Das Thema Politik in unserer Zeitschrift

Auch wenn wir uns im Kern eher dem Bereich Spiritualität zuordnen, so spielt doch auch die Politik in unserem Magazin eine Rolle. Die Politik ist oft das erklärte Gegenteil zur Spiritualität. Viele Menschen, die sich der politischen Herangehensweise zugehörig fühlen, lehnen Spiritualität ab. Das Gleiche gilt auch umgekehrt. Die meisten Menschen, die irgendwann bei der Esoterik oder bei der Spiritualität angelangt sind, sind der Ansicht, nun den Gral der Weisheit gefunden zu haben, und halten es nicht für nötig, sich noch weiter in die Niederungen der Politik oder des Irdischen zu begeben. Es ist teilweise schwierig, wenn spirituell orientierte Menschen wenig und nur oberflächliches Wissen über das Politische haben.

Die Politik ist ein unerlässliches Gebiet, wenn es um die Organisation der Gesellschaft und der Wirtschaft geht. Auch auf der internationalen Ebene zwischen Staaten ist Politik der Weg, um die Sicherheit zu gewährleisten. Die Politik organisiert die Gesellschaft. Sie sorgt für Bildung, Umwelt und Wirtschaft, kümmert sich um soziale Belange der Menschen sowie um die Kultur. Auch die Rechte der Frauen sind eine politische Angelegenheit.

Wir hatten dazu auch ein Online-Symposium gemacht: Gesellschaft und Spiritualität.

Wir brauchen eine neue Kultur des Friedens

In Anbetracht des Ukraine-Krieges und der atomaren Gefahr müssen Ost und West Kompromisse um des Friedens willen eingehen und ein neues Abrüsten starten.

Demokratische Kultur – Ein Arbeitsfeld für Mehr Demokratie

Der Verein »Mehr Demokratie« setzt sich für eine neue demokratische Kultur des Zusammenlebens ein und erprobt mögliche Strukturen dafür.

Die globale Befreiung von Angst und Gewalt

Inmitten von Krisenzeiten stellt die Autorin einen Plan auf, wie wir gemeinschaftlich und mithilfe unserer wahren Natur Heilung und Frieden erreichen können.

Auf zur Macht …! Um jeden Preis?

Die Grünen wollen mitregieren, doch was geschah mit den Visionen einer Gesellschaft mit spirituell-ökologischer Anbindung und der Transformation des Bewusstseins?

Corona-Trauma

Corona erhitzt die Gemüter und es gibt manche, die sehen schon die Diktatur am Horizont. Andere erleben darin eine Chance zu tieferer Freiheit.

Corona

Der Autor bringt die Bewusstseinsebenen mit der Corona-Krise zusammen und plädiert für die Haltung des Nicht-Wissens, denn im Nicht-Wissen entsteht Neues.

Handeln aus dem Herzen

Die Tiefenökologie möchte den Weg in eine lebendige und verbundene Welt weisen. Dafür muss der Mensch erkennen, dass er Teil des Netzes des Lebens ist.

Porträt über Vandana Shiva

Vandana Shiva ist eine Wissenschaftlerin, Ökofeministin und soziale Aktivistin, die sich für eine nachhaltigere und fairere Landwirtschaft in vor allem Indien einsetzt.

Grüner Faschismus

Umweltschützer und politisch weit rechts Stehende scheinen zunächst wenig gemeinsam zu haben. Aber einige Feinde der US-Einwanderung haben argumentiert, dass die Nichtaufnahme von Ausländern die Reinheit von Natur und Kultur schützen würde. Auch in Europa ist diese Idee weit verbreitet.

Politik und Gesellschaft

Wenn wir Einfluss auf die Gesellschaft nehmen wollen, müssen wir uns politisch betätigen. Da wir immer Teil der Gesellschaft sind, ist im Grunde alles, was wir tun, politisch. Viele Fragen und Diskussionen über aktuelle Themen wie auch über Geschichte sind ohne politische Perspektiven nicht denkbar. Die meisten Nachrichten in den Medien betreffen die politische Situation in der Welt.

Es ist deshalb sinnvoll, sich über die eigene politische Position bewusst zu sein und sich diesen Themen zu stellen. Eine einseitige Beschäftigung nur mit Esoterik oder Spiritualität kann leicht eine Art Flucht sein. Man blendet die Realität ein Stück weit aus und verliert das Unterscheidungsvermögen für reale Prozesse. Eigentlich haben wir eine Pflicht, in der Politik mitzuwirken. Wenn schon nicht direkt, so wenigstens indirekt, indem wir uns gut informieren und uns ein bewusstes Urteil bilden. Im Grunde ist Politik eine gute Sache, denn sie ist das Mittel, mit dem man in der Gesellschaft Veränderungen herbeiführen kann.

Wie man Spiritualität und Politik verbinden kann, zeigt zum Beispiel der Beitrag Yoga der Nachhaltigkeit.

Demokratie

Lange war die Demokratie ein unhinterfragtes Gut. Nach dem Grauen des Dritten Reiches war gerade bei uns in Deutschland klar, dass es ohne Demokratie nicht geht. Insbesondere uns Deutschen war der Zweite Weltkrieg und die Zerstörung Deutschlands doch eine Lehre. Mittlerweile häufen sich aber wieder Stimmen, die eine Delegitimierung der Demokratie betreiben. Unser ganzes System wird infrage gestellt und teilweise sogar als Diktatur bezeichnet. Dies geht doch sehr weit an der Realität vorbei, denn wir sind nach wie vor eine Demokratie, in der unterschiedliche Meinungen sein dürfen und sollen, in der aber auch Mehrheiten mehr Gestaltungsmacht haben als Minderheiten. Nicht jede Minderheit darf sich im Recht fühlen, die Macht im Staat für sich zu reklamieren. Manche aktuelle Entwicklungen erscheinen besorgniserregend. Dies ist allerdings nicht nur ein Problem der Deutschen, sondern von ganz Europa. Auch in den USA ist gegenwärtig eine politische Spaltung zu beobachten, wo sich eine starke rechte Gesinnung ausbreitet, die mit den demokratischen Gepflogenheiten wie Toleranz und Respekt vor Andersdenkenden sowie den demokratischen Wahlen nicht mitgeht.

Ein sehr interessanter Artikel dazu ist der von Prof. Dr. Johannes Heinrichs: »Die spirituelle Dimension der Demokratie« aus Ausgabe 27. Der Beitrag ist leider nicht online verfügbar, kann aber noch als gedruckte Zeitschrift bestellt werden.

Politik und Spiritualität

Politik betrifft alles im Außen, die Physis, die Finanzen, die soziale Organisation, Fragen der Gerechtigkeit, Pflichten und Freiheiten. Spiritualität betrifft alles im Inneren, das Gebiet der Psyche, der geistigen Heilung, des Selbst bzw. Ich, Wahrheit und viele andere hohe Ideale. Politik und Spiritualität gehören aber zusammen, so wie Innen und Außen oder Individuum und Kollektiv zusammengehören.

Wir brauchen die Spiritualität, um unser Innenleben gesund und stark zu erhalten, und wir brauchen die Politik, um im Außen dafür zu sorgen, dass es allen gut geht und jeder gerecht behandelt wird.

Gerade die Gerechtigkeit ist ein kritisches Thema. Viele Esoteriker:innen gehen davon aus, dass jedes Unglück, das mir geschieht, mein Karma ist, also mein eigenes Verschulden. Aber es gibt auch objektive Ungerechtigkeit, für die ich nichts kann. Es gibt kriminelle Menschen, die ohne moralische Skrupel andere Menschen schädigen. Genau um das zu verhindern, gibt es die Politik. Sie beschäftigt sich mit dem Ausgleich der Interessen und dem Schutz der Rechte der Einzelnen und der Gesellschaft.

Ein streitbarer Artikel mit politischem Tenor ist zum Beispiel Das gute Leben. Wie wir wirklich Wohlstand für alle schaffen können.

Politik – warum links und rechts?

Links und rechts unterscheiden sich grundlegend. Die Bezeichnung stammt aus der französischen Nationalversammlung, wo die nationalistischen und konservativen Kräfte rechts und die Anhänger des Sozialismus und Kommunismus links saßen.

Nationalisten gehen davon aus, dass das Volk eine ethnische Einheit bilden muss und dass das eigene Volk das Wichtigste ist, das vor allen anderen kommt. Nationalisten sind deshalb kritisch gegenüber Ausländern und möchten sie nicht im Land haben und sie nicht in die eigene Solidargemeinschaft integrieren. Sie haben eine nationale Perspektive.

Die Linken haben demgegenüber eine internationale Perspektive, da sie davon ausgehen, dass der Hauptkonflikt nicht der zwischen Völkern oder gar Rassen ist, sondern der zwischen der besitzenden Klasse des Bürgertums und der besitzlosen Klasse der Arbeiter und Proletarier. Proletarier gibt es in allen Ländern gleichermaßen. Ethnische und nationale Zugehörigkeit ist deshalb nicht das primäre Kriterium.

In der heutigen Zeit verteilt sich dieser Klassenkonflikt noch mal in der Nord-Süd-Achse. Die USA und europäische Staaten sind die Besitzenden, Afrika und der globale Süden sind die Besitzlosen.

Es ist bis heute nicht bekannt, wie reichhaltig die Kultur Afrikas ist. Wir haben dazu extra eine Ausgabe gemacht: Tattva Viveka 82.

Welche politischen Richtungen gibt es?

Neben den bereits erwähnten Nationalismus und Sozialismus gibt es noch den Anarchismus und die liberale Demokratie, den Monarchismus und die Diktatur, um nur die Hauptgruppen zu nennen.

Anarchistische und libertäre Gruppierungen lehnen jede Art von Herrschaft ab. Dies mag für kleinere Gruppen machbar sein, aber für ganze Staaten wird es schwierig. Anarchisten gehen davon aus, dass Staaten unnatürliche Gebilde sind, die man abschaffen sollte.

Die liberalen Demokratien haben sich weitestgehend durchgesetzt. In ihnen gibt es freie Wahlen und alle Menschen haben gleiche Rechte. Diese Politikform ist sehr am Realismus orientiert und hat wenig idealistische Ziele, außer dem Humanismus, der allgemeinen Menschlichkeit.

Monarchien sind mit den Jahren aus der Mode gekommen, aber Diktaturen erfreuen sich noch einiger Beliebtheit.

Fakten und Meinungen

Hannah Arendt* unterschied auf geniale Weise Fakten und Meinungen. Fakten sind Tatsachen, die sich auf die Vergangenheit beziehen. Es sind Dinge, die getan wurden und somit eindeutig und nicht verhandelbar sind. Fakten sind kein Gegenstand von Meinung.

Eine Meinung ist eine subjektive Einstellung, eine Bewertung einer Situation, und sie ist vor allem auf die Zukunft gerichtet. Über Meinungen kann man sich streiten und jeder hat das Recht auf seine eigene Meinung. Aber das beinhaltet nicht das Recht, Fakten umzudeuten, zu fälschen oder zu erfinden.

* Hannah Arendt: Wahrheit und Politik, in: Wahrheit und Lüge in der Politik. Zwei Essays, S. 44–92, Piper

Was politische Bildung alles sein kann

Politische Bildung ist essenziell, um nicht auf ideologische Abwege zu kommen. Die Politikwissenschaft stellt dazu das wissenschaftliche Handwerkszeug bereit. Neben reinen Fakten und den grundlegenden Strukturen der Organisation einer ganzen Gesellschaft gehört dazu ein Einblick in die Zeitgeschichte, soziale Themen, Umwelt, Ost-West-Perspektiven und politische Kultur.

In unserem Journal findest du eher Hintergrundwissen und eine Metaperspektive als tägliche Politik. Politik hängt nämlich auch mit der Psyche des Einzelnen und seinen ethischen Prinzipien zusammen, die wiederum ihren Ursprung auch in spirituellen Aspekten haben. Trotzdem reicht es unserer Meinung nach nicht, sich nur spirituell zu betätigen. Die politische Bildung erlaubt es uns, die materielle Ebene und ihre Notwendigkeiten zu verstehen.

Wo kommt Politik im Alltag vor?

Politik kommt in vielen Bereichen des Alltags vor, angefangen vom Kindergarten im Viertel bis hin zu Fragen der nationalen Sicherheit. Internationale Beziehungen können durch falsche Politik auf Jahre gestört sein. Jugend und Kinder sollten von der Politik besonders geschützt werden. Die Wissenschaft braucht besondere Förderung und steht unter der Verantwortung des Staates. Jede Bürgerin und jeder Bürger sollte politisch einigermaßen informiert sein und sich die News durch entsprechende Magazine und Fernsehprogramme beschaffen. Je unruhiger die Zeit, umso wichtiger ist ein politisches Bewusstsein.

Wie komme ich an die Zeitschrift?

Anders als rein politische Zeitschriften oder Wirtschaftsmagazine beschäftigt sich unsere Zeitschrift mit einer größeren Bandbreite an Themen. Unsere Redaktion bringt Beiträge von Autoren und Autorinnen aus der ganzen Welt. Die Artikel variieren thematisch in jeder Ausgabe. Nicht in allen Ausgaben findest du einen politischen Fokus. Schau dir die Beiträge hier an und falls dich die Informationen interessieren, kannst du das Heft oder den einzelnen Artikel als PDF frei Haus bestellen. Die Zeitschrift erscheint gedruckt und digital. Weitere Informationen findest du in unserem Webshop. Unser Magazin gibt es auch im Bahnhofsbuchhandel und in Flughafen-Shops, wo man Presse und Publikationen kaufen kann.

Unser Journal erscheint im 28. Jahr. Viele ältere Hefte sind noch lieferbar. Die Inhalte sind zeitlos und damit immer aktuell. Hier kommst du zu unserem aktuellen Angebot.

Text: Ronald Engert

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