Mini-Startups machen glücklich

Mini-Startups machen glücklich

Glück ist jetzt!

Autor: Ronald Engert
Kategorie: Wirtschaft
Ausgabe Nr.:
46

Im Frankfurter Nordend blüht unternehmerischer Frohsinn: Die Macher des Glück ist Jetzt-Ladens haben aus dem guten alten ›Shop-in-Shop‹-Konzept die ›Glück-im-Shop‹-Idee gemacht. Nun bieten sie Starthilfe für glückssuchende Unternehmensgründer an. Kostenpunkt: ab 15 Euro.

 

Spätestens nach dieser Buchmesse kann es keinen Zweifel mehr geben: Im Grunde dreht alles sich ums glücklich sein. Im Frankfurter Baumweg war das schon lange klar. Ein rundes Jahrzehnt, bevor emsige Trend-Erforscher und Lebenshilfe-Autoren unseren Alltag einschlägig überschwemmten, taufte ein fröhliches Völkchen um Initiator Jan Philip Johl das Fleckchen vorm Schaufenster des Glück-ist-Jetzt-Ladens kurzerhand zum Happy-Germany-Platz um. Seitdem lädt man dort mal zum Frohmarkt, mal zum Glücksfest und mal zum Saturday Cafe. Und von hier aus trat ein quietschgelbes Ding namens Glücksblume seinen erfrischenden Siegeszug durch die Befindlichkeit deutschen Grüblertums an; befördert nicht zuletzt durch Jans Doppelleben als Nebenerwerbs-Musiker mit seiner Band Bergelheim (»Ich fahr’ Fahrrad«).

Die Band Bergelheim

Die Band ‘Bergelheim’ beim jammen

Mach’ Dein Ding!

Der neueste Glücksgriff aus dem Baumweg trägt den Titel ›Mach’ Dein Ding‹. Er gilt den Vielen, die tolle Ideen haben, aber den Schritt ins kalte Wasser des Unternehmertums scheuen. »Wäre doch ein Jammer, wenn so viele gute Sachen in der Schublade blieben, nur weil es keinen Platz gibt, an dem man sich und seine Idee, Produkte wie Dienstleistungen, mal einfach so ausprobieren kann«, bringt Jan Johl es fröhlich auf den pragmatischen Punkt.

Es funktioniert. Und macht Spaß.

Dass es funktioniert, zeigen die ersten Projekte der frisch gebackenen ›Glückskinder‹ (so lassen sich die StartUp-UnternehmerInnen freudig nennen). Silke, Karen, Jan, Melanie, Silke II + Heidi sind Teilzeit-Mitmieter im Glück-ist-Jetzt-Laden geworden und machen dort nebenbei ›ihr Ding‹: Jan, der mit den Glücksblumen, nutzt ihn als Showroom für seine heftig augenzwinkernden Blümmerling-Produkte. Silke bietet ihre groovigen Tanzveranstaltungen an und verkauft (Glücks-)blumige Müllerling-Wickelröcke. Melanie & Heidi stellen ihre Bilder aus, die zweite Silke ihre »Kronkos« (Sprüche & Bilder in Kronkorken). Und Karen sorgt mit ihrem Saturday Cafe dafür, dass man sich jeden Samstag ein wenig wie im »Chocolat« Film fühlen darf. »Jeder kann mitmachen. Schon für 15 Euro im Monat. Da entsteht gerade ein wunderbares Nestwerk« verwortpusselt der blonde Jan die angesagte Organisationsform der kreativen Klasse mit seiner Wunschvorstellung einer bundes-, wenn nicht gar weltweiten Glücks-Community. Und so freut sich das Glück-ist-Jetzt-Nestwerk dann auch über neue Mitmacher – Pardon: Glückskinder – aus nah, fern und sehr fern. Gern teilen die Nestwerker ihre Erfahrungen und beraten Neuankömmlinge.

Glückliche Menschen

‘Glückskinder’

Werden auch Glückskinder erwachsen?

Das irgendwie zum roten Faden gewordene Symbol der quietschgelben Glücksblume stülpen sich aber nicht nur Glückskinder über Knöpfe, Fahrradlampen, Autoheckscheibenwischer oder worüber auch immer. Irgendwie scheint die Glücksblume schon selbständig, scheint ›ihr Ding‹ längst auch allein zu machen. »Recht hat das Blümchen. Und so wollen wir‹s auch halten: Drei oder sechs Monate lang Glückskindheit – je nach dem, was man so vorhat, sollten reichen. Dann weiss man, was man will und ob‹s denn geht. Und macht vielleicht Platz für neue Glückskinder. Oder auch nicht.« Sagt Jan und radelt glücklich pfeifend davon.

Glückskinder

‘Glückskinder’

Karen:

»Das kulinarische Experimentieren, Leckereien herstellen, Kochen, Backen und andere damit erfreuen, war schon immer meine Form von Kreativität. Im Kleinen kann ich das jetzt jeden Samstag im Saturday Café ausleben. Das »Mach Dein Ding«-Konzept bietet mir die Möglichkeit, ohne großes Risiko mich in meinem Herzensmetier auszuprobieren, Erfahrungen zu sammeln, Feedback zu bekommen und nebenbei noch viel Spaß damit zu haben. Eine sehr wertvolle Erfahrung für mich!«

Silke I:

Ich wollte mit meinen Freunden TANZEN. Zu guter Musik – und nicht immer erst um 23 Uhr ausgehen müssen. So plante ich mit einem Freund mein eigenes kleines Projekt. Auf der Suche nach einem Raum stolperte ich über das GLÜCK IST JETZT im Baumweg. Den Jan hatte ich schon im Jahr davor in seinem Laden in der Innenstadt kennen gelernt – und da war er wieder – mit einem Raum. So wurde ich Glückskind und seit 6 Monaten tanzen wir nun in den Glücksräumen. Der Anfang war unkompliziert, kreativ und mit sehr viel Spaß verbunden. Unser kleines Projekt wird langsam zu groß für die Räume und bald ist das Pflänzchen aus dem kleinen GLÜCK IST JETZT Gewächshaus herausgewachsen und wird in neue, größere Räume umziehen. In den letzten Monaten hat mir das GIJ-Projekt noch vieles andere ermöglicht. Ein bissel raus aus meinem »serious business« und mal lieber spielerisch den Laden hüten – oder mein nächstes Projekt planen, dass ich dann in den Räumen verkaufen möchte (Glücksblumen-Wickelröcke zum farbigen umknöpfen in Bio-Fairtrade-Qualität). Mein Tanzprojekt hat mir auf jeden Fall gezeigt: Alles ist möglich – und das noch dazu mit viel Freude!

Silke II:

»Nie war mehr Anfang als jetzt«
sagte sich die teilzeitbeschäftigte Mitt-Vierzigerin mit Kind und Kegel, als sie ihren ersten selbst angefertigten »Kronko« in der Hand hielt vor ca. einem Jahr.
Mittlerweile ist aus ihrer kleinen Werkstatt ein kronkoianisches Schlaraffenland geworden und jeden Tag werden es mehr.
»Glück ist jetzt« fand sie im Internet – empfohlen von einem Kollegen – und schnuppert seitdem wieder regelmäßig Bernemer leckeren Cafeduft im Saturday-Cafe.

Heidi:

Miss Heidi suchte während der letzten drei Jahre mit ihrem Mann das Glück in Boston, USA, fand es auch und landete nun wieder in Deutschland. Es war ihr unmöglich nicht am Happy Germany Platz Halt zu machen, denn Miss Heidi schaukelt gern. Während des Samstagscafes und in weiteren Gesprächen sah sie in Glückistjetzt eine Chance »to do her own thing« in Frankfurt. Mit ihrer Kunst und Kreativität wird wieder ein Blatt an der Glücksblume ergänzt.

O-Ton Melanie:

»Seit einigen Monaten habe ich mich in Düsseldorf an einem ähnlichen Ladenkonzept beteiligt und freue mich über den Erfolg dort. Nun nach Frankfurt gezogen, entdeckte ich bei einem Schaufensterbummel »Glück ist Jetzt« und werde natürlich auch hier mein Glück versuchen.«

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Der ‘Happy-Germany-Platz’ in Frankfurt/Main

Glück ist jetzt-Räume (Schaukel im Hof!)
Baumweg 20
60316 Frankfurt-Nordend
Happy Germany Platz
069.94340394 & 0163.6622059
Partner der MADE IN HAPPY GERMANY® Community

E-Mail: info@glueckistjetzt.de
Webseite: www.glueckistjetzt.de

Tattva Viveka Ausgabe 46 Inhaltsverzeichnis

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