25 Jan Yoga und Angst
Angst – Chance, Wachstum und Seelenfrieden
Kann Yoga helfen Angst zu heilen? Wie können wir Panikattacken, Furcht und Angststörungen durch den spirituellen Weg transformieren? Immer mehr Menschen wenden altes yogisches Wissen an, um moderne Zivilisationskrankheiten zu behandeln.
Angst ist hilfreich
Angst ist sinnvoll. Als Warn- oder Alarmsignal ist sie ein überlebensnotwendiger Schutzmechanismus. In Extremsituationen bewahrt sie uns vor Gefahren. Wenn uns beispielsweise in der Steppe ein wilder Tiger jagt, produziert unser Körper aufgrund der Angst unter anderem Adrenalin, um besser fliehen zu können. Angst rettet auf diese Weise Leben.
Wann wird aus Angst eine Angststörung?
Wenn es keinen rationalen Grund für die Angst gibt, beginnt sie sich in ein zerstörerisches Gefühl zu wandeln. Ängste können massiv im Vordergrund stehen und uns im alltäglichen Leben stark einschränken. Dies betrifft die unterschiedlichsten Situationen. Manche schnürt der Stress in einer großen Menschenmenge die Kehle zu bis hin zur Panik, andere erfasst in engen Räumen große Furcht und der Wunsch zu fliehen oder zu sterben, wieder andere fühlen sich beim bloßen Gedanken an die korrekte Rechtschreibung innerlich gelähmt, wenn kein Duden in Sichtweite ist oder können aus einer Prüfungsangst heraus nicht mehr ruhig schlafen. Die Symptome sind unterschiedlich. Wenn Angst einen übertriebenen, unspezifischen Charakter annimmt oder die konkrete Furcht vor bestimmten Objekten oder Situationen uns daran hindert friedvoll zu leben, sprechen wir von einer Angststörung. Angststörungen gehören heutzutage zu den häufigsten Erkrankungen.
Was Macht hat, mich zu verletzen, ist nicht halb so stark wie mein Gefühl, verletzt werden zu können.
William Shakespeare (1564-1616)
Wie erleben Betroffene Angst?
Für Betroffene sind die Symptome fast unerträglich. Herzrasen, Atemnot, Zittern, Lähmungsgefühle, hohe Anspannung, Beklemmungen im Herzbereich, Befürchtungen, Stress und Panik bis hin zur Todesangst, um einige Merkmale zu nennen. Die Palette ist riesig. Um solchen Erfahrungen aus dem Weg zu gehen, meiden Betroffene bestimmte Situationen. Durch das Meiden entsteht ein Teufelskreislauf aus der Angst vor der Angst. Dauerstress, soziale Isolation, Medikamenten- oder Alkoholsucht, um sich kurzfristig zu beruhigen, Arbeitsunfähigkeit, Depressionen und daraus resultierende weitere Erkrankungen können Begleiterscheinungen von Angststörungen sein. Unbehandelt besteht die Gefahr, dass sich das Leid über Jahrzehnte hinzieht und verschlimmert.
Die Wirksamkeit von Yoga im Heilungsprozess
In der Mitte steht im Yoga der Mensch als Einheit von Körper, Seele und Geist. Das eine ist vom anderen nicht zu trennen, sondern beeinflusst sich gegenseitig. Was im Kleinen zusammengehört und zusammen wirkt, wirkt ebenso im Großen. Spirituell gesehen ist der Auslöser von Angst das fehlende Gefühl der Verbundenheit des Selbst mit dem Universum. Manche empfinden sich als abgespalten und allein, sind unzufrieden mit der beruflichen oder der privaten Situation. Die Gedanken sind zerstreut und in die Zukunft gerichtet, der Blick auf das Wesentliche getrübt und wir sind nicht mehr geerdet. Angst macht unfähig, klar zu denken und zu handeln.
Achtsamkeit ist eine Behandlung gegen Ängste
Wer den yogischen Weg geht, geht den Weg der Achtsamkeit und Bewusstwerdung auf allen Ebenen. Dadurch dass wir regelmäßig praktizieren und gezielt üben, bekommen wir Zugang zu unserer inneren Kraft, Ausgeglichenheit und werden entspannter. Es ist ein Prozess, welcher zu der Essenz des vollkommenen Selbst führt. Yoga hilft Blockaden zu lösen, wo vorher unverarbeitete Emotionen mögliche Angstauslöser waren. Wir gewinnen Selbstvertrauen und Stärke.
Angst und Phobien sind Begleiter von Situationen der Veränderung und können ein Zeichen dafür sein, dass Wachstum und Transformation in unserem Leben notwendig sind. Durch Yoga und mit Hilfe des richtigen Lehrers lernen Anfänger wie Fortgeschrittene, alte Muster aufzubrechen, ihren Geist zu schulen und somit einen Wandlungsprozess einzuleiten. Positives Denken, Ruhe, Wandlungsfähigkeit und Freude helfen uns, unser eigenes Potential kennenzulernen und zu nutzen. Einen ausführlichen Beitrag finden Sie HIER.
Hatha ist nicht die einzige Yogaart!
Um Yoga zu machen, benötigen wir wenig!
Wir brauchen nichts, bis auf eine Yogamatte, eine gute Yogaschule bzw ein kompetentes Studio mit einer Auswahl an unterschiedlichen Kursen für jedes Level und eine/n erfahrene/n Yogalehrer/In. Hatha ist nicht die einzige Yogaart! Die einzelnen Yogadisziplinen sind unterschiedlich. Von Bhakti Yoga bis hin zu Kundalini Yoga ist für jeden Typ etwas dabei. Hier erfahren Sie mehr über die verschiedenen Wege. Wenn der Fluss der Energien wieder ins Strömen gerät, sind ungeahnte Schätze freigelegt. Wir können Kreativität, Sicherheit und Selbstvertrauen wecken. Wir lernen uns neu zu programmieren, die wahre Identität unserer Persönlichkeit zu entdecken und zu entwickeln. Yoga ist eine Behandlung für Herz und Gehirn ohne Nebenwirkungen.
Von Atemübungen bis hin zu Meditation
Klangreisen, Asanas, Meditation, Mudras, Singen von Mantren, Atemübungen, Tiefenentspannung bis hin zu Visualisierungen- die Bandbreite der Möglichkeiten, um ein höheres Bewusstseins zu erlangen, zur Neuprogrammierung der Amygdala und der Möglichkeit gesund zu werden, ist groß. Jede/r findet für seinen/ihren Geschmack und jedes Level eine passende Yogaart, den passenden Kurs und Lehrer. Je nachdem ob wir eher visuell eingestellt sind, oder akustisch oder körperlich und so weiter. Bei Übungen des Körpers lernen wir einen Zugang zu unserem eigenen Körper zu bekommen. Wie fühlt sich der Körper unter Angst an und wo sitzt sie? Was macht der Nacken, wenn wir angespannt sind? Was geschieht im unteren Teil des Rückens, im Bauch oder im Brustkorb bei Beklemmungsgefühlen, wie ändert sich das Empfinden? Eine differenzierte Körperwahrnehmung und fleißiges Üben hilft, Frühwarnsignale für eine mögliche aufkommende, übersteigerte Angst zu erkennen und diese zu lindern oder gar ganz einzudämmen.
Yoga ist ein wichtiges Einsatzmittel bei Angststörungen
Übungen, die helfen, Ängste zu überwinden
Körperliche Übungen können Traumata lösen, Meditationen unterstützen uns anzunehmen, wie wir sind! Mehr Asanas als der Sonnengruß oder der Handstand erwarten uns. Durch spezielle Atemübungen, welche entspannen und innere Ruhe erzeugen, lernt, wer betroffen ist, in kritischen Situationen mit der Angst umzugehen und diese einzudämmen. Wir können den Puls verlangsamen und reflektierte Entscheidungen treffen. Unser Bewusstseinszustand wird neutral, wir finden die eigene Mitte, wodurch wir achtsamer gegenüber Gefühlen und Gedanken werden. Meditationen helfen mehr Tiefe in den Alltag zu integrieren, damit der Fokus auf unsere Sorgen in den Hintergrund tritt und an Wichtigkeit verliert. Wir gewinnen dafür Raum für mehr Frieden und erlangen Ananda. Yoga heilt, ohne gefährlich zu sein, wie einige Medikamente. Das Singen von Mantren massiert durch die Schwingungen der Klänge auf unterschiedlichen Frequenzen die Organe von innen und beflügelt das Herz und Gehirn, so dass wir mehr Leichtigkeit und Freude verspüren. Yoga ist ein wichtiges Einsatzmittel bei Angststörungen ergänzend zu weiteren unterstützenden Behandlungen, wie professioneller Psychotherapie, systemischen Familienstellen, Autogenem Training, Hypnose und mehr.
Geschrieben von Nicole Dominikowski.
Bildnachweis: © daverose259/foter.com/
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