29 Nov Heiliger Kakao
Eine magische Reise zur weiblichen Urkraft
Autor: Christiane Krieg
Kategorie: Schamanismus
Ausgabe Nr: 101
Kakao-Zeremonien erfreuen sich einer steigenden Beliebt- und Bekanntheit im europäischen Raum. Christiane Krieg, bewandert in schamanischen Praktiken, erläutert die Herkunft und Geschichte der Kakaobohne und erklärt, wie die herzzentrierende Wirkung des Kakaos sowohl in einer Zeremonie in einer Gruppe als auch allein entfaltet und sinnvoll eingesetzt werden kann.
Jeder Pflanze wohnt aus schamanischer Sicht ein Spirit inne.
Schokolade ist überall auf der Welt beliebt, doch nur wenige wissen, dass der Kakaobaum eine uralte spirituelle, lehrende Schamanen-Pflanze ist.
Jeder Pflanze wohnt aus schamanischer Sicht ein Spirit inne. Dem Kakao wird dabei ein besonderer Geist zugesprochen. Kaum eine Pflanze verbindet uns so sehr mit Mutter Natur, mit der weiblichen, schöpfenden und inspirierenden Kraft in uns allen, wie die Kakaopflanze. Der Kakao hat eine herzzentrierende Wirkung, verbindet die fühlende Ebene sanft mit dem Verstand und schafft einen Raum voller Geborgenheit. Er unterstützt die bewusste Verbindung zu unseren inneren Bedürfnissen, bringt angestaute Emotionen zum Fließen und gilt als berauschendes Lebensmittel.
Herkunft und Geschichte
Ursprünglich stammt der Kakao aus dem Gebiet um den Amazonas. Von dort breitete er sich nach Mexiko und zum Volk der Maya aus, wobei die ersten nachgewiesenen Spuren mehr als 5.500 Jahre zurückliegen. Traditionell wurde Kakao als Getränk zelebriert und lediglich mit Wasser angerührt, doch auch Mais wurde als eine verwendete Zutat nachgewiesen.
Die Azteken brachten die Kakaobohnen als Zahlungsmittel in unsere Welt; und hier galt er als »braunes Gold«. Nur wohlhabenden Menschen war er anfangs vorbehalten oder eben diesen mit einer besonderen Position in der Gemeinschaft, wie indigenen Priestern oder hochrangigen Gästen. Die Spanier kamen mit dem Kakao während ihren Eroberungszügen in Berührung. Das dargebotene Getränk war ihnen in dieser Form viel zu bitter und damit ungenießbar, doch gleichzeitig bemerkten sie die positive Wirkung auf den Körper, die Euphorie und verliehene Kraft, und mischten nach ihrem Geschmack später dem Getränk unter anderem Vanille und Zucker bei.
Im 17. Jahrhundert war Schokolade im heutigen Mexiko bereits ein Volksgetränk, und auch in Europa wurde Kakao populärer. Der französische Sonnenkönig Ludwig XIV. liebte den Trank und auch August der Starke in Sachsen genoss die flüssige Schokolade in einer eigens dafür vorgesehenen Meißner Porzellantasse, die 2021 zu einem hohen Preis versteigert wurde. Mitte des 18. Jahrhunderts konnten sich reiche Kaufleute und Handwerker den Kakao ebenfalls leisten. Zu dieser Zeit taufte der schwedische Naturforscher Carl von Linné den Kakaobaum »Theobroma«, übersetzt: Speise der Götter. Mit der Beliebtheit wuchs ein lukrativer Markt. Die Kakaobohne fand den Weg in unser aller Becher und in die Schokoladentafeln. Die größte Kakaoproduktion befindet sich inzwischen in Afrika. Fast 70 % aller Kakaobohnen für den Markt kamen im Jahre 2022 von dort.
Schatz der Natur
Kakao macht nicht nur glücklich und öffnet unser Herz, sondern gilt als sogenanntes Superfood. Viele Studien heben den gesundheitlichen Aspekt hervor. Die Roh-Kakaobohnen besitzen über 300 wertvolle Inhaltsstoffe, deshalb ist es bei der Verarbeitung von Roh- bzw. Ritualkakao wichtig, die Bohnen schonend zu trocknen und nicht – oder wenn, minimal – zu rösten. Denn auf diese Weise bleiben die meisten temperaturempfindlichen Stoffe, wie Flavonoide z. B. Epicatechin, erhalten. Auch viele B-Vitamine, wie Vitamin B1, B5, B6 und Folsäure stecken in ihm, die ebenfalls temperaturempfindlich sind. Sowohl Vitamine und Antioxidantien gehen beim Rösten verloren als auch die Flavonoide, was ein großer Verlust darstellt.
Kaum eine Pflanze stärkt die sogenannte heilig-weibliche Energie in uns allen so wie die Kakaobohne.
Ritual-Kakao ist deshalb Kakao in reiner Form und hat wenig mit dem süßen, stark verarbeiteten Kakaopulver zu tun, das wir alle aus Kindheitstagen kennen. Aus den getrockneten Kakaobohnen wird eine Roh-Kakaomasse hergestellt. Von dieser Masse wird pro Person die entsprechende Grammmenge abgewogen und für eine Zeremonie in die Flüssigkeit gegeben. Beim Anrühren wird der Trank ebenfalls nicht gekocht, sondern nur langsam erwärmt, um die wertvollen Inhaltsstoffe zu erhalten.
Eiweiß, Mineralien wie Magnesium, Kalzium und Eisen, das Alkaloid Theobromin und die wertvollen Kakaoflavanole (Flavonoide) sind ebenfalls im Kakao enthalten. Sie helfen, die Elastizität der Blutgefäße aufrechtzuerhalten, und tragen zu einem normalen Blutfluss bei. Gleichzeitig besitzen sie zahlreiche weitere gesundheitsfördernde Wirkungen, z. B. die Senkung des Risikos von Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die Regulierung des Blutdrucks, die positive Beeinflussung des menschlichen Immunsystems oder die Verbesserung der Gedächtnisleistung.
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Tattva Viveka Nr. 101
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Schwerpunkt: Tabuthema Tod
Erschienen: Dezember 2024
Klemens J.P. Speer – Von den letzten und den ersten Dingen • Viktor Terpeluk – Nahtoderfahrung und Persönlichkeitsentwicklung • Bartosz Werner – »Heute ist ein guter Tag, um zu sterben.« • Philipp Feichtinger – Durch die Trauer zu einem erfüllten Leben • Irene Schneider – In Gemeinschaft vom Leben Abschied nehmen • Sophie Baroness von Wellendorff – Das Wunder der zwölf heiligen Rauhnächte • Teresa Brunnmüller – Fürchtet euch nicht • Dr. Sylvester Walch – Wege zur Ganzheit (1) • Christiane Krieg – Heiliger Kakao • Buchbesprechungen • u.v.m.
Zur Autorin
Christiane Krieg, Autorin, medialer Coach, Ausbilderin in der Tierkommunikation und in schamanischen Praktiken
Webseite: christianekrieg.com
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