Leserbrief: Quantenphysik und Spiritualität

Leserbrief: Quantenphysik und Spiritualität

Grundproblem bei der Vermengung von Quantenphysik und Spiritualität

Leserbrief von Fritz Danner zu Tattva Viveka 76: Energie- und Informationsmedizin

Vorweg: Für mich ist es durchaus »Realität«, dass es »etwas« »gibt«, was mit der materiellen Wissenschaft nicht erfassbar ist. Die ist ja dazu da, für unseren Verstand brauchbare Modelle zu schaffen, die die physische Realität möglichst gut abbilden können, und wo wir dann in weiterer Folge auch damit arbeiten können. Letztlich sagt ja die hinter der physischen Wissenschaft stehende Erkenntnistheorie auch nichts anderes (vergleiche z.B. Karl Popper; kritischer Rationalismus)

Eine Welt des Bewusstseins anzunehmen, in der dieses über das Bewusstsein des Individuums hinausgeht, in der Verbindungen existieren, steht für mich dazu in keinerlei Widerspruch (auch Karl Popper nimmt übrigens in der 3-Welten-Theorie eine Welt des Bewusstseins an, allerdings, anders als hier, Bewusstsein nicht als über das Individuum hinausgehend verstanden). Dies ist mit physischer Wissenschaft zwar nicht validierbar, aber auch nicht widerlegbar. Grundsätzliche Widerlegbarkeit wäre hingegen sogar eine Minimalforderung einer wissenschaftlichen Hypothese, können keine möglichen Beobachtungen angegeben werden, die eine Hypothese widerlegen würden, sagt die Hypothese nichts über die Wirklichkeit aus. Mit den Beobachtungsmethoden der physischen Wissenschaften ist das nicht möglich. Es ist einfach unentscheidbar, und eben keine Hypothese physikalischer Wissenschaft. Es ist eine andere Kategorie von Wirklichkeit für die es andere Instrumente der Beobachtung braucht. Instrumente wie die eigene Erfahrung beispielsweise. Würde niemand jemals eine Erfahrung der Verbundenheit auf Bewusstseinsebene mit irgendetwas anderem, oder gar mit »allem« machen oder gemacht haben, dann wäre die Hypothese eines Bewusstseins, welches über das Individuum hinausgeht, wohl widerlegt. Umgekehrt ist es zwar auch nicht bewiesen, es könnten ja all diese Erfahrungen Täuschungen sein, aber dieses Problem gibt es auch in den physischen Wissenschaften, auch dort sind Hypothesen nie letztgültig beweisbar. Die Existenz solcher Erfahrungen ist jedoch eine empirische Evidenz für diese Annahme, und mehr darf man sich erkenntnistheoretisch ohnedies nicht erhoffen – zumindest nicht für den Intellekt.

Aufgrund der dargelegten Unterschiedlichkeit der Welten sehe ich die Erklärungsversuche von Bewusstseinsphänomenen mit Quantenmechanik sehr skeptisch. Es gibt zwar einige Analogien, wo die Welt des Bewusstseins der der Quantenmechanik ähnelt, aber auch einige Dinge, in der sie sich wohl fundamental unterscheidet. So ähnelt beispielsweise die Nichtlokalität und auch die von diesem Phänomen ableitbare Verschränkung dem Erleben der Ausdehnung des Bewusstseins und der Verbindung auf Bewusstseinsebene. Fundamental unterschiedlich ist jedoch, daß die »Wellenfunktion« in der Quantenmechanik als Grundlage von Nicht-Lokalität, Quantenverschränkung usw. nur solange existiert, als das Quanten»objekt« vollständig von jeder Wechselwirkung mit irgendetwas anderem isoliert ist. Sobald Wechselwirkung auftritt, bricht die »Wellenfunktion« zusammen, und damit z.B. auch jede Verschränkung. Sie endet auch mit der einmaligen Feststellung dieser Verschränkung, da auch dies eine Wechselwirkung ist – jede Messung/Beobachtung bedingt ja eine Wechselwirkung.
Das ist bei »Bewusstseinsverbindungen« doch erfahrungsgemäß fundamental anders!

Letztlich scheint mir diese Liebe zu Quantenmechanik zur Erklärung von Bewusstsein irgendwo eine Neuauflage einer sehr mechanistischen Sicht. Auch zur klassischen Mechanik (Bewusstsein als ein Produkt einer biologischen Maschine) gibt es Analogien, die aber auch irgendwo enden. So weit biologische/physiologische Vorgänge bei (individuellen) Bewusstseinsprozessen beobachtet/gemessen werden können, sprechen selbst HirnforscherInnen, die sich dessen bewusst sind, von den physiologischen »Korrelaten«, nicht Ursachen. Ich sehe keinen Fortschritt eines quantenmechanistischen Bildes des Bewusstsein zu einem klassisch mechanistischen Bild desselben. Ich persönlich denke, wir sind weit davon entfernt, und vielleicht ist es auch prinzipiell unmöglich, Verstandesmodelle von Bewusstsein zu haben (was es »wirklich« ist), die über Teilaspekte hinausgehen. Darüber nachzudenken und zu forschen ist dennoch spannend, vielleicht bleibt das »Eigentliche« dennoch etwas, dass nur mit dem Herzen, nicht mit dem Intellekt, erfassbar ist – wenn überhaupt?

Die voreilige »Vereinnahmung« der Quantenmechanik, als dann doch wieder physische-materiell-wissenschaftliche Validierung (besser: angebliche Validierung) von Bewusstseinsphänomenen, ist meiner Meinung nach unlauter (besonders wenn es als Verkaufsargument herhalten soll). Soweit sind wir im Verständnis bei weitem nicht, denke ich. Es gibt zwar Spekulationen in diese Richtung, wie die generalisierte Quantentheorie, die von solchen Analogie ausgehen, speziell die Komplementarität (entspricht der Heisenberg‘schen Unschärferelation, nicht gleichzeitige Messbarkeit bestimmter Größen wie Ort und Impuls) und Verschränkung betreffend, ich kann aber darin auch nicht viel mehr erkennen, als eben die Feststellung bestimmter Analogien, woraus sich – vielleicht – irgendwann mehr ergibt?

In der »Energiemedizin-Szene« beispielsweise ist oft von Quantenheilung usw. zu lesen, die sich aus den neuesten naturwissenschaftlich-physikalischen Erkenntnissen heraus ergäbe. Oft wird damit argumentiert, dass die Quantenphysik ja beweise, dass Bewusstsein Materie verändert, oder mit der Verschränkung, wobei beispielsweise ein Heilungswunsch mit dem zugrundeliegenden Problem »verschränkt« wird. Da werden entweder Analogien überstrapaziert (Verschränkung), oder auch schlicht etwas missverstanden, wie bei der Beeinflussung von Materie durch Bewusstsein. Die Quantenmechanik (genauer die Kopenhagen‘sche Deutung) sagt nur, dass Beobachtung, also Wechselwirkung mit irgend etwas, das die Beobachtung eines Quants erlaubt, dessen Zustand festlegt, und Dinge wie Verschränkung, Nicht-Lokalität usw. beendet. Es ist nicht das Bewusstsein des Beobachters, der das Messgerät abliest.

Ich bin allerdings davon überzeugt, dass viele Dinge, die zwischen Menschen passieren, und hinter denen eine gute Absicht steht, wirken. Nur eben nicht davon, dass die Quantenmechanik die Erklärung dafür ist. Und mir scheint, die Methoden der QuantenheilerInnen gab es bereits vorher, sie hießen nicht Quantenheilung, und wurden nicht mit Quantenmechanik begründet. Mir riecht das in solchen Fällen zu sehr nach Verkaufsstrategie.

Fritz Danner

14 Kommentare
  • Wolfgang Stegemann
    Gepostet am 16:47h, 21 Februar Antworten

    Wenn Quantenphysik, dann muß man logisch argumentieren und die Skalen berücksichtigen. Ich halte es für bedenklich, die Messung von Teilchen, bei der die “Wellenfunktion kollabiert” dem Beobachter, also de Bewußtsein zuzuschreiben. Das dissavouiert jeden Versuch, die Physik zu erweitern. Ich setze in meinem Modell bei der Verschränkung an und sage, wenn es keine materielle Verbindung zwischen zwei verschränkten Teilchen über riesige Distanzen gibt, dann muß es sich logischerweise um eine nichtmaterielle Verbindung handeln. Diese muß in einer zusätzlichen Dimension angesiedelt sein, die der Materie ebenso inhärent ist, wie die vier Raum-Zeit-Dimensionen. Diese 5. Dimension beinhaltet (nichtmaterielle) Information, und zwar als Strukturbildner, als potentieller Verbindungsgeber und als Speicher. Als Strukturbildner gibt er der Materie Masse, Ladung, Spin, etc., als potentielle Information ist es Medium für die Herstellung von Verbindungen, sobald Teilchen oder ganze (auch biologische) Teilchenmuster verschränkt sind und als Speicher entstehen morphische Felder (Sheldrake), die stabil oder flüchtig sein können. Weiter ist diese 5. Dimension ebenfalls mit dem Urknall entstanden und steht in einem permanenten Austausch mit den metrischen Dimensionen. Indem sie Strukturbildend für diese ist, neutralisiert sie die Zunahme von Entropie. Bewußtsein ist demnach eine höhere, differenzierte Form von verschränkten Strukturen. Durch den Austausch mit dieser 5. Dimension ist die Möglichkeit gegeben, “paranormale” Erlebnisse zu haben, indem mehr oder wenig flüchtige Muster der 5. Dimension sich kurzzeitig mit Bewußtseinsstrukturen kreuzen.
    Mit einer solchen 5. Informationsdimension lassen sich nahezu alle Phänomene auch physikalischer Art erklären.

  • Andreas Müller-Alwart
    Gepostet am 14:29h, 04 Januar Antworten

    Vielen Dank für den Leserbrief und die Kommentare. Ich finde es spannend, dies zu verfolgen.
    Als belesener Laie frage ich mich, ob wirklich “immer alles” einwandfrei beweisbar und vom Verstand her auslösbar sein muss. Hierzu würde ich gerne das Thema um die Epigenetik erweitern. Dort ist inzwischen ja. u. a. bekannt, dass Gene über Schalterstellung ein- oder ausgeschaltet sein können. Die Schalterstellung kann von der Umwelt, von psychischen und physischen Ereignissen beeinflusst werden.

    Das Thema ist dicht an Suggestion, Autosuggestion angesiedelt und selbst ein Trauma aus einer Vorvorgänger-Generation kann dafür verantwortlich sein, dass ein Gen ein- oder ausgeschaltet ist bzw. in einer bestimmten Situation auf einmal wirksam oder unwirksam wird. Hier jetzt Kausalitäten zu suchen und eineindeutig zu belegen, ist oft schwer, wenngleich es Hunderte von Beispielen gibt, die Zusammenhängen darstellen. Literatur und Newsletter des Wissenschaftsjournalisten Peter Stork sind dazu meine Empfehlung. Ein kurzen Einstieg gibt dieser Beitrag im Deutschlandfunk: https://www.deutschlandfunk.de/peter-spork-gesundheit-ist-kein-zufall-wie-das-leben-unsere.740.de.html?dram:article_id=382288

    Warum dieser Ausflug? Weil ich meine, dass wir uns darauf konzentrieren sollten zu beobachten, welche Maßnahme/welcher Gedanke/welche Aktion etwas auslöst und welche Nebeneffekte dabei zu beobachten sind. Ich nehme an, dass die Evolution von der Methode her, immer eine Aktion und Gegenaktion gleichzeitig parat hat. Wir können nur zu lernen versuchen, was in unserem ganzheitlichen, komplexen System positive und was negative Effekt bei sich hat. Wahrscheinlich gibt es ein großes, unbekanntes Naturgesetz dahinter. Bis dahin scheitern wir an der Komplexität. Völlig egal ob wir die Enzymatik, die Endokrinologie, die Epigenetik, die Autosuggestion und/oder die Quantenmechanik/-philosophie betrachten.

    Für mich ist zunächst eine Erkenntnis entscheidend: Zur klassischen Medizin muss die ganzheitiche Betrachtungsweise der TCM und müssen die Erkenntnisse aus diesen eher spirituellen Beobachtungen hinzugenommen werden, wenn wir nachhaltig weiter kommen wollen.

    Zum Abschluss ein Beispiel: Waldbaden ist gerade total in. (Es war m. E. nie out, aber lassen wir das beiseite). Menschen, die öfter im Wald sind, fühlen sich besser. Das ist so. Wären die Terpene und ihre Wirkung nicht messbar, würden wir das als “Phänomen” abhaken, so aber ist es wissenschaftlich erwiesen. Nicht erwiesen ist hingegen, ob ich diesen Effekt auch erzielen kann, wenn ich mich beim Meditieren ganz tief und fest in eine Waldgebiet versetze und fest daran glaube, Terpene einzuarbeiten. Aber wahrscheinlich habe ich auch dann einen positiven Effekt (warum auch immer..). Menschen, die im Krankenhaus vom Krankenbett auf Bäume gucken fühlen sich durch den Anblick von Grün und Bäumen besser – sie heilen schneller. Mein Plädoyer ist: Wir sollten diese Beobachtungen einfach nutzen und anwenden und nicht (immer) abwarten, bis die Wissenschaft sie begründen (oder widerlegen kann). Was wirkt, das wirkt.

    Zurück zur Quantenphysik: Mir leuchten die Überlegungen im Buddhismus auf Basis meines Erfahrungshorizontes komplett ein. Es fühlt sich für mich gut an, diese Erkenntnisse zu kennen und Stück für Stück im Alltag umzusetzen. Die Quantenphysik wiederum hat viele Aspekte, die das wissenschaftlich unterstützen oder belegen könnten, was im Buddhismus angenommen wird. Vielleicht die nun die Quantenphysik das richtige Bild, um diese Erfahrungen zu belegen, vielleicht ist das Bild auch zu eng.

    Sowohl in der Epigenetik, als auch in der Ökotrophologie wie auch in der HIrnforschung haben wir die – .m. E. tröstlichen – Erkenntnisse, dass nichts komplett vorbestimmt ist. Wir können Verantwortung übernehmen und unser Leben beeinflussen und ändern. Das ist für mich das Entscheidende. Es funktioniert. Und ob ich in meinem Leben noch erfahre, dies auch auf der Bewusststeinsebene messbar/belegbar sein wird, ist da sekundär….

  • Wolfgang Stegemann
    Gepostet am 22:27h, 28 November Antworten

    Die Physik ist das Handwerkszeug, das unser Leben einfacher macht (Autos, Handys, Herzschrittmacher) und im Alltag vom gesunden Menschenverstand nachvollziehbar ist. Nun ist aber die Quantenphysik in einen Bereich vorgedrungen, der schon auch erkenntnistheoretische Fragen aufwirft, die weit über unsere Alltagserfahrung hinausgehen. Leute wie Zeilinger haben gezeigt, dass Verschränkung und andere nicht einfach Messprobleme sind. Wir sollten uns also nicht wieErtrinkende an die klassische Physik klammern, sondern uns neuen Denkansätzen öffnen, wie es schon die großen Quantenphysiker des letzten Jahrhunderts getan haben.

  • Michael Post
    Gepostet am 15:10h, 26 November Antworten

    Liebe Tattva Viveka Leser,
    zu den aufschlussreichen Kommentaren der vorherigen Schreibern() habe ich nur eine kleine Anmerkung: Ein gute Antwort auf meine Anmerkung ist die von Herrn Klaus Lübke:
    Ich frage mich, ob wir bei der Frage nach dem Verständnis von Quantenphysik und Spiritualität überhaupt die richtige Frage stellen? Denn nur richtige Fragen bringen zur Antworten. Die Realität, die wir uns erklären wollen, sind bereits unsere Antworten. Die zielführenden Fragen dorthin sind unser Konstruktion der Wirklichkeit.
    Nehmen wir ein Beispiel zum Verständnis dafür:
    „Stellen wir uns vor, wir wären unser ganzes Leben ein Apfel. JA wohlschmeckend, hoch im Baum an einen sonnigen Platz und angsthabend vor dem Fallen. Daher kennen wir Äpfel in- und auswendig. Nun begegnen wir eines Tages einer Birne. Plötzlich tun wir uns mit unserem Erfahrungswissen schwer, damit etwas anzufangen, weil wir selbstverständlich unseren Maßstab „Apfel“ verwende, um Birnen zu messen und zu erklären. Schon bei der Geschmacksdefinition scheitern wir.
    Dabei bemerken wir kaum, dass der Maßstab „Apfel“ uns als Frage gar nicht zum Ziel führt, eine Birne zu verstehen. Zum Ziel führt erst die übergeordneten Kategorie „Obst“. Damit könnten wir beides verstehen, dann aber beides relativ zueinander. Denn Obst beschreibt zwar eine Birne und einen Apfel, aber eben nicht genau. Wir suchen doch nur das Verbindende zwischen beiden? Denn es könnte sein, das wer zu genau sucht, die Antwort nicht findet. War das nicht eine Grundaussage der Quantenphysik?
    Demnach müssten wir bei der Frage nach Quantenphysik und Spiritualität mit der Suche nach der Frage nach „Obst“ anfangen.
    Ach – der von Herrn Fritz Danner am Schluss geäußerten Verdacht „es wird als Verkaufsstrategie verwendet“ spielt wohl auch mit hinein. So einfach aber auch so sinnlos für das Verständnis des Ganzen funktioniert Marktwirtschaft.
    Beim Versuch, die Quantentheorie und Spiritualität zu ergründen, sollte man sich daher von der Oberflächlichkeit von Verkaufsstrategien lösen. Wir suchen nur sinnvolle Zusammenhänge?
    Warten wir doch die Erklärungen der neuen TATTVA VIVEKA ab, dann wissen wir vielleicht mehr, was ich mit „Obst“ meine?
    Ein gute Antwort auf meine Anmerkung ist die von Herrn Klaus Lübke:
    Mit herzlichen Grüßen Michael Post

  • Tattva-Archiv
    Gepostet am 14:16h, 25 November Antworten

    Kommentar von Klaus Lübke:

    Sehr geehrter Herr Engert,
    liebe Leser der Tattva Viveka,

    die Beziehung zwischen Wissenschaft und Spiritualität war mir schon immer (mittlerweile mehr als ein halbes Jahrhundert) ein tiefes Bedürfnis.
    Die Wissenschaft hat in dieser Zeit einen enormen Wissenssprung absolviert, ist aber letztendlich in der 3.Dimension verhaftet und durch die Planck Konstante (im Kleinsten) und die Größe des Universums in 13,7 Milliarden Lichtjahren Ausdehnung (im Größsten) b e g r e n z t.
    Auch die Zeit bzw. Geschwindigkeit des Lichts ist inb der 3. Dimension beschränkt.
    In einem Bereich der Spiritualität lehrte bereits Lao Tse, dass das „Eine“ (willkürlich von ihm Tao genannt) kleiner ist das Kleinste und größer als das Größte ist. Die Zeit und Geschwindigkeit gehen dabei jeweils gegen „0“ und „unendlich“.

    Ich bin daher überglücklich seit ca. 3 Jahren intensiv mit einem spirituellen Lehrer und einer Quantenphysikerin der University of Science and Technology of China sowie der University of California at Berkeley verbunden zu sein.
    Das neueste gemeinsam herausgebrachte Buch „Tao Science – The Science, Wisdom and Practice of Creation and Grand Unification by Dr. and Master Zhi Gang Sha and Dr. Rulin Xiu“ beschreibt und erklärt die fehlende Verbindung von Wissenschaft und Spiritualität und die Begriffe „Seele“ und „Bewußtsein“ auf wissenschaftliche Art und Weise. Leider sind nicht alle Publikationen auf deutsch erhältlich, da sich das Forum der Schüler im deutschsprachigen Raum auf ca. 40 Personen beschränkt.
    Für einen Nichtphysiker wie mich sind die wissenschaftlichen Publikationen im „Journal of Astrophysics and Aerospace Technology“ nicht ohne weiteres verständlich, aber die Formel für die „Theorie von Allem“ (Grand Unification Theory) läßt in ihrer Einfachheit sowohl der wissenschaftlichen als auch der spirituellen Klientel genügend Raum um ihre eigenen diffenzierten Aussagen zu integrieren.

    Die Heilungserfolge durch Nutzung der Erkenntnisse über die „Seele“ (Formel der Wellenfunktion der Seele liegt vor) können täglich beobachtet werden und wissenschaftliche medizinische Studien werden bereits seit Jahren unter Aufsicht entsprechender Behörden der USA durchgeführt und universitär weiterentwickelt.
    Wer von den Lesern der Tattva Viveka des Englischen mächtig ist, dem kann ich nur empfehlen sich mit dem Buch von Dr. Rulin Xiu zu beschäftigen. https://www.amazon.de/Tao-Science-Practice-Creation-Unification/dp/1947637681/ref=sr_1_1?s=books-intl-de&ie=UTF8&qid=1543147735&sr=1-1&keywords=tao+science

    Die Anmerkung von Herrn Danner in seinem Leserbrief, dass eine Erklärung der Quantenheilung durch die Quantenphysik lediglich eine Verkaufsstrategie darstellt, kann so nicht stehen bleiben.
Wenn ich ein Produkt des täglichen lebens benötige, dann muss ich dafür bezahlen. Wenn ich in den Bereich der Spiritualität komme, dann muss ich logischerweise dafür auch bezahlen. (Schulmedizin vs. Geistheiler) 
Das größte Problem bei der Zuordnung zur Spiritualität und Wissenschaft ist die begrenzte „Terminologie“. „Seele“ im spirituellen Bereich bezeichnet den Geist oder Spirit; „Seele“ im wissenschaftlichen Bereich sollte als Information oder Botschaft definiert werden.
    
Wer von uns wünscht sich nicht, eine „positive Botschaft“ seiner Seele (wissenschaftlich betrachtet) für sämtliche Probleme seines Lebens im physischen, mentalen, emotionalen, finanziellen und beziehungsmäßigen Bereich zu erhalten oder zu transformieren?

    Vielen Dank an Alle

    • Fritz Danner
      Gepostet am 20:28h, 30 November Antworten

      Es gab eine Anmerkung von mir, dass es mir zu sehr danach riecht.
      Was, um es genauer auszuführen, für mich bedeutet:
      Weil mir bisher der Zusammenhang noch nie nachvollziehbar dargestellt war, vermute ich, dass die Vertreter selbst nicht wirklich wissen, ob es den Zusammenhang gibt, und wie das dann funktionieren würde, aber wohl damit werben.
      Das begründet sich aber in keiner Weise damit, dass es nicht in Ordnung wäre, für Leistungen auch zu bezahlen. Die Argumentation geht völlig am Punkt vorbei, es ist ein Strohmannargument. Ich bin durchaus einverstanden, für Leistungen, auch spirituelle, zu bezahlen, und kein Wort meines Beitrages lässt nachvollziehbar diese Interpretation zu.
      Zudem wäre es auch völlig in Ordnung, eine Verkaufsstrategie zu verwenden, die auf einem realen Zusammenhang hinweisst, so wie eine Waschmaschine zu bewerben, weil sie Wäsche sauber macht, auch in Ordnung ist. Nur, ob das hier so ist?
      Diese Frage war Thema meines Lerserbriefes.

  • Fritz Danner
    Gepostet am 20:44h, 19 November Antworten

    “DAS was allem zugrundeliegt, eben auch der Wissenschaft, ist weit größer als wir Menschen”
    .Das wäre auch mein Erleben in “massiven Erfahrungen”, wie Sie das nennen. (Auch) deshalb plädiere ich für große Vorsicht mit verstandesmäßigen Erklärungen, auch solchen, die die Quantenmechanik bemühen.

  • Ronald Engert
    Gepostet am 19:30h, 19 November Antworten

    Wilma Dirks kam mit der Technik nicht zurecht und bat mich, ihren Kommentar hier zu posten:

    Hallo – ich bin keine Wissenschaftlerin, noch Physikerin, aber ich habe in den letzten Jahren massive Erfahrungen gemacht, die meine Weltbild ordentlich ins Wanken gebracht hat, nicht nur mein Weltbild, sondern mein gesamtes Leben und ich übe mich noch darin, das in den Alltag zu integrieren. Ich habe jahrelang mit energetischen Methoden etc. gearbeit und habe sehr positive Erfahrungen gemacht und bin auch sehr dankbar dafür.
    Aber was ich zunächst viel zu wenig beachtet habe, ich berufe mich da auf mich – obwohl ich vermuten kann, dass es mehreren so geht – ich habe viel zu wenig dabei eine wirkliche Einstellungsveränderung zugelassen? oder erfahren. D.h. das mechanistische Weltbild blieb, ohne dass es mir ganz bewusst war, weiterhin bestehen. Und wenn man so geprägt ist, suggerieren die sehr nützlichen und hilfreichen Methoden genau das. Ich möchte das hier nicht weiter ausführen, nur mit diesen Zeilen sehr bestätigen, achtsamer mit den vielen tollen Methoden und auch den wissenschaftlichen Erkenntnissen zu sein.
    Als Fazit habe ich für mich erkannt: Die Überschrift von allem ist, eine ganzheitliche Sichtweise langsam zu verkörpern!, zu integrieren. Der menschliche Verstand ist da kaum für geeignet – gleichwohl hat er eine sehr wichtig Bedeutung, auf einer anderen hierarchischen Ebene. Und ich durfte erkennen, wie stark ich von meinem Verstand geprägt bin ;-))
    Anscheinend sind wir – wenn ich mich so umhöre, sehe – genau in diesem massiven “Umbauprozess”, der sich
    auch sehr stark körperlich zeigen kann – so meine Erfahrungen.
    Ich glaube auch, was ich vorher schon gelesen habe, dass sich die Wissenschaft für Spiritualität öffnet.
    Und ich gehe noch einen Schritt weiter – DAS was allem zugrundeliegt, eben auch der Wissenschaft,
    ist weit größer als wir Menschen. In diesem Sinne lerne ich dadurch täglich demütiger dem Leben gegenüber zu werden. Danke für die Aufmerksamkeit.

  • Gabi Müller
    Gepostet am 23:19h, 18 November Antworten

    Herr Danner hat vollkommen recht. Aber es ist immernoch ein Herumgerede um den heißen Brei.
    Die Quantenphyik weiß selbst nicht was sie wirklich ist, wieso sollen es dann Therapeuten wissen, die sie auf Bewusstsein anweden. Halbblinde vertrauen auf Ganzblinde?
    Physiker tun das nämlich nicht, das Anwenden auf Bewusstsein. Sie stellen zwar fest, dass ein Beobachter Einfluss auf der Ergebnis nimmt, aber sie haben keine blassen Schimmer, warum, und wissen das im Allgemeinen auch. Schließlich kann ein Messgerät genauso Einfluss nehmen. Mathematische Erklärungen, an den Haaren herbei gezogen, ohne anschaulchen Hintergrund, sind schlimmmer als reine Mystik, und können auch nicht endgültig Fuss fassen in einer materialistischen Wissenschaft.

    Ein Ausweg aus dem Dilemma ist die sehr wahrscheinliche Möglichkeit, dass Quanten in Wirklichkeit Wirbel sind. Also stabil im Kreis geführte Strömungen. Und ALLES besteht letztendlich aus Strömungen, auch Bewusstsein. Die Bahnen sind zwar eher Spiralen als Kreise und eher Toren als Kugeln, und noch nichtmal symmetrische Toren (also Torkados, siehe viva-vortex.de). Aber sie sind störbar und somit vernichtbar, im Craskurs mit anderen Wirbeln ihrer Größenklasse. Diese können von Mess-Sensoren ausgehen oder von Menschen-oder Tierkörpern, und es müssen noch nichtmal Gehirne als Wirbelquellen sein. Besonders Herzen können hohe Magnetfelder abstrahlen. Alle Felder sind ein anderes Wort für Wirbel. Sie sind Strömungen auf stablisierten Bahnen. Mal bilden sie sich aufgrund natürlicher Ursachen oder biologischer Ansammlungen. Mal werden sie von technischen Einrichtungen aufgebaut, bis hin zu großen Spulen (DESY), über die Kraftwerke kurzgeschlossen werden.

    Da bricht wegen des Crashs ein echter Wirbel zusammen, keine virtuelle „Wellenfunktion“. Und die spukhafte Fernwirkung wird vom hyperfeinen und hyperschnellen „mütterlichen“ Überwirbel übertragen, der schon immer da ist, der die beobachteten Materie-Teile in ihre 3D-Existenz wirbelt. Die zwei Kinder einer Mutter werden immer ihre Kinder sein, denn sie hängen feinstofflich an ihr und der gesamten Ahnenkette, über Zeit und Raum hinweg. Als Elementarteilchen müssen sie verschränkt reagieren, denn man löst sie per Impuls nicht aus ihrer Perlenschnur heraus, sondern man schüttelt die ganze Kinder-Kette.

    Das Schütteln oder die Störung findet nicht statt, wenn die Größenklasse nicht stimmt. …

    weiterlesen hier:
    https://vivavortex.wordpress.com/2018/11/19/kompetenzloser-missbrauch-der-quantenphysik/

  • Fritz Danner
    Gepostet am 17:28h, 18 November Antworten

    @ Tilo Hinterberger: Dass eine Messung ein Verschränkungprozess ist, ist mir eine völlig neue Sichtweise. Interessant! Kann man irgendwo etwas dazu nachlesen, evtl. Link? Danke!

  • Markus Habermachr
    Gepostet am 14:04h, 18 November Antworten

    Also die wichtigsten Fehler in der Diskussion sind folgende:

    1. Man sollte von einem Paradigma ausgehen, wie es Dr. Rupert Sheldrake beschreibt (morphische Felder, morphische Resonanz).: https://sheldrake.org/
    2. Elektronen können als Schwingungs-Felder und / oder Teilchen Materie beschrieben. Dieser scheinbare Widerspruch kann nur aufgelöst werden, wenn der Materie-Charakter als Spezialfall der subtileren Energien, des Wellen-Charakters beschrieben werden. Es existieren also verschiedene Qualitäten von Energien.
    3. unser Gehirn funktioniert wie ein Quanten-Komputer: Es koordininiert die Informationen nach Innen + Aussen, von Innen + Aussen (mehr Infos). Deshalb ist das Modell der morphischen Felder + Räume Dr. Rupert Sheldrake sehr stimmig.
    http://science.orf.at/stories/2836518/
    4. Die Quanten-Physik beschreibt den Uebergang von der absoluten Objektivität zur absoluten Subjektivität: Jeder Mensch wird zum eigenen Kosmos in memoriam E. Muff (https://www.lichtgeschwindigkeit.ch/).
    5. Werden auch kollektive Energien (Normen von Glaubens-Gemeinschaften, Gruppen und Netzwerken) so kann eine Grundstruktur unserer Realität definiert werden. Beispielsweise den Weg vom Nehmen und Geben zum Nehmen und Bekommen gehen. Dies ist der Link zwischen Realität und unserem Bewusst-Sein.

  • Nathalie von Fischern
    Gepostet am 13:53h, 18 November Antworten

    Spiritualität und Quantenphysik werden oft gern in einem Atemzug genannt und oft frage ich mich als Nicht-Phyiskerin, inwiefern derjenige, der darüber spricht, sich tatsächlich mit Quantenphysik auseinandergesetzt hat. Auch ich habe noch keinen Passus gelesen, in dem die Quantenphysik die Spiritualiät beweist.

    Dennoch hat nach meinem Verständnis die Quantenphysik einen Türöffner für die Akzeptanz der Spiritualität geliefert. Sie hat die klassische Physik ins Wanken gebracht und aufgezeigt, dass es da noch mehr geben muss. Als Fazit blieb bei mir nicht nur haften, dass die Tatsache eines Beobachters ein wichtiger Teil der beobachteten Wechselwirkungen ist. Vielmehr wurde mir bewusst, dass generell Wissenschaft sich auf eine beschränkte Anzahl von Variablen konzentriert und für alle anderen existierenden Variablen die Annahme trifft, sie seien konstant. Somit sind allein schon deswegen bietet die Wissenschaft nur ein kleines Fenster für den Blick auf das was ist und kann einem lediglich eine Annäherung an die Realität liefern, nicht aber die Realität abbilden.

    Durch die Quantenphysik ist meines Erachtens eher eine Art Selbstbescheidenheit in die Wissenschaft eingetreten, die der Möglichkeit des spirituellen Seins wieder mehr Raum gibt. So gesehen ist die Quantenphysik in einer wissenschaftsorientierten Gesellschaft ein Türöffner dafür, dass Spiritualität die Rationalität nicht ausschließt. So bietet die Quantenphysik für mich nicht die Beweisgrundlage für Spiritualität, sondern den Türöffner zur Spiritualität.

    Viel spannender in Richtung Spiritualität hingegen finde ich jedoch die Annahme des Naturwissenschaftlers Burkhard Heim, dass es 12 Dimensionen gäbe. Über die Annahme der 12 Dimensionen ist es ihm mathematisch gelungen die Widersprüche der klassischen Physik und Quantenphysik aufzuheben. Heim gilt jedoch bis heute noch als umstritten. Vielleicht nur deswegen, da es zum einen äußerster Anstrengung bedarf seine Herleitungen nachzuvollziehen, zum anderen weil neue Denkweisen, die das alte Bild zerrütten nur schwerlich angenommen werden.

    Noch viel interessanter finde ich die Auseinandersetzung mit dem Nullpunkt-Feld. Materie ist nichts anderes als Energie. Hier empfehle ich das Buch von Lynne McTaggart ‘Das Nullpunkt-Feld’.

  • Ronald
    Gepostet am 13:24h, 18 November Antworten

    Hallo, bitte schreibt hier Eure Kommentare rein 🙂

  • Thilo Hinterberger
    Gepostet am 12:06h, 18 November Antworten

    Den Ausführungen von Fritz Danner möchte ich weitgehend zustimmen und mich der Warnung anschließen, die Quantenphysik voreilig als Erklärungsmodell für außergewöhnliche mentale Phänomene zu missbrauchen. Denn Aussagen, dass Bewusstsein Materie im Sinne quantenmechanischer Verschränkungsphänomene beeinflusst halte ich ebenfalls für eine Wunschvorstellung, die bei genauerem Hinsehen etliche physikalische Fragen und praktische Probleme aufwirft, die von denen, die sich darauf berufen meist schlicht ignoriert werden. An vorderster Stelle steht das Argument, das Herr Danner ja ebenfalls angeführt hat, dass Verschränkungen in einer Messung zutage treten und nicht als Fernsteuermechanismus zu betrachten sind. Auch ist sie kein Argument für klassische Informationsübertragung. Ich möchte gerne noch anfügen, dass die Verschränkung bei einer Interaktion nur für den Beobachter scheinbar zusammenbricht, vielmehr wird sie maskiert und ist damit nicht mehr verfügbar, da eine Messung selbst als Verschränkungsprozess betrachtet werden kann, jedoch mit etwas Unbestimmten, so dass aus unserer Sicht die Verschränkung verschwindet. Doch gerade das zeigt, dass die Physik komplizierter ist und nicht einfach auf das Bewusstsein – ebenfalls ein komplexes System – anzuwenden ist. Vorsicht ist hier also geboten. Wenn die Behauptungen so robust wären, wäre die parapsychologische Erforschung von Psychokinese oder allgemeiner Mind-Matter Interaction sehr viel leichter zu eindeutigen positiven Ergebnissen gekommen. Aber auch hier wird meist von einem klassischen Weltbild ausgegangen. Des Weiteren möchte ich darauf hinweisen, dass die Ähnlichkeiten, die unsere mentalen Vorgänge mit Quantenphänomenen zeigen, teilweise bereits dadurch begründet sind, dass das Gehirn als neuronales Netzwerk probabilistische Eigenschaften aufweist, wodurch sich bereits gewisse Analogien ergeben. Der tatsächliche Zusammenhang zwischen physikalischen Quantenphänomenen und Bewusstsein hingegen ist naturwissenschaftlich vollkommen unzureichend erforscht, wodurch wir als Wissenschaftler aufgerufen sind, stets klar zwischen Erkenntnis, Spekulation und zu hinterfragendem Analogiedenken zu unterscheiden und es auch zu benennen.

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