sinneseindrücke zum Schweigen gebracht wurden und ich in eine kontinuierliche »Zone des Schweigens« kam, war ich in der Lage, meinen »Doppelgänger« als wirklich existierendes »eigenständiges Wesen« zu ent-decken und mit ihm zu wirken.

Der Spruch von Shin »Der Mensch ist ein geistiges Wesen und hat einen Körper und eine Seele; der Mensch ist ein geistiges Wesen und macht eine physische Erfahrung« wurde zu meinem Lebensmotto.

Als der Mensch KUKULIN mache ich eine physische Erfahrung. NILUKUK, der Mensch als geistiges Wesen, »leitet« meinen Körper und meine Seele, um aus der physischen Erfahrung Erkenntnisse zur weiteren geistigen Entwicklung zu gewinnen und sie im Alltag sinnvoll anzuwenden. Das praktische Zusammenwirken zwischen KUKULIN und NILUKUK genau zu beschreiben, würde viel Raum einnehmen, aber ich versuche es in kurzen Worten.

Wie oben schon erwähnt, wirkt NILUKUK, überwiegend im Unbewussten, unaufhörlich in mir. Er ist der Geistaspekt meines Daseins. Doch es gibt auch Momente, in denen ich sein Wirken bewusst wahrnehmen kann.

Täglich werde ich mit Informationen überschwemmt. Die Mehrheit der Informationen registriere ich unbewusst und verwerfe sie, ein Teil wird registriert und in der »Erinnerung« abgelegt. Ein weiterer Teil ist Routine und muss wie gewöhnlich bearbeitet werden (z. B. Notizen, E-Mails, Telefonate), bei einem geringen Teil gerate ich in eine Art von Resonanz und dies führt überwiegend zu einer bewussten Aktion, wie z. B. Berichte schreiben, Gespräche vereinbaren oder Aktivitäten organisieren. Doch dann erhalte ich in unregelmäßigen Zeit-Abständen auch Informationen, die nicht nur Resonanz in mir hervorrufen, sondern mein Herz pochen lassen und es stark erwärmen. Diese Symptome zeigen mir auf, dass diese Informationen von NILUKUK stammen. Er will mir etwas bewusst vermitteln. In mir und um mich baut sich in Herzhöhe eine Art »Schwingungs-Feld« auf und es gilt nun, dieses »Schwingungs-Feld« aufrechtzuhalten. Hierzu fokussiere ich mich intensiv auf den Inhalt der Informationen, ohne meinen Verstand, meinen Intellekt. Ich bin sehr aufmerksam und wachsam, intensiviere meine Wahrnehmung und beobachte nur das Geschehen.

Es kann etwas umgehend oder in Minuten geschehen, aber es kann auch kurzfristig nichts geschehen, doch es bedeutet für mich immer das »Schwingungs-Feld« aufrechtzuhalten, wie oben beschrieben zu verfahren und das Geschehen längerfristig zu beobachten.

Geschieht etwas umgehend oder in Minuten, dann können die Informationen bewirken, dass eine völlig neue Idee in mir generiert wird. Oder dass Gedankenkomplexe, die ich seit Längerem bewege, die aber noch nicht vollständig sind bzw. aus innerer Unsicherheit noch der Realisation harren, durch die NILUKUK-Informationen vervollständigt und ohne jegliche Unsicherheit umgehend oder kurzfristig realisiert werden.
Geschieht kurzfristig nichts, halte ich dennoch das »Schwingungs-Feld« aufrecht, da in unregelmäßigen Zeitabständen – in Stunden, in Tagen, oder Wochen – weitere neue Informationen erscheinen können.

Diese Informationen ergeben oft einzeln keinen Sinn, aber wenn es mir gelingt, sie, wie eine Art Puzzle, zusammenzufügen, ergeben sich völlig neuartige Gedankenstrukturen, Projekte, Objekte. Diese Impulse (gebündelte Informationen) sind erstaunlich neuartig und äußerst ungewöhnlich. Sie stehen überwiegend im krassen Gegensatz zu Meinungen, Vorstellungen, Ismen des alltäglichen Lebens und es benötigt immer einigen Mut bzw. einen starken inneren Druck, um sie in der Öffentlichkeit zu äußern.
Über die Ent-Deckung meines »Doppelgängers« NILUKUK bin ich sehr glücklich, und er hilft mir sehr, mein Leben erfüllt, in Frieden und erfolgreich zu gestalten.
In mein Bewusst-Sein hat sich durch dieses individuelle Erleben intensiv eingeprägt:
Alle Dinge, die entstehen und sich entwickeln, zeigen einen Materieaspekt (KUKULIN) und einen Geistaspekt (NILUKUK). Materie und Geist sind keine getrennt ausgeprägten Realitäten, sondern die zwei Aspekte einer tieferen Realität (Wirk-lichkeit).

Der menschliche Geist ist ein »Funke« des kosmischen Bewusstseins, das alle Dinge in Raum und Zeit erfüllt.

M. Wiesner: Heilsames Coaching mit dem Unkörperlichen. Befreiung durch die göttliche Liebe

Bevor ich von meinem transformativen Erlebnis berichte, möchte ich meine spirituelle Grundlage darstellen, die in mir entstanden ist durch langjähriges Studium von geistigem Wissen und durch regelmäßiges Meditieren:
Gemäß meiner Erkenntnis und Erfahrung ist die Welt die physische Bühne, auf der wir – als geistige Wesen – uns mit »Körperkostümen einkleiden« und damit unsere menschlichen Rollen spielen.

Da wir geistige Wesen (oder Seelen) sind, existieren wir weiter, auch wenn unsere physischen Körper sterben. Und da wir »Schauspieler« sind und auf dieser Bühne das Motto herrscht »The show must go on!«, verbinden wir uns, nachdem wir einen Körper verlassen haben, mit einem anderen, mit dem wir dann erneut geboren werden.
So reisen wir durch Raum und Zeit und auch durch verschiedene Phasen der Menschheitsgeschichte. Viele von uns erinnern sich auch an eine Phase, in der noch göttliche Einheit auf Erden herrschte – ein Zustand, den wir z. B. Paradies nennen. Doch am besten ist uns der momentane Zustand der Dualität bekannt, der schon geraume Zeit andauert und uns immer wieder leiden lässt.

Ein Teil meines Leides bestand aus sehr schmerzhaften Erinnerungen, die meine Liebe für mich selbst komplett blockierten: In der Meditation hatte ich immer wieder subtile Bilder davon gesehen, dass ich in einem (oder mehreren) früheren Leben gemordet hatte. Dies bereitete mir große Schuldgefühle und ich wusste nicht, wie ich mir das hätte verzeihen können. Auch die Tatsache, dass ich wusste und es auch immer wieder erfahren hatte, dass mich das höchste, unkörperliche Wesen (das wir z. B. Gott nennen) liebt, hatte mir bis zu dem Zeitpunkt damit, mir verzeihen zu können, nicht weitergeholfen.

Eines Tages war die Verzweiflung über meine blockierte Selbstliebe so groß, dass ich all meine Entschlossenheit zusammennahm und mich abends zu meinem Meditationszentrum begab, um in der unterstützenden Atmosphäre dort dieses Thema mit meinem unkörperlichen Coach (so nenne ich das liebende, höchste Wesen bei Bedarf) zu klären.

 

 

Als ich dort saß und mich innerlich mit dem höchsten Wesen verband, spürte ich schnell die mir – durch mein regelmäßiges Meditieren – bekannte unkörperliche Präsenz, die pure Liebe ist. Ich genoss diesen wohltuenden Moment, doch dann drängte auch gleich mein Anliegen hervor und formulierte sich in der Frage: »Wie kannst du mich eigentlich lieben, wo du doch weißt, was ich in all den Leben angerichtet habe, wie z. B. andere zu ermorden?«

Nach einem kurzen Moment begann ich, die Gedanken meines unkörperlichen Gegenübers, die wie klanglose Worte waren, innerlich zu hören: »Liebes Kind, lass uns mal Folgendes durchspielen: Stell dir mal vor, du wärest das höchste, ewig unkörperliche Wesen, das auf dieser Bühne der Welt nie einen eigenen Körper besitzt und von daher auch von jeglichen Geschehnissen völlig unbeeinflusst bleibt. Doch gleichzeitig weißt du darum, was die verkörperten menschlichen Seelen im Laufe der Zeit auf der Erde alles erfahren müssen. Und stell dir nun vor, ich wäre eine menschliche Seele, die nach einer sehr angenehmen Zeit im Paradies sich dann irgendwann in der Welt der Dualität wiederfindet und dort zunehmend zu leiden beginnt. Das Leid verstärkt sich – unter anderem – dadurch, dass mehr und mehr Gewalt im Verhalten der Menschen auftritt. Mir als menschlicher Seele wird Gewalt angetan und ich tue anderen Gewalt an, weil ich mich selbst vergessen habe und mir meine innere Kraft immer mehr verloren geht.

Nun frage ich, die menschliche Seele, dich, den liebenden, unkörperlichen Gott, der um dieses Geschehen weiß, ihm aber seinen Lauf lassen muss: »Würdest du, als Gott, mich, als menschliche Seele, weniger lieben, wenn ich beginne, in diese Dualität mit ihrer zunehmenden Gewalt hineinzugeraten und auch das damit verbundene Leid aushalten muss?«

Was für eine Frage! Ohne auch nur einen Moment nachzudenken, brach es – in diesem inneren Dialog – aus mir heraus: »Nein, ich würde dich sogar noch mehr lieben, weil du das alles durchmachen und aushalten musst!« Ich spürte, wie mein unkörperliches Gegenüber voller Liebe lächelte und sagte: »Siehst du, mir geht es genauso!«
In diesem Moment wurde die bisherige Blockade in mir, mir nicht verzeihen zu können, von einer mächtigen Welle unbeschreiblicher Liebe weggespült und ich konnte mich mit derselben Liebe annehmen, die auch das höchste Wesen für mich empfindet.

Zum krönenden Abschluss dieser einzigartigen Coaching-Session kam dann noch der machtvolle, erlösende Hinweis vom Unkörperlichen: »Alles, was in deinen Rollen geschehen ist, bevor du Mich wiedererkannt hast, war nicht deine persönliche Schuld! Es war einfach Teil des Geschehens in diesem ewigen Spielfilm der Welt, in dem du als Schauspieler mitspielst.«

Nach diesem transformativen Erlebnis konnte ich mein Leben mit einer geheilten Liebe für mich selbst – sehr befreit – fortsetzen.

Marisa Grohmann: Heilung durch Erwachen? In seine Kraft kommen – ein anspruchsvoller Prozess

Mittlerweile zehn Jahre ist es her, dass ich in eine heftige seelische Krise gerutscht bin. Ich habe lange Zeit viel professionelle Hilfe in Anspruch genommen, um mein Leben wieder auf die Reihe zu bekommen. Später habe ich mich dann mit alternativen Dingen beschäftigt. Ich habe auch eine ganzheitliche Massageform, die mich schon seit vielen Jahren begleitet und mich auch seelisch wachsen lässt. In den Zeiten meiner Rückfälle war ich auch immer sehr kreativ. So kamen mir immer mehr klärende Gedanken, die sich mir hintereinander offenbarten. Ich habe sehr schnell angefangen, sie aufzuschreiben. Alles habe ich mit und durch meinen lieben Mann, der mir immer zur Seite gestanden hat, erlebt und ich habe mich immer weiterentwickeln können. Die ganzen Erlebnisse, die ganzen Tiefs, die wir zusammen gemeistert haben, haben uns noch enger zusammengeschweißt und unsere Beziehungsqualität hat sich dadurch auch wesentlich verbessert. Es ist wirklich eine Zeit des Erwachens, wenn man anfängt, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen, zu reflektieren, was war, wie man es besser machen könnte und vor allem es dann auch umzusetzen. Es ist ein Prozess, der sehr viel Zeit erfordern kann. Es war ein harter, steiniger Weg mit vielen Hindernissen. Wichtig ist es, Probleme zu erkennen und daran zu arbeiten und vielleicht auch Entscheidungen zu treffen, die wehtun. Alles aber nicht in einer Kurzschlussreaktion, sondern wohl durchdacht und abgewogen. Nur so weit weitermachen, wie ich es mir selber zutraue und vor allem auch die Kraft und das Selbstbewusstsein dazu habe. Es wird auch immer Zeiten der Stagnation geben. Das muss ich lernen zu akzeptieren und das Positive drin sehen. Es ist eine Zeit, um Kraft zu tanken. Ganz wichtig ist für mich Entspannung. Ich komme innerlich zur Ruhe, was ich in diesen stressigen Zeiten des Gefordertseins brauche.

 

 

In diesen Zeiten der Ruhe lasse ich meine Gedanken fließen, ohne angestrengt über etwas zu grübeln. Ich reflektiere in dieser Zeit viel das Geschehene, mich etwas selbstkritisch, jedoch auch in aller Ehrlichkeit

 

– belüge mich ja sonst selbst. Wenn ich mir dafür auch mal längere Zeit gönne, fange ich an, neue Ideen zu entwickeln, es kommen neue Erkenntnisse und ich habe dann auch wieder Lust, unter Menschen zu gehen und neue Projekte zu starten. Und vor allem ist es wichtig, auf meinen Bauch, meine innere Stimme der Führung zu hören. Ich habe es gelernt und spüre, was richtig und falsch ist. Entscheidungen fallen besser aus und es führt mich zu Dingen, Orten und Personen, was zum genau richtigen Zeitpunkt kommt. Ich habe auch wieder meine Verbindung zu den Tieren und sehe die Schönheiten der Natur, trotz eines manchmal stressigen Alltags. Meine Kreativität fängt an, Flügel zu bekommen. Ich habe wieder Spaß an Hobbys, die ich vor einiger Zeit mal angefangen habe und die eine ganze Weile geruht haben. Ich glaube, jetzt kann ich all das, was ich gelernt habe, wofür ich gekämpft habe, ernten und genießen. Jeder muss seinen Weg finden. Was für mich gut ist, muss nicht unbedingt für den anderen das Richtige sein. Der eine spricht auf dieses an, der andere auf jenes. Wichtig ist es zu spüren, was einem guttut und da dranzubleiben. Ich will mich nicht in eine Form pressen lassen und all das machen, was als »normal« gilt und Mainstream ist. Wer legt fest, was »normal« ist? Jeder hat einen anderen Geschmack, andere körperliche oder seelische Voraussetzungen und das ist gut so. Das macht Vielfalt aus und das ist interessant. Alles andere wäre langweilig. Es gilt einfach, jeden Einzelnen als Individuum zu akzeptieren und sich auch so in die Gesellschaft einzubringen. Allerdings brauche ich auch Unterscheidungsvermögen. Wenn ich mit anderen zusammenlebe, arbeite oder anderweitig Gemeinschaft pflege, so sind auch immer Kompromisse nötig. Ich kann nicht nur auf mein Recht pochen, da müssten ja die anderen immer zurückstecken. Wäre doch unfair. Wenn ich sonst auf meine Selbstfürsorge achte, dann kann ich auch mit Kompromissen umgehen. Genauso wichtig ist es, über den Tellerrand hinauszusehen, die Zusammenhänge von meinem Verhalten zur Natur oder anderen Menschen. Alles spielt symbiotisch zusammen. Alles hat seinen Einfluss auf den oder das andere. Ich glaube, dass in vielen Menschen, besonders in so manch Zurückgezogenen oder psychisch Kranken noch ein enormes Potenzial schlummert. Wenn solche Menschen in ihre Kraft kommen, kann viel in unserer narzisstisch geprägten Gesellschaft passieren, wo manche Eigenschaften einfach als Schwäche gelten. Wie schon erwähnt, wer gibt vor, was als »normal« gilt? Es kann jeder seinen Platz in der Gesellschaft finden, auch wenn jeder andere persönliche Voraussetzungen mitbringt und zum Kraft-Tanken für Ruhe sorgen muss. Wenn diese Zeit der Ruhe eine Qualität mit sich bringt, habe ich auch die Kraft, die Hürden des Alltags zu meistern. Meine letzten zehn Jahre waren Zeiten zur Meinungsbildung. Jetzt habe ich die Kraft, damit rauszugehen. Insgesamt fühle ich mich immer mehr als ich selbst, ein Stück weit angekommen auf dem Weg zu meinem eigenen Ich, meinem höheren Selbst. Ich fühle mich gelassener und selbstbestimmt, weil ich mein Leben selbst in die Hand nehme und nicht für alles, was nicht in Ordnung ist, die Schuld darin sehe. Ich suche die Lösung für manches Problem oder Missverständnis. Vieles kann mit nur wenigen Worten geklärt werden. Auch habe ich Mut entwickelt, mal was zu sagen, wenn mir etwas nicht passt. Ich werde meinen Weg weitergehen (Entwicklung hält nie an) und werde mal sehen, wo es mich hinführt.

L.-R. L.: Wissen Sie, dass Sie heute Gnade erfahren haben? Die Entdeckung des inneren Lichts

Im Jahr 1982 habe ich bei der damals recht bekannten Hamburger Dipl.-Psychologin Petra Angelika Peick eine sogenannte Reinkarnationstherapie absolviert. Frau Peick war nach ihrem Studium in der Praxis von Reinkarnationsrückführungen von Thorwald Dethlefsen ausgebildet worden und arbeitete ohne Hypnose. Die Rückführungssitzungen fanden stattdessen in einem Zustand tiefer meditativer Entspannung statt, in der der Klient für die Therapeutin jedoch stets ansprechbar blieb und von ihr auf diese Weise durch das Geschehen geführt werden konnte. Insgesamt umfasste eine Therapiesession einen Zeitraum von vier Wochen, mit 20 Sitzungen, eine Sitzung pro Werktag, zu jeweils 1,5 Stunden. Berichte über Reinkarnationsrückführungen gibt es viele – meine Erlebnisse waren überraschend anders. Es ging weniger um spektakuläre Erinnerungen an weit zurückliegende Ereignisse. Die gab es hier zwar auch, intensiv erlebt wurden von mir jedoch vor allem die erschütternde Begegnung mit meinem Inneren Selbst und die transzendente Schau auf die Dinge der alltäglichen Gegenwart.

Durch die einfühlsame und intuitive Führung der Therapeutin näherte ich mich schließlich meinem hell strahlenden Wesenskern.

 

 

Ein initiatisches Erlebnis! Die nachfolgenden Ausführungen beschreiben die Geschehnisse am 15. Tag der Rückführungssession. Bereits in den vorangegangenen Sitzungen war es immer wieder zu kürzeren oder längeren Begegnungen mit meinem Inneren Licht und den dabei auftretenden Gefühlen und Empfindungen gekommen. In dieser Sitzung jedoch erreichte das Geschehen einen Höhepunkt. Die Beschreibung des Geschehens ist meinen Tagebuchaufzeichnungen entnommen, die damals am Tag des Geschehens von mir angefertigt worden sind. Die gesamte Rückführungssession, mit allen Sitzungen, habe ich zurückliegend unter dem Titel: »Strahlendes Licht. Tagebuch einer Reinkarnationsrückführung« als Buch veröffentlicht.

15. Sitzung
Freitag, 10. September
Heute ist etwas geschehen, das ich im Grunde nicht aufschreiben kann. Wenn ich es dennoch aufschreibe, so kann das Geschriebene nicht mehr als ein hilfloser, aussichtsloser Versuch sein, einen Abglanz dessen zu Papier zu bringen, was ich erlebt habe. Alle vorherigen Erlebnisse, gleich welcher Art sie auch immer waren, werden belanglos und nebensächlich vor dem, was heute geschehen ist: Ich bin in das Licht eingegangen! Oder besser: Das Licht ist in mich eingegangen! Ich habe mich mit meinem Licht, mit dem einzigen Licht, vereinigt. Jedoch liegen zwischen diesen Worten und dem, was geschah, Dimensionen. Ich werde einfach mal versuchen, die Dinge chronologisch so aufzuschreiben, wie sie abgelaufen sind.

Wir machen die übliche Entspannung. Ich bin sehr ruhig. Ich soll zurückgehen in der Zeit, bis zu einem Ereignis, in dem ich selbst große Macht und Kraft besessen habe. Ich gehe in der Zeit zurück. Lange geschieht nichts. Dunkelheit. Dann sehe ich wieder helle, verschwommene Strukturen, klein, weit entfernt. Die Strukturen werden größer, heller und nähern sich. Sie sind jedoch sehr verschwommen und unklar. Ich kann lange nicht erkennen, um was es sich handelt. Dann kann ich das Ganze als eine Szene in einem Schlachtgetümmel identifizieren. Menschen, Pferde, Waffen. Plötzlich sehe ich eine andere Szene. Einen Arm mit einem erhobenen Schwert. Es ist mein Arm. Ich stehe aufrecht und kraftvoll vor einem knienden, gebückten Menschen, halte ihn an seinen Haaren und schlage mit dem hoch erhobenen Schwert auf ihn ein. Um mich herum ist Schlachtgetümmel. Die Szene ist starr. Ich fühle mich stark und unbesiegbar. Ich bin erfüllt von Wut, Hass und Eifer. Ich komme mir vor wie ein rasender Derwisch. Aus dieser Szene entwickelte sich kein weiterer Handlungsablauf. Es folgen andere, separate Szenen. Soldaten auf Pferden mit Waffen und Uniformen. Ein Soldatenlager an einem Berghang und viele Bilder, die ich entweder vergessen habe, oder die zu kurz waren, um vollständig wahrgenommen zu werden. Dann verlässt die Szenerie vollständig den gegenständlichen Bereich. Ich werde leicht und schwebend. Dunkelblaue und hellbraune Blasen strömten aneinander vorbei. Die dunkelblauen Blasen unten und die hellbraunen Blasen oben. Ich bin irgendwie an dieser Szene, an dieser Strömung beteiligt. Ich habe das Gefühl, alles kopfüber, auf dem Rücken liegend, wahrzunehmen. Es sind fantastische Bilder. Ich gleite mit den dunklen Blasen an den hellen Blasen vorbei. Dann sehe ich einen Berg. Einen dunklen, kegelförmigen Berg vor einem dunklen Hintergrund. Das ganze Bild ist dunkelblau. Die Spitze dieses einzelnen Berges ist weiß. Ich denke an den Fujiyama. Die weiße Bergspitze leuchtet und strahlt. Das Leuchten wird immer intensiver und strahlender, heller. Dann nimmt das Leuchten, die Helligkeit, das ganze Blickfeld ein. Alles ist hell, strahlend, leuchtend. Im Zentrum dieser Helligkeit ist es am hellsten und strahlendsten. Das Zentrum ist wie eine Sonne. Es blendete etwas. Es ist mein Licht, das Licht, das da strahlt. Ich fühlte mich leicht, etwas schwebend.

Das unbeschreibliche Gefühl des gleichzeitigen Drucks und Sogs am ganzen Körper ist wieder da. Diesmal empfinde ich es darüber hinaus so, als ob unzählige kleine Wirbel in meinem Körper kreisen. Das Licht bewegte sich, es kommt ganz nah.

 

Es ist unmittelbar vor mir, gleißend hell, weiß-gelb strahlend. Es geht in mich hinein, es geht in meinen Kopf. Ich sehe das Strahlen aus meinem Kopf heraus. Dann geht es auch in meinen Körper. Mein ganzer Körper strahlt von innen heraus. Ich kann nicht beschreiben, welche Gefühle mit diesem Geschehen verbunden sind. Es ist alles einfach fantastisch. Irgendwann plötzlich ist das Gefühl des Schwebens sehr stark. Ich befinde mich am Ende einer langen, gebogenen, leuchtenden, glitzernden, schillernden Spirale. Es ist nicht wirklich eine Spirale, es ist ein röhrenförmiges, langes Gebilde aus leuchtenden Lichtfasern. Irgendwo weit unter mir durchstößt die Spirale die dunklen Wolken. Ich sehe die Wolken weit unter mir langsam entlangziehen. Ich bin weit über der Erde, im Weltraum. Dann sehe ich ein großes Gebäude in der Dunkelheit. Ich kann die gewaltigen, überdimensionalen Proportionen kaum absehen. Es ist eine schier unvorstellbar große Kathedrale. Die gotischen Bögen und Dächer leuchten, als beständen sie aus purem Licht. Ich sehe Einzelheiten der gewaltigen Mauern, verziert mit gotischen Ornamenten. Kleine helle Funken und Lichtblitze huschen und züngeln über das Mauerwerk, über die Ornamente. Das Licht folgt den Strukturen des Gemäuers. Plötzlich befinde ich mich in dem Bauwerk. Noch einmal werden mir die unermesslichen Dimensionen dieses Gebäudes klar. Ich sehe Menschen, unzählige Menschen in langen Schlangen nach vorne ziehen, in die Kathedrale hinein. Ich fliege über sie hinweg. Es sind unzählbar viele Menschen. Dann bin ich in einem gewaltigen Saal von unüberschaubaren Ausmaßen. Tausende von Menschen sitzen an langen und gewaltigen runden, weißen Tischen. Sie essen miteinander. Es ist eine Art Feier, die hier stattfindet. Ich sehe dies alles, indem ich sehr schnell durch diesen Raum fliege, über alles hinweg. Manchmal bin ich den Menschen sehr nah. Ich kann sie fast anfassen. Plötzlich wechselt die Szene. Ich sehe einen großen, ruhigen See in einer domartigen, unterirdischen Grotte. Die Wände und die Kuppel der Grotte sehen wie Tropfstein aus. Der Stein leuchtet aus sich selbst heraus rötlich, gelblich. Es ist ein merkwürdiges Licht. Dann bewege ich mich schnell auf oder dicht über einem unterirdischen Fluss entlang. Ich bewege mich durch ein gewaltiges natürliches Tunnelsystem. Überall werden die hohen gewölbeartigen Decken aus diesem leuchtenden Gestein gebildet. Ab und an sehe ich in regelmäßigen Abständen über mir beleuchtete Nischen, die in den Fels geschlagen sind. Irgendwelche Skulpturen scheinen darin zu stehen. Meine intensive, fliegende oder gleitende Bewegung wird schneller und schneller. Die Höhlenumgebung wird dunkler.

Dann bin ich vor einer dunklen, unheimlichen Höhle und sehe ein gewaltiges Reptil. Ich kann die wahren Ausmaße dieses widerwärtigen, Furcht einflößenden Scheusals nicht überblicken. Immer wieder sehe ich, wie es seinen riesigen Kopf mir zuwendet. Der Drache ist wild und schlägt um sich. Die Szene endet abrupt. Ich sehe in Folge drei oder vier Bilder, die ich beim besten Willen nicht beschreiben kann. Mir fehlen die Begriffe hierfür. Besonders das erste Bild ist nicht wirklich in Worte zu fassen. Es könnte ein Planet im Weltraum sein. Bizarre Tropfenformen an der Oberfläche. Eine bizarre Beleuchtung, von rechts. Das Licht verengt sich dann und bescheint eine kreisförmige Fläche. Das zweite Bild ist eine Szenerie, durch die ich mich schnell fliegend bewege. Eine bizarre Landschaft in roten Farbtönen. Auch der Himmel ist rot. Geflammt. Absolut fantastisch. Das dritte Bild ist ruhig und statisch.

Eine steile Küstenformation, Felsen links im Blickwinkel. Blaues, dunkles Licht. Rechts das Wasser. Vollkommen ruhig. Bleiern ruhig. Über dem Wasser scheint der Mond. Er spiegelt sich. Es ist eine ruhige, kalte, fast beängstigende Szene.

 

 

Dann ist mein Licht wieder da, das Licht. Es ist das eine, einzige, wahre Licht. Das Licht ist ganz nah vor mir. Es leuchtet hell und strahlend. Ein ganz besonders starker Sog wirkt auf mich ein. Das Licht saugt jeden Teil von mir, jeden Teil meines Körpers, jede Zelle, mit einer unwahrscheinlichen Energie an. Gleichzeitig empfinde ich einen gewaltigen Druck, der mich nach unten drückt und mich unendlich schwer sein lässt. Sog und Druck halten sich die Waage. Der Zustand ist unbeschreiblich. Es ist das fantastischste Gefühl, das ich je erlebt habe. Es ist unvorstellbar intensiv. Manchmal meine ich, ich könnte ihm nicht standhalten. Frau Peick fragt mich, ob ich Angst habe. Ich habe nicht wirklich Angst, dennoch weiß ich, wenn das Licht mich einsaugt, dann bin ich weg, ins Licht gegangen. Der Zustand dauert lange an. Ich wünsche mir, dass er zu Ende geht, so oder so. Zwischen mir und dem Licht findet eine Art Austausch statt. Dann geht das Licht wieder in mich hinein. Ich sehe es aus mir heraus strahlen. Frau Peick fragt mich, ob das Licht dort in mir bleiben kann. Ich weiß: Es bleibt immer bei mir. Das Licht ist in mich eingegangen, ich bin in das Licht eingegangen.

Mein Körper wird wellenförmig von einer Energie durchströmt, die ihren Ausgangspunkt in meinem Herzen nimmt. Es sind einige Wellen, vielleicht fünf, sechs. Die Energie fließt bis in die Finger- und Zehenspitzen. Dann ist alles vorbei – ich bin erschöpft. Mir ist klar, dass etwas Außergewöhnliches geschehen ist. Frau Peick ist sehr ernst. Sie sieht mich eindringlich an. Sie sagt: Wissen Sie, dass Sie heute Gnade erfahren haben?

Michael Raab: Eine kleine »Wunderheilung«. Wie eine warme und wohltuende Energie mich und meinen Körper im richtigen Moment stärkte

Eines Tages erhielt ich den Auftrag, eine zweitägige Schulung für ein Lehrerkollegium zu halten. Dabei handelte es sich um eine Schule, an der speziell schwer erziehbare Kinder und Jugendliche unterrichtet wurden. Da ist natürlich ein hoher Bedarf an gut geschulten Ersthelfern. Diese Schule war in einer anderen Stadt, nämlich in München, das etwa 300 Kilometer entfernt von zu Hause ist. Ich hatte zwar ein Hotel gebucht, aber ich rechnete trotzdem mit einer anstrengenden Fahrt. Mein Plan war, am Samstagmorgen ganz früh loszufahren, in einem Hotel zu übernachten und am Sonntagabend wieder den langen Weg zurückzufahren, um dann am Montagmorgen meinem anderen Beruf nachzugehen.

Am Abend vorher bemerkte ich bei mir Anzeichen einer ernsten Erkältung. Ich fühlte mich nicht nur schlapp und krank, sondern ich bekam auch Schmerzen im Hals, besonders beim Schlucken. Eine Angina war im Anmarsch!
Zuerst war ich verärgert bei dem Gedanken, dass ich mich morgen früh würde krankmelden müssen. Dann müsste der ganze Kurs ausfallen, denn einen Ersatzmann kann man so schnell nicht auftreiben. Außerdem hätte ich doch auch gerne einen schönen Abend in einer schönen Stadt verbracht. Aber dann ließ ich diese Missstimmung los. Ich freundete mich mit dem Gedanken an, morgen früh den Kurs ausfallen lassen zu müssen. Ich war bereit, die Situation so zu akzeptieren, wie sie sich am nächsten Morgen nun zeigen würde. Allerdings nicht mit einem heimlichen Ärger im Hinterkopf, sondern wirklich aus ganzem Herzen!
Dann schlief ich ein. Nach ungefähr einer Stunde erwachte ich. Ich bemerkte ohne jede Emotion, dass ich mich in einem anderen Bewusstseinszustand befand. Ich fühlte, dass mein ganzer Körper mit einer warmen, strömenden und wohltuenden Energie ausgefüllt war.

Gleichzeitig hatte ich das Gefühl, dass sich diese Energie ungefähr einen halben Meter über meine Körpergrenzen ausdehnte. Es war, als schwebte ich in einem warmen Meer aus Energie.

 

Dabei war ich absolut ruhig und vollkommen wach. Ich hatte in diesem Moment keine Gedanken, keine Emotionen, kein Wollen, es war nur das reine Gewahrsein dessen, was da gerade war!

 

Am nächsten Morgen erwachte ich und ich stellte fest, dass ich vollkommen gesund und fit war.
Ich setzte mich in mein Auto und ich fuhr drei Stunden lang über die Autobahn. Dann hielt ich ein acht Stunden langes Seminar und ich fühlte mich bis zum Abend frisch und fit. Am Abend aß ich eine Pizza und ich trank ein Bier. Wenn man schon mal in Bayern ist, so dachte ich mir, dann muss man natürlich auch ein bayerisches Bier trinken! Das war allerdings ein kleiner Fehler, denn am späten Abend fühlte ich mich doch wieder ein wenig schlapp und ein leichtes Krankheitsgefühl kroch in mich hinein. In der folgenden Nacht bemerkte ich nichts Besonderes. Am nächsten Morgen fühlte ich mich wieder gesund und fit. Ich hielt erneut ein achtstündiges Seminar und ich fuhr anschließend wieder mit dem Auto drei Stunden über die Autobahn. Zu Hause angekommen, fühlte ich mich leicht und beschwingt und ich verbrachte den Abend mit einem freudvollen, kribbelnden Gefühl. Diese Erfahrung wirkte noch ein oder zwei Tage nach.

Susanne N.: Heißt Spiritualität auch Vertrauen? Mit Hingabe und Vertrauen durch das Leben

Bis man weiß, was Vertrauen sein kann, scheint es ein langer Weg zu sein. Zu oft wird man im Leben enttäuscht und wird so aus Vorsicht misstrauisch. Bis man von außen erzählt bekommt, man sei TODkrank…

Man fühlt sich gesund und muss sich entscheiden. Ist es Hochmut, der mich an der Meinung der Fachleute zweifeln lässt? Ist es mein Instinkt, der mir immer sagte: »Niemals lass ich MEINEN Körper mit Injektionen aus dem Gleichgewicht bringen.« Zwei Freunde sterben an einer ähnlichen Krankheit in dieser Zeit, als ich mich den Fachärzten anvertraute. Jedoch war das Vertrauen nicht den Ärzten geschenkt.

 

 

Ich vertraute der Welt.
Ich vertraute dem Schicksal.
Ich vertraute der Liebe.
Ich fühlte mich wohl. War aus dem Hamsterrad des Lebens ausgetreten. Musste mich hingeben. War zu schwach, um zu lesen. Ich nutzte meine Kraft, um ins Bad zu kommen.

Ich konnte den Zustand des Vertrauens auf die Zukunft genießen

 

… auch wenn man aus optischen Gründen dies schwer den leidenden Mitmenschen vermitteln konnte. Keine Ahnung, ob man das als spirituelle Erfahrung einordnen kann. Fakt ist, das ich seither mit der Einstellung lebe »Mir kann nichts Schlimmes passieren« und motiviert bin, einen guten Beitrag zu leisten in diesem Daseinsabschnitt – und wenn es auch nur der Garten ist…

Es kommt eben immer auf den Blickwinkel an, diesen durfte ich wechseln.

Atar Reekk: Inside and outside of the book. An experience of oneness

This night was different. I already felt it when going to bed. In the middle of the night I woke up and felt his presence in the bedroom. He looked at me and was silent. Eventhough I had met him many times before and he often did not speak, this time something was different. There was a tension what I could not name. For years I had meetings with him in spirit. He was a master from India, who had no body anymore. He was called Babaji. That was the name he got while living in the North of India, Heraikhan. While standing in my bedroom, he kept looking at me. There was an alertness in his presence, what made me almost feel uncomfortable. Suddenly he gave me a book. There was a symbol on it, what looked like an eye. It was strange, the eye was vibrating in a way. Sometimes it disappeared a bit. I carefully opened the book. It was empty. There were no pages in it. It was a kind of box with nothing in it. I looked inside again, maybe I had missed something. But there was nothing to see. While I turned my head towards Babaji, wanting him to ask, what this was all about, something catched my eye. The book changed in dimension. Sometimes it was small, sometimes it was bigger.

Babaji simply said:
»Go and sit in it and close the lid.«
I got in and closed the lid.
»What do you see?«, Babaji asked.
»Myself«, I answered.
»Open the lid, but stay in the book.«
After I had opened it, I looked into the space outside the book.
»What are you experiencing?«
»Everything is the same. It doesn‘t make any difference, if I am in the book or outside it.«
»Close the lid again«, he continued.
I grabbed the lid, closed it over my head and calmly sat in the book. I didn‘t experience any difference between an open book or a closed book. Everything stayed the same. Whatever was inside the book was also outside the book. So … I was inside the book and at the same time also outside the book.
»Come out and look at the book.«

 

 

I got out and looked at the unusual book. For a moment I had the sense, that everything was far removed from me. But the feeling quickly passed and everything was the same as before.

There was no difference between the book and the space, the book was in. The same was true for me. I was the book, I was the space in the book and also the space, the book was in. I was everything!

 

There it happened: Oneness was there. That night I found it. There was no difference between me and matter … and no difference between me and anyone else … There was no separation. Only ONE.

I laughed inside. It was so obvious and logic and still I had overlooked it many many times. My journey continued. Oneness was like a warm bath, coming home. And at the same time it confused me. Matter could disappear infront of my eyes. My physical eyes could not hold on to the form of matter in this illusion. Everything disappeared into Oneness.

There was no difference between me and matter. What means no difference between me and a table or me and a plate or food or a tree. It was all the same. All One.
There was no conception of anything anymore. The conception of time had also fallen away. There was no time. Logic and confusing too. While I was driving to a supermarket, I experienced, that in the illusion things were moving, changing all the time. I was driving on the road going from place A to place B. However in Oneness, I did not move. While I thought Oneness, that was it. Unexpectedly it changed. While sitting in a chair watching something on television, suddenly Oneness exploded … It fell apart. There was no oneness anymore. The last concept, of one, had fallen away. There was no one anymore, no thing, nobody. Nothing.
No one is no where, no place and cannot be understood. There is not even an »I«, who is experiencing it. In »that«, there is no path, no direction, no one. When being in the »I«, it cannot be found. It is what several people said: It is the seeker, who feels, that something is missing or not complete and wants to find it. The problem, if I can even speak of a problem, is, that it is outside the »I«. It is the »I«, what feels separation and longs for wholeness, while in reality he is never separated. And to make it even more complicated … the »I« even does not exist.

This illusion is just a movie on a screen. Things are appearing, »I’s, personalities« are appearing and are disappearing.
There is no right or wrong, there is no higher or lower. No left or right, no black or white. There is no teacher and no student. No hierarchy. From this I can say, in spiritual circles, there is a lot of hierarchy. So many say while pointing out to someone: »This is a higher spiritual being.« Or: »This information is coming from a higher dimension fifth, sixth.« All this is often said with a hidden ego up front: better, more worth and so on.
I would say: »What dimension? Where? All will appear and disappear.«
My personality has a longing to say: »How is it possible, that we build in spiritual communities, spiritual circles a hierarchy with better, higher and giving more or less points to someone? Or more or less value? While no one knows, what role that person is playing and why. We know nothing. I know nothing. All in this illusion is build on dualism. That means, there is »two«. For example there is a »positive« and a »negative«. Like with electricity. Between the »positive« and the »negative« tension can be build up and it can stream. Between two poles it can attract or push away. There is a dynamic. When there is no »negative« … there would be no »positive« … all would be the same and tension would fall away.

This illusion takes place on a flat screen in »that«, what has no place. The flat screen is like a movie. The paradox is, there is a personality, what plays a role on the screen, and at the same time there is no »I«. There is left nobody ...

 

How all this works? No idea. It is a mystery. And there is no one to experience it. Do I understand it? No.
In the meantime while watching a movie I prefer to watch a good one 🙂 By watching the movies in this illusion, what I have noticed when people communicate, many times they don‘t communicate at all. It is one person, shares something and then the other get‘s an inner reaction and comes with his or her story. There is no meeting the other at all.
To BE with someone is rare.

Maybe this writing is simply an invitation to be with someone and really listen. Listen … not as a therapist, healer or whatever. Listen without wanting to change anything. Just be.

And yes, there is no other. That is the paradox, what cannot be understood with the mind.

I am no one.
And yes, there is a personality. Sometimes my personality wants to be someone, makes a difference, working towards harmony, loves harmony. My personality makes mistakes.
My personality still eats, likes to dance, enjoys nature and touch.
And at the same time »I am no one«.
»Am no one.«
»No one.«
»And that is all there is, what includes you.«

Heike Pranama Wagner: Begegnung mit dem NICHTS. Mein ganz persönlicher Ego-Crash

Das »Ich-bin-ALLES-Gefühl« erlebte ich eines Tages in einer Meditation, das habe ich ausführlich im Buch »Energieanrufungen im goldenen Zeitalter« beschrieben.
Solche spirituellen Erfahrungen, auch Satori (kurze Momente des Leuchtens) genannt, sind für mich nichts Neues und doch immer wieder neu, anders, aufregend erschreckend und schön.

Allerdings reihte sich da vor einiger Zeit (Januar 2016) ein Erkennen nach dem anderen aneinander, sodass es eine ziemlich intensive Satori-Erfahrung war, die genau genommen nie endete, sie verschwand im Alltag und wurde von anderen Dingen überlagert und doch war und ist sie immer unterschwellig da … Ich denke, es begann konkret, als ich mich mit spirituellen Satsang-Lehrern befasste, die von Erleuchtung und Erwachen sprachen.

Von einem dieser Lehrer/Leerer bekam ich meinen spirituellen Namen.

Das war auch so eine Sache, ich hatte den Impuls und unterdrückte ihn immer wieder, ich fand es albern, peinlich und was weiß ich, um einen neuen Namen zu bitten. Der »Kampf« dauerte fast einen Monat. Inzwischen hatte ich schon eine E-Mail vorbereitet, in der ich um den Namen bat, doch ich weigerte mich noch, sie abzuschicken. Irgendwann war der Impuls sooo deutlich, dass ich nicht mehr konnte und die E-Mail abschickte. Kurze Zeit später erhielt ich den Namen und ich schätze mal auf der Ebene von Ursache und Wirkung hat dieser Name den Prozess so richtig ins Rollen gebracht.

Der Name lautet Pranama – sich vor der Wahrheit verneigen.

 

Ich nutzte ihn nur für mich, weil ich ihn erst mal fühlen und nicht mein Ego füttern wollte, weil das ja nun mal auf Nachfrage und Interesse von anderen steht, wobei im Nachhinein betrachtet war es mein Ego, das diesen Namen verhindern wollte, kein Wunder …
Ich beobachtete, was der Name mit mir machte. Er brachte mich noch mehr in die Wahrheit, was für meine Umwelt nicht unbedingt leicht war, ich entsprach keinen Erwartungen mehr, sondern tat nur noch das, was sich für mich stimmig anfühlte, und zwar rigoros, radikal, ohne Kompromisse.

Na ja, und dann passierte »ES«, obwohl eigentlich wiederum nichts passierte …

Der Ego-Crash

Ich hatte urplötzlich die erschreckende Erkenntnis, dass es überhaupt niemanden gibt, dass ich all-ein bin, dass es da NICHTS im Außen gibt ... nicht, dass ich es nicht vorher wusste, aber ich hatte nie zuvor sooo gefühlt, so erfahren … eine Offenbarung.

 

 

Ich habe geweint, wie schon lange nicht mehr, mein Ego tobte und schrie, weil da nichts mehr zum Festhalten war … außer das NICHTS natürlich … aber daran konnte das Ego sich nicht festhalten, weil es darin verbrannte. Doch was war geschehen?

Am Abend zuvor waren die Illusionen wie Seifenblasen zerplatzt, nicht wie früher in Form von Wissen, sondern von echtem Erleben und Fühlen. Und das war schmerzhaft, sehr schmerzhaft.
Der Schock, der absolute Mega-Schock.

Es hatte maßgeblich damit zu tun, dass ich an dem Abend auf einer Veranstaltung war und mich vollkommen unwohl gefühlt hatte. Ich fühlte mich einfach nur fehl am Platz und vor allem vollkommen unsichtbar, als ob mich niemand wahrnahm. Ja, ich wäre gern gegangen, wenn ich denn gekonnt hätte.
Es ging nicht, ich war wie festgeklebt.

So viel zum freien Willen.
Ich sage nur Mega-Schock.
Die Atmosphäre dort war sehr speziell, denn die Schleier waren (und sind dort immer noch) so dünn, dass ich hindurchschauen konnte. Ich nahm wahr, dass ich nicht stattfinde, dass mir ein riesiges Theaterstück vorgespielt wird und ich unsichtbarer Zuschauer war, das war wirklich ein Schock.

Ich fühlte und »sah«, dass all das IN mir stattfand.

 

Ich saß da, so lange ich da sitzen sollte, und wartete, bis meine schauspielerischen Künste wieder gefordert wurden … denn gehen konnte ich ja nicht, es ging nicht. Danach war alles plötzlich erschreckend, lächerlich, sinnlos. Ich fühlte mich wie im Gefängnis.
Kein freier Wille. Alles nur ein Theaterstück. Ich fand einfach nicht statt, da war kein ICH mehr.

Da war es: Das große NICHTS.
Ich nenne es inzwischen den »Tango des Erwachens« … und es tanzt mich weiter … inzwischen (2018) nicht mehr nur in der Folgendenrolle, sondern auch als Führende, was die männlichen und weiblichen Aspekte in mir vereint, sodass ich der Tanz selbst bin, ungetrennt von etwas, Bewusstsein, das mit sich selbst tanzt.
Es dauerte eine ganze Weile, diese Erfahrungs-Ebenen zu sortieren … ja, vielleicht verstehst du nun noch besser, warum dieses Buch geschrieben werden will. Überblick-Pranama wusste ganz genau, was abgeht, und dass Erd-Heike nur eine Möglichkeit hatte:
JA zu sagen zu dem, was ist, Hingabe und das tun, was getan werden will.

Freier Wille … Fehlanzeige.
Das war plötzlich so was von klar …
Aber Schönheit und Reichtum wahrnehmen – Fehlanzeige … ich fühlte mich:
Verarscht (sorry), verraten, verkauft.
Ich war wütend … also mein Ego war voll im Widerstand und versuchte, eine Rebellion zu starten.

Was sich sehr stark körperlich auswirkte. Nicht nur, dass ich zwei Wochen Dauerheulen praktizierte, sondern mein Bauch war nur noch eine einziger K(r)ampf. Ich hatte starke Probleme mit dem Essen, ich vertrug kaum etwas, es waren immer leichte Übelkeit und Bauchweh vorhanden.
Es vollzog sich eine deftige Reinigung und eine totale energetische Umstellung.

Dies hat im Nachhinein meinen Stoffwechsel ein wenig verändert, aber ich konnte nach den zwei Wochen wieder relativ normal essen. Und Dauerheulen deshalb, weil die Erfahrung des All-Ein(s)-Seins einen furchtbaren Schmerz herauskatapultierte, mit sämtlichen Verlustängsten usw.
Ich trauerte um die Illusion. Ich trauerte darum, vollkommen einsam und allein zu sein, um den Verlust des Dings, was ich für »Ich« gehalten hatte, denn da war einfach nur NICHTS.

Aber verdammt, wer beschwerte sich da eigentlich, wer nahm das alles wahr?
Es war mein Ego, was so durchdrehte.
Ja und dann kam das Drama des Egos um den freien Willen.

Meine Wahrnehmung war und ist, dass es nur so wirkt, als ob wir einen freien Willen/die Wahl haben und dass unsere Entscheidungen, Wünsche usw. einen Einfluss haben. Es ist das, was scheinbar so wirkt, aber es ist nicht die Wahrheit. In Wahrheit sitzt der Autor da (der in letzter Instanz ich selbst bin) und hat schon ein festes Drehbuch, aus dem man nur vermeintlich ausbrechen kann als Mensch-Schauspieler, aber selbst diese Erkenntnisse sind von der Schöpfung so geplant. Das wäre im Prinzip kein Problem, wenn sich dieses vom Leben abgespaltene Egodings nicht sein eigenes Bild von sich selbst und dem Leben gemacht hätte.

Alles, was ist, IST, IST ist ja schon da und da alles schon da IST, kann ich zwar auf menschlicher Ebene einen freien Willen wahrnehmen, aber das scheint nur auf menschlicher Ebene so.

Ich habe immer nur die Möglichkeiten, die ich habe. Und alles, was IST, ist ja super so, wie es ist … es beinhaltet alles und alles ist in göttlicher Ordnung.
Ich haderte immer wieder damit, dass ich mich mit meinen Mensch-Wünschen letztlich gegen die Schöpfung auflehnte und dass ich der Widerstand persönlich war, was natürlich auch schon mit eingeplant war. Da wiederum schloss sich der Kreis und ich brauchte einfach nur zu vertrauen und mich hinzugeben, aber zunächst durfte ich den Widerstand annehmen, das Nicht-Annehmbare annehmen.

Das, was IST, meint es immer gut mit mir, denn es würde sich ja nicht selbst zerstören. Hey hallo, ich bin das Leben selbst! Vorher war es eine Ahnung, ein Halbwissen … nun auf einmal konnte ich die Wahrheit sehen und sie ist wirklich schwer in Worte zu fassen.
Und das war alles auf einmal so was von absolut zweifellos klar.

 

 

Trotzdem ging es jetzt für mich darum, irgendwie Frieden zu schaffen zwischen diesen Ebenen … quasi zwischen Schauspieler, Zuschauer, Regisseur, Autor. Nach dieser Schocktrauer war ich total emotionslos, weil nur NICHTS und kaum Gedanken da waren. Wenn da Emotionen kamen, konnte ich sie ganz schnell als Emotionen, die mein Geschichtenerzähler produzierte, entlarven … und dann waren sie weg, weil sie nur Teil der Geschichte waren, aber eben nicht die Wahrheit.
Ich fühlte NICHTS … ich wusste, dass dieses NICHTS den Frieden, die Stille und ALLES beinhaltet, aber fühlen konnte ich nur nichts. All diese Erkenntnisse machten mein Leben so total nüchtern, ich fühlte mich entzaubert irgendwie.

Ich hatte in dieser Zeit sogar ein neues Wort kreiert: freudefrei ... das war nicht negativ gemeint, sondern einfach Ausdruck der Neutralität des NICHTS.

 

Meinem Gehirn machte das Knoten, aber ich fühlte, dass ich der Wahrheit noch nie so nah war. Es war nur so schwer in Worte zu fassen, aber ich wusste, dass ich darüber schreiben musste.

Dieser Abschnitt stammt aus dem Buch »Das Leuchten des Selbst« von der Autorin Heike Pranama Wagner, das es als kostenloses E-Book gibt. Es ist unter https://www.amazon.de/Das-Leuchten-Selbst-Heike-Wagner-ebook/dp/B01DT5754Q zu finden.

Zur Künstlerin Susanne Schick
Susanne Schick ist bildende Künstlerin, lebt in Wien, mit Atelier in Bad Ischl. Gebürtig in Hannover, Studium in Aachen (Geschichte) und Wien (Malerei, M. A., Univ. für Angewandte Kunst). Ausstellungen und Ateliers in Europa, im Nahen Osten, Nordafrika/z. B. Kunstbiennalen Sharjah und Cairo. Spirituell erlebte Reisewege – wie Luxor, Gizah, Babylon, Chellah u. v. m. – führen zur Begegnung des Besonderen. Sie sind Sujet transformierender Spurenlese – in Malerei, Grafik, Installation, Text und Lyrik. Buchpublikationen sind in Vorbereitung. www.susanne-s-schick.com

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