16 Mai Vom Ursprung des Bösen
Eine tröstliche Abhandlung
Autor: Angela Mahr
Kategorie: Philosophie
Ausgabe Nr: 51
Angela Mahr erhellt in diesem Beitrag das Phänomen »Das Böse«. Ihrzufolge sind es unsere unterdrückten Schattenseiten. Wenn wir bereit sind, diese bewusst anzuschauen und in unser Leben zu integrieren, verschwindet »Das Böse«. Dadurch wird es gleichzeitig möglich, unsere Beziehungen zu intensivieren und liebevoller zu leben. Was im Individuellen gilt, gilt auch für das Kollektiv. Jede Form von Krieg könnte so aufgelöst und transformiert werden.
Märchen, Mythen, Religionen, aber auch unsere täglichen Nachrichten erzählen davon: Kleine Konflikte und große Kämpfe, hehre Absichten, verheißungsvolle Aussichten, mutige Pläne, und ebenso viele düstere Vorboten, hartnäckige Widersacher – und abgrundtief grausame Bösewichter. All dies scheint kennzeichnend für den uralten Kampf zwischen Gut und Böse zu sein. Das Leben kann ein Tanz der Freude sein, aber auch ein harter Kampf ums Überleben, oder ein schier aussichtsloser Kampf gegen….. gegen was letztlich? Ob uns die Mafia erhängt, die Finanzjongleure aufs Kreuz legen, die Diktatoren verhetzen, unser Boss uns bloßstellt, unsere Kollegen uns mobben oder der Ehepartner lügt, eines dürfte unumstritten sein: Das Böse erzeugt Leid.
Ist das Böse - sinnbildlich gesprochen, vielleicht nur eine Engstelle?
Es gibt zahlreiche symbolhafte Darstellungen für das Böse. Rotkäppchens Wolf zeichnet sich durch ein geschicktes Täuschungsmanöver aus, Schneewittchens böse Schwiegermutter will aus Neid und Eifersucht töten lassen, Evas Schlange, leider bis heute von vielen zu den Bösewichtern gezählt, lockt verführerisch mit der Erkenntnis, und der Satan persönlich herrscht zornig und bewaffnet inmitten einer glühenden und zerstörerischen Feuersbrunst.
Egal ob diese Bilder nun kleine Mädchen vor bösen Verführern warnen sollten, oder ganze Völker verängstigen und beherrschbar machen sollten: Sie erzählen von Bedrohung, Furcht und Leid. In der heutigen Zeit hat sich die Medienwelt geändert: Viel größere Mengen und zudem wesentlich konkretere Nachrichten vom Bösen werden uns übermittelt, wenn sich auch einige davon im Nachhinein ebenso als Mythen und Märchen erweisen wie die furchterregenden Gemälde aus alten Religionsbüchern. Viele andere Nachrichten sind – leider – wahr.
Ich möchte zu einer ebenso ungewöhnlichen wie grundsätzlichen Fragestellung einladen: Was ist das Böse? Gibt es das Böse überhaupt? Und wenn ja: Brauchen wir es denn?
Um diese Fragen zu stellen, brauchen wir eine Möglichkeit, das Böse zu bemessen oder zu definieren. Gehen wir nun weiterhin davon aus, dass wir das Böse am Leid erkennen, welches hervorgerufen wird oder werden könnte, so ergibt sich eine neue, konkretere Frage: Ab wann ist etwas böse? Und: ist Glücklichsein unser natürlicher Zustand?
Die letzte Frage kann ich aus eigener Erfahrung mit Ja beantworten. Mein lebendiger Seins-Zustand als Mensch ist nicht neutral oder farblos, sondern vielmehr eine Art »Eingebunden-Sein in all das Leben um mich«, anders gesagt, grundloses Glücklichsein. Wir erkennen diesen ganz natürlichen Seinszustand an manchen Kleinigkeiten, zum Beispiel wenn das Wetter umschlägt. Der Wind dreht, eine warme Brise mischt sich hinein. Ein paar gelbe Blätter fallen einem vor die Füße und die Haare wehen kurz ins Gesicht. Oben kreischt ein Vogel, der quer über den Himmel fliegt. Vielleicht spazieren wir gerade alleine über die Felder. Irgendwie spüren wir, dass das alles zusammengehört, und dass es eine Freude ist, hier zu sein.
Nur warum bleibt es nicht einfach so? Was macht die Sache denn kompliziert? Da gibt es verschiedene Ansätze. Eine sehr alte Erklärung ist die symbolhaft zu verstehende Vertreibung aus dem Paradies. Lässt man die daraus irrtümlicherweise abgeleitete Verteufelung von Verführung, Lust und Sexualität mal weg, so bleibt immer noch der Übergang von einer sehr harmonischen Welt in eine komplexere Welt mit vielen Herausforderungen. Hinzu kommt die Bedeutung der Sünde. Was ist Sünde? […]
Lesen Sie den kompletten Artikel in der TATTVA VIVEKA 51
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Angela Mahr
Vom Ursprung des Bösen
Eine tröstliche Abhandlung
Angela Mahr erhellt in diesem Beitrag das Phänomen »Das Böse«. Ihrzufolge sind es unsere unterdrückten Schattenseiten. Wenn wir bereit sind, diese bewusst anzuschauen und in unser Leben zu integrieren, verschwindet »Das Böse«. Dadurch wird es gleichzeitig möglich, unsere Beziehungen zu intensivieren und liebevoller zu leben. Was im Individuellen gilt, gilt auch für das Kollektiv. Jede Form von Krieg könnte so aufgelöst und transformiert werden.
Artikel zum Thema in früheren Ausgaben:
TV 14: Armin Risi – Diesseits von Gut und Böse. Moderne Esoterik aus vedischer Sicht
TV 25: Armin Risi – Licht wirft keine Schatten. Theismus und Atheismus
TV 41: Daniel Stacy Barron– Es gibt keine negativen Emotionen. Die Heilung emotionaler Stauungen
TV 42: Ronald Engert – Optimierung des Menschen? Zu Peter Sloterdijk
TV 44: Angela Mahr –Tantra: Sex und Erleuchtung. Wie geht das zusammen?
TV 47-48: Angela Mahr – Tantrische Liebe, was ist das? Das Göttliche im Menschlichen annehmen
TV 48: Michael Habecker – Lebenslust, die Erleuchtung der Fülle. Ein integrales Verständnis von Erleuchtung
TV 49: Angela Mahr – Vom kosmischen Tanz auf der Suche nach der Wahrheit. Religionen, Spiritualität und Sektentum
TV 49: Gunter Friedrich – Der ANDERE in mir. Wegmarken einer Suche
TV 50: Ronald Engert – Woher kommt das Recht? Die Papstrede
Bildnachweis: © deviantrat, publimedia
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