Tattva Viveka 95

Tattva Viveka 95

Schwerpunkt: Die Seele

Aktuelle Ausgabe, Juni 2023

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Die Artikel der Ausgabe:

30 Jahre spiritueller Aktivismus

Sukadev Bretz gründete die Yogaschule Yoga Vidya und spricht über die Entwicklung der Spiritualität in Deutschland in den vergangenen fünf Jahrzehnten.

Tattva Viveka 100

Tattva Viveka – Ausgabe 100 – Schwerpunkt: Die Verbindung von Wissenschaft & Spiritualität • Quantenphysik und Bewusstsein • KI und Ethik • Erfahrung, Erkenntnis, Erleuchtung • u.v.m.

Wir danken unseren Autor:innen

Zu unserem 30jährigen Jubiläum & Ausgabe 100 der Tattva Viveka haben uns unsere Autor:innen ihre Glückwünsche und Grußworte zukommen lassen, die wir hier gerne teilen möchten.

Das vererbte Trauma

Kriegstraumata werden über Generationen hinweg weitervererbt. Bewusstes Hinfühlen und Hinspüren kann zur Heilung dieser Einflüsse beitragen.

»Hab so eine Sehnsucht, mich aufzuspüren«

Körper und Leib beschreiben zwei Bereiche unseres Wesens. Der Körper bezieht sich auf unsere physische Struktur, der Leib stellt den Bezug zur Seele her.

Die Weisheit der Pflanzen

Die Pflanzenheilkunde kann als Schnittstelle des Materiellen und Spirituellen betrachtet werden, da Pflanzen sowohl chemisch als auch seelisch wirken.

Erfahrung, Erkenntnis, Erleuchtung

Erkenntnis und echtes Wissen entstehen aus der Synthese von Wissenschaft und Spiritualität. Diese Synthese kann durch die Philosophie geleistet werden.

Der Elefant und die Blinden (Teil 2)

Wie kann echte Erkenntnis gewonnen werden? Spirituelle Philosophie ist Erkenntnis in höherem Sinne jenseits von Empirie und Rationalität.

Weltkrise und Weltformel

Unter Weltformel wird eine Theorie verstanden, die alle physikalischen Phänomene im bekannten Universum präzise beschreibt und verknüpft.

Kann man der Künstlichen Intelligenz ethisches Verhalten beibringen?

Die KI kann sich nicht ethisch verhalten, da es ihr am Wesentlichen, dem Streben nach einem glücklichen Leben, und der Intuition fehlt.

Vom Sein zum Bewusstsein

Bewusstsein ist Information, die zwischen Quantenzustand und Faktum oszilliert. Das wird mit der Protyposis-Theorie von Thomas Görnitz erklärt.

Liebe Leser und Leserinnen,

Seele heißt im Griechischen »Psyche«. Die Seele ist schon sehr früh in den Kulturen der Menschheit beschrieben worden. Auch in der Bhagavad-gita ist die Seele eines der wichtigsten Themen. Sie heißt dort »atman«, ein Wort, das ohne Zweifel mit dem griechischen »atom« – das Unteilbare – zusammenhängt.

Dies bringt uns zu der Bedeutung der Seele. Sie ist unser innerster Wesenskern, das Unreduzierbare und Unteilbare, unsere wahre innere positive Einheit als Wesen. Natürlich wurde im Laufe der Zeit gerade dieser wichtige Begriff der Seele in vielfältigster Weise interpretiert, abgewandelt und umgedeutet. Diese Veränderungen stehen im Kontext von Ort, Zeit und Umständen, hängen davon ab, ob diese Kategorie im Bereich der Spiritualität oder der Wissenschaft beschrieben wurde, und welcher Tradition oder Kultur die interpretierende Person entstammt.

Spirituelle Wissenschaft könnte in dem Sinne als die Untersuchung dessen verstanden werden, was die Seele in ihrer Essenz, jenseits von historischen und kulturellen Bedingtheiten sein könnte. Eine solche Untersuchung ist kulturübergreifend und gehört in den Bereich der Philosophia perennis, der ewigen Weisheit.

In der vorliegenden Ausgabe haben wir deshalb die Frage nach der Seele von unterschiedlichen Seiten her gestellt. Platon und die Bhagavad-gita, C.G. Jung und Rudolf Steiner beleuchten unterschiedliche Facetten der gleichen Sache. Man bekommt einen Eindruck, wie unterschiedlich die Bandbreite des Begriffes ist, wie offen er aber auch für eigenes Verstehen ist. Der Philosoph und Sozialökologe Prof. Dr. Hosang gibt dazu einen einführenden Überblick über ein zeitgemäßes »metamodernes« Verständnis der Seele.

Die Seele kann aber auch als eines der Hauptthemen der Tattva Viveka überhaupt betrachtet werden, das immer wieder in den Beiträgen hindurchscheint. Im Grunde findet man sie deshalb auch in den Nebenbeiträgen, die nicht zum Schwerpunktthema gehören.

Die Seele ist eines der wichtigsten Elemente unseres menschlichen Lebens. Sie wird allzu oft angesichts offenkundiger zu Tage liegender Themen in den Hintergrund gedrängt. Wenn wir jedoch in unserem persönlichen Leben, in unserem Innenleben, Fortschritt machen wollen, Gesundheit, Wissen, Freude und Liebe anstreben, dann sind wir gut beraten, uns unserer Seele zuzuwenden. Sie ist unsere wahre Identität. Hier werden wir unser Glück finden.

Portrait von Ronald Engert

Mögen alle Wesen glücklich sein!

Ronald Engert
Chefredakteur

Bildnachweis / Coverdesign: © Jen Rentsch / Randfarben