Spirituelle Reinkarnationsreisen

Spirituelle Reinkarnationsreisen

Einblicke in das Inkarnationsgedächtnis

Autor: Clara Welten
Kategorie: Bewusstsein
Ausgabe Nr: 102

Wie können wir uns Reinkarnation vorstellen? Was bedeutet Wiedergeburt konkret? Und was hilft es uns überhaupt, wenn wir Einblick in vergangene Existenzen erhalten? Auf der Suche nach Antworten teilt die Autorin eine Reinkarnationsreise aus ihrer Praxis und leitet den Praktizierenden mithilfe einer Meditation dazu an, sich durch Chakren-Reinigung leichter an seine Spiritualität anbinden zu können. Dabei wird auch die Fähigkeit verbessert spirituell kosmisch zu reisen.

Das Inkarnationsgedächtnis

Wenn wir spirituell reisen, wer oder welcher Teil in uns reist eigentlich und wohin reisen wir? Diesen konkreten Fragen spiritueller Seelenarbeit habe ich mich in meinem 2016 erschienenen Grundlagenbuch »Lebst Du schon oder wiederholst Du noch?« bereits gewidmet. Sie waren sogar der Anlass für mein tiefer gehendes philosophisch-spirituelles Interesse, wie meine seit 20 Jahren mit KlientInnen erlebte Praxis der Seelen- und Inkarnationsreisen überhaupt möglich ist: Wenn jemand reist, wohin genau? Verlässt der Mensch dabei seinen Körper? Oder reist er vielmehr in das Gedächtnis der Seele hinein, weil die Seele als metaphysische Einheit in unserem Körper, in dieser Inkarnation (Verkörperung) wohnt?

Wach oder schlafend, sehend oder blind, ändert nichts an der Tatsache, dass die Seele mit einem Erinnerungsgedächtnis ausgestattet ist.

Um dein Verständnis der spirituellen Reisen zu vertiefen, möchte ich den Begriff des »Inkarnationsgedächtnisses« einführen: Unsere Seele ist, davon bin ich aufgrund meiner langjährigen spirituellen Arbeit überzeugt, eine mit Bewusstsein ausgestattete Energieeinheit, die reist und unter anderem im menschlichen Körper beherbergt ist. In einer meiner eigenen Reisen habe ich den Beginn meiner Seele sehen dürfen: sich durch den Kosmos bewegend, eine Lichteinheit, die Form einer Amöbe, allwissend, geschwind, dynamisch und doch »in sich ruhend«, weil unterwegs seiend ohne konkretes Ziel. Da ich die Seele des Menschen als Energieeinheit wahrnehme, ausgestattet mit göttlichem, vom Ursprung ausgestattetem Wissen, das in den Körper des Menschen mitgebracht wird, weiß ich, dass wir grundsätzlich in der Lage sind, Göttlichkeit als Licht in unserem Herzen wahrzunehmen, dass wir Menschen Gebärende der Quelle, des Lichtes sein können. In dem Inkarnationsgedächtnis des Menschen sind alle Existenzen und Daseinsformen gespeichert, über Zeiten und Planeten hinweg: Ich bin mit KlientInnen gereist, die das feuchte grün-braune Moos auf einem Stein waren oder als Nilpferd durch den Fluss schwammen, zu Zeiten, als vom Menschen noch keine Rede war. Ich bin mit KlientInnen gereist, die als Hexe verbrannt wurden oder als Kannibale ihre Mitmenschen gefressen haben, als sie nichts anderes zu essen hatten. Ich bin mit KlientInnen durch »schwarze Löcher« gereist, um festzustellen, dass diese mit Energiegittern als Wohnungen dienten, und von zahlreiche Lichtwesen – Familien mit Männern, Frauen und Kindern – bewohnt waren. Eines der Wesen nahm an meiner reisenden Klientin eine Energiearbeit vor, die sie nachhaltig von ihrer Depression befreite. Ich habe diese Reise in meinem Grundlagenbuch »Lebst Du schon oder wiederholst Du noch?« beschrieben. Interessant war – und dies hat mich zum grundsätzlichen Nachdenken über meine spirituellen Reisen angeregt – dass die aus Energie bestehenden Wesen uns selbst lediglich als Geistreisende ohne Körper wahrnahmen, uns sowohl begrüßten als auch verabschiedeten und sich wünschten, uns bald »wiederzusehen«.

Im Allgemeinen habe ich durch meine Praxis Zugang zu vielen verschiedenen feinstofflichen Wesen, die es zwischen hohem Himmel und tiefer Erde gibt, die allen vier Elementen oder gar fünf, wenn wir den Äther hinzunehmen, zugeordnet werden können. Alle diese Orte sind Teil unseres menschlichen Inkarnationsgedächtnisses, ob aufgedeckt oder nicht, ob angeschaut oder nicht. Wach oder schlafend, sehend oder blind, ändert nichts an der Tatsache, dass die Seele mit einem Erinnerungsgedächtnis ausgestattet ist, das wir abrufen und wohin wir reisen können, wenn wir möchten. Wenn ich mit KlientInnen reise, brauchen wir also nicht unseren Körper zu verlassen, sondern unser freier Geist, als Vehikel sozusagen, reist in das Gedächtnis der Existenzen deiner Seele hinein.

Über den Mut

Eine wichtige, unentbehrliche Voraussetzung für spirituelle Reisen ist Mut, der Mut als eine absolute unabdingbare Größe: Dieser Mut speist sich nicht aus Sensationslust, einmal »Hexe gewesen zu sein«, nicht aus menschlichen Bedingungen irdischer Existenz. Dieses Engagement, wissen und sehen zu wollen, verstehen zu wollen, woher wir kommen und wohin wir gehen, nährt sich allein aus dem tief verwurzelten Wunsch nach der Entwicklung des eigenen Ichs und des Selbst. In dieser Kühnheit stellen wir uns, konfrontieren wir uns, wagen, direkt zu schauen, trotz und wegen der Angst, denn wir wissen: »Dort, wo die Angst ist, ist der Weg – der Er-Lösung!« Im Buddhismus, dem ich mich zugehörig fühle, nennen wir diesen Weg »Bodhisattva«: Der Mensch auf seinem Weg nach Vervollkommnung, interessiert daran, sich so weit wie möglich charakterlich und geistig zu entwickeln.

Ganz irdisch begonnen braucht dieser Weg die Gesundung energetischer Blockaden, welche die Ursachen für Krankheit sind, und zwar über Inkarnationen hinweg. Sind wir mit einem Thema, mit einer Absicht auf spiritueller Reise, führe ich dich hinein in eine Ursprungssituation, hinein in die Wurzel des offensichtlich bislang unerlösten Themas, das deine Seele bis heute quält. Zu welcher Zeit oder in welcher Existenz es entstand, ist dabei in meiner Arbeit vollkommen unerheblich. Dein Mut, dich den Dämonen (buddhistisch formuliert) oder Schatten (tiefenpsychologisch formuliert) zu stellen, möchte dir dazu verhelfen, in dieser Inkarnation zu deiner bestmöglichen Version zu werden und herzzerreißende Schmerzen, Trauer und Abschiede sowie auch himmlisches Glück und wesenhafte Freude, die uns als Wegweiser für Lebensqualität dienen, zu erfahren. Ohne Polarität von Schatten und Licht scheint der Mensch nicht existieren zu können. Diejenigen unter uns, die den Wunsch verspüren, diese Dualität in vollem Gewahrsein einzuladen, sind auch bereit, die eigenen Dämonen aufzusuchen, um sie aus der eigenen Verkörperung ein für alle Mal (karmisch) zu befreien und ins Licht zu führen. Es erfordert eben diese Courage, sich seinen vergangenen Existenzen zu stellen, wenn wir wahrhaftig wachsen und Themen nachhaltig auflösen möchten. Meine Suche nach Lösungen, die ich mit den Menschen, die mich finden, unternehme, sind allumfassend. Gemeinsam forschen wir nach Ursachen, kosmisch, planetar und historisch, wobei der Mensch selber nicht weiß, ob er in der jeweiligen Existenz »Täter oder Opfer« war, böse oder gut, HenkerIn oder GehängteR. Für uns Vielgereiste sind diese Fragen unerheblich; wir haben gesehen und erlebt, dass der Schatten das Licht gebiert und dass in unseren Existenzen von Millionen von Jahren in unterschiedlichsten Lebensformen menschliche Begriffe wie Schuld, Sühne oder auch Rettung und Auferstehung keine Rolle spielen. Über diese Begriffe, die eine menschliche Bewertung und Vorstellung beinhalten, hinweg, scheint die neutral zu sehende Tatsache, dass die Seele sich weiter entwickeln möchte, entscheidend zu sein. Woran ich dies erkenne?

Ohne Polarität von Schatten und Licht scheint der Mensch nicht existieren zu können.

Reinkarnationsreisen in der Praxis

Praktisch jeder Mensch leidet in seiner Inkarnation irgendwann mehr oder minder an Krankheiten, an physischen Manifestationen, an Psycho-Somatisierung, nämlich dann, wenn sich »Seele in Körper« übersetzt. Dies ist die klassische Definition des Begriffes der Psychosomatik: Seele legt sich auf Körper. Gleite ich einen Schritt dahinter oder tiefer in das Bewusstsein, erkenne ich, dass die Seele den Menschen in dieser Existenz aufruft, ein konkretes Thema zu bereinigen, das hinter dem Schmerz liegt und die Ursache der physischen Manifestation ist. Ob die Verwundung in dieser Inkarnation, im Geburtskanal, pränatal im Mutterleib oder in einer anderen Existenz stattgefunden hat, ist der Seele nicht wichtig. An der Stelle eines erfahrenen Traumas, einer Wunde, einer Katastrophe gibt es einen energetischen Widerstand, eine Blockade, etwas Unverheiltes. Im Schamanischen benennen wir diesen Umstand als das »Festsitzen eines abgespaltenen Seelenanteils« – abgespalten durch eine traumatische Situation.

Folge ich mit einem Menschen dieser Wahrnehmung, können wir ein Thema und dessen Ursprung erkennen. Wenn dieses Thema an seinem Ursprung aufgelöst wird, kann auch das körperliche Symptom verschwinden. Ich teile in diesem Artikel mit dir eine in meiner Praxis erlebten Reise mit dem Titel: »Josef in den Bergen«, die Reise einer Frau, die einst als Mann lebte, auf dass du dir eine Vorstellung darüber machen kannst, wie sich Reisen in vergangene Leben konkret gestalten und zu welchem Erlösungswert sie beitragen können. Vielleicht können wir diese wunderbare Möglichkeit der Reinkarnationsreisen als »Wunder« bezeichnen. Für mich ist es »die Logik der Seele«: kausal, zyklisch, situativ, nachvollziehbar und einzigartig. Die Seele erkennt (sich) wieder, erinnert sich an die Situation. Sie denkt nicht chronologisch. Sie erinnert sich an den Ursprung eines unerlösten Konflikts, gleich, wann dieser entstanden ist. Ihr Inkarnationsgedächtnis ist quasi »emotional«: Wenn eine Situation »eingefroren« ist, weil sie bisher nicht erlöst werden konnte, verhilft der Schmerz zur Aufarbeitung: Die Seele möchte gesunden und erinnert uns an die Themen.

Nehmen wir Justin als Beispiel, der im Oktober eines jeden Jahres, seit er 19 Jahre alt ist, auf der linken Seite Augenprobleme bekam und verschwommen sah. Nach tiefenpsychologischer Arbeit in meinem Institut kamen wir gemeinsam zu der Erkenntnis, dass er in der Vergangenheit, beziehungsweise in seinen Vergangenheiten, etwas nicht sehen mochte, noch nicht sehen konnte, was er wie folgt beschrieb: »Etwas, ein Ereignis lässt mich nicht richtig sehen; ich kann nicht hinschauen, es muss zu furchtbar gewesen sein, denn ich traue mich nicht. Es verschwimmt. Mein Auge tränt. Vielleicht weine ich!« Als wir eine Rückführung vornehmen, landen wir im Mittelalter. Wir schreiben das Jahr 1580. Justin ist 19 Jahre alt. Es ist Oktober. Justin liegt auf einer Folterbank in einem feuchten Keller. Wasser läuft am Gestein der Wände hinab. Gleichzeitig ist es sehr heiß und die roten Flammen von offenen Feuerstellen tauchen den großen Raum in Schatten und Licht. Es riecht nach Blut und Schwefel. Justin wird das linke Auge »ausgestochen«. Wir beide nehmen wahr, dass Justin weder schreit noch weint; er versucht, sich innerlich zu wappnen, stark zu sein. Er will den Häschern den Triumph seiner Tränen nicht geben. Als Beobachter fühlt Justin dieses Ereignis nicht; er sieht lediglich zu. (Je nachdem, ob es sinnvoll ist, das Herzchakra zu öffnen oder lediglich BeobachterIn der eigenen Vergangenheit zu sein, leite ich den Menschen entsprechend an.) Während dieser Reise versteht Justin den Grund seiner »ungeweinten Tränen«: Er hatte sich als Landarbeiter gegen das Feudalwesen aufgelehnt und wurde in diesem Keller zu Tode gefoltert. Wir sehen ihn sterben und seine Seele aufsteigen, von vier Engeln auf einem weißen Tuch nach oben begleitet. Justin fühlt sich noch während dieser Reise erlöst. Er verzeiht seinen Peinigern, kommt mit mir zurück nach Berlin in das Jahr 2022 und ist seitdem symptomfrei.

Spirituelle Reinkarnationsreisen – Einblicke in das Inkarnationsgedächtnis

Was schließen wir daraus? Dass die Seele als energetische Bewusstseinseinheit manche Qual nicht vergessen kann und den Menschen heute aufruft, sich genau diesem Schmerz zu widmen: Das Symptom erzählt vom Ereignis. Das Symptom ist der Zeuge. Das körperliche Symptom legt Zeugnis darüber ab, dass irgendwann eine Situation nicht ver-wunden werden konnte. Die Seele übersetzt sich in unseren Körper. Den Begriff der Psychosomatik erweitere ich demnach um den des Inkarnationsgedächtnisses. Dank dieses seelischen Erinnerungsvermögens ist es mir und meinem KlientInnen möglich, die Seele wieder ein Stück ihrem Sinn näherzubringen: strahlen zu können, eine Lichteinheit zu sein, die in uns und durch uns hindurch auf der Erde wirkt. Dann sind wir ÜbersetzerInnen des Göttlichen in diese Welt.

Tattva Viveka Nr. 102

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Schwerpunkt: Wiedergeburt – Kreislauf des Lebens
Erschienen: März 2025

Dr. Pim van Lommel – Bewusstsein jenseits des Körpers • Dieter Hassler – Reinkarnation unideologisch in ihrer Vielfalt untersuchen • Clara Welten – Spirituelle Reinkarnationsreisen • Marina Stachowiak – Das ungeahnte Erbe • Armin Risi – Bewusstseinswandel und »plötzlich große Klarheit« • Dr. Sylvester Walch – Wege zur Ganzheit (2) • Birgit Kayser – Spirituelles Burn-out • Armin Denner – Die Großen Tarot Arkana • Abbas Schirmohammadi & Philipp Feichtinger – Wer einen Baum pflanzt, wird den Himmel gewinnen • Sophie Baroness von Wellendorff – Wenn Licht und Dunkelheit tanzen • Buchbesprechungen • u.v.m.

Zur Autorin

Clara Welten, Gründerin und Leiterin des deutsch-französischen WITS, des Welten-Instituts für Tiefenpsychologie und Spiritualität, Standort Berlin, ist Fachfrau für Tiefenpsychologie und spirituelle Techniken. Welten studierte Philosophie und feministische Psychoanalyse in Paris sowie Kritische Theorie bei Habermas. Sie ist Geistheilerin in schamanischer Tradition und Heilpraktikerin für Psychotherapie. Welten arbeitet seit über 10 Jahren mit einer Honorardozentur in Genf zu Fragen der Bewusstseinsförderung bei Kindern.

Bücher von Clara Welten:

  • Auf der Suche nach Leben – eine politische Autobiografie, 1. Preis, Agenda Verlag
  • Lebst Du schon oder wiederholst Du noch? Dank Tiefenpsychologie und Seelenreisen Dir selbst begegnen. Das Grundlagenbuch zur Verbindung von Tiefenpsychologie und Spiritualität, édition Welten
  • Die Digitalisierung der Kinderstube – Miteinander leben oder nebeneinander existieren?, édition Welten
  • Fabelhafte Welten – Fabeln für große und kleine Menschen aus Überall, édition Welten
  • Wir sind Hebammen des Lichts – Wie Reisen in Reinkarnationen dein Dasein erhellen, Jim Humble Verlag
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