Der spirituelle Krieger

Der spirituelle Krieger

Das Herz als Kompass des Lebens

Autor: Marius E. Hannig
Kategorie: Schamanismus
Ausgabe Nr: 72

Wahrhaftigkeit können wir nur in unserem Innern erfahren. Das Herz stellt dafür den Kompass dar. In Kontakt mit Mutter Erde verbindet uns der Autor mit dem ursprünglichen Wissen indigener und schamanischer Kulturen. Insbesondere für die westliche Zivilisation ist die Anbindung an ihren Ursprung lebenswichtig für das Fortbestehen unserer Spezies.

Tattva Viveka: Wir freuen uns, heute etwas über die schamanischen Welten zu hören. Marius hatte 1994 die Vision eines Projektes, um die Mutter Erde zu heilen bzw. mit dem ursprünglichen naturreligiösen Wissen der schamanischen Traditionen zu unterstützen. Interessanterweise war dies dasselbe Jahr, in dem ich (Ronald) die Tattva Viveka visionierte und gründete. Diese Synchronizität freut uns.

Du bringst verschiedene schamanische Traditionen zusammen, speziell bist du mit den nepalesischen schamanischen Traditionen und mit den Huichol in Mexiko in starker Verbindung. Darüber hinaus hast du noch weitere schamanische und naturreligiöse Traditionen rezipiert. Du gehst schon seit 1994 intensiv diesen Weg und hast dann 2009 dieses Institut offiziell aus der Taufe gehoben. Gerade hattest du Schamanen aus dem Himalaya vor Ort, mit denen du zusammen hier in Deutschland Seminare durchführst. Also, du verbindest die moderne Zivilisation mit dem alten schamanischen Wissen, um Mutter Erde zu unterstützen. Erzähle uns bitte einmal selbst, wie du zu deiner Arbeit und deinem Weg des Herzens gekommen bist.

Jhankri Danakatshi Tamang Mudra Meditation, Nepal
Jhankri Danakatshi Tamang Mudra Meditation, Nepal

Marius: Ich möchte das Herz gleich als Aufhänger nehmen. Natürlich ist es ein Herzensweg und es ist im Laufe der Jahre eine Verantwortung gegenüber den schamanischen Traditionen geworden. Im Grunde begann mein Weg schon in der Jugend, als ich begann mich für Magie, Hexerei, Zauberei, Naturkulte, antike Kulte usw. zu interessieren. Schon da begann ich die unterschiedlichen esoterischen Strömungen zu erforschen. Auf der Suche nach meinen eigenen Wurzeln fand ich auch immer tiefer zum Ursprung von allem. Der liegt für mich in den schamanischen Traditionen. Die schamanischen Traditionen sind weltweit der Urgrund der menschlichen Entwicklung und Zivilisation. Die wenigen Schamanen und Schamaninnen, die heute noch wirklich diese Tradition leben, sind die einzigen Hüterinnen und Hüter, die diesen Zugang noch weitergeben können. Wir selbst sind völlig entwurzelt in unserer heutigen Zeit, die vom Materialismus und der Profilierung des Einzelnen geprägt ist. Von daher ist für mich das »Mother-Earth-Project« meine Hingabe an das Leben, meine eigenen Erfahrungen zu teilen und dadurch auch anderen Menschen die Möglichkeit zu geben, tiefe Erfahrungen zu machen. Die Erfahrungen können zu Veränderungen im eigenen Denken, Fühlen und Handeln führen, das sich dann auch auf das Umfeld auswirkt.

Mehr zum schamanischen Weg des Herzens erfahren Sie im vollständigen Artikel, der als Pdf für 2,00 € zum Download bereit steht (am Ende dieses Beitrags).

Durch den Kopf sind wir von der Natur abgetrennt

Marius: Die Frage ist auch, inwiefern wir von der Natur abgegrenzt sind. Die Frage ist, wo die Abgrenzung anfängt. Wo beginnt das tiefe Verständnis der Natur. Die Natur ist überall um uns herum, bei euch im Büro und bei mir hier. Sie ist überall, im Mikro- wie im Makrokosmos, im Sichtbaren wie im Unsichtbaren. Die Abgrenzung bedeutet in meinem Verständnis die Abgrenzung von den Möglichkeiten der Wahrnehmung, zu der unser Gehirn und unser Körper letztlich in der Lage sind. Dass wir uns darin beschneiden, wieviel wir wahrnehmen, schafft in meinem Verständnis die Abgrenzung zur Natur. Wenn ich mich also ständig um das Geldverdienen oder die Familie oder sonstige weltliche Aufgaben zu kümmern habe, dann habe ich dort die Abgrenzung zur Natur.

Marius mit Marakamé Don Heriberto, Wirrarika Natur Volk, Sierra Madre Occidental, Mexiko
Die Abgrenzung bedeutet in meinem Verständnis die Abgrenzung von den Möglichkeiten der Wahrnehmung, zu der unser Gehirn und unser Körper letztlich in der Lage sind.

Der unmittelbare Kontakt zur Wildnis ist etwas ganz anderes und sehr wertvolles, weil ich dort mit all meinen Konzepten und Definitionen meines eigenen Selbst, meines Egos plötzlich schrumpfe und ganz klein werde. In der Wildnis stellt sich die Frage, was mich wirklich am Leben hält und trägt. Wenn ich dann beginne auf mein Herz zu hören und meinen Platz darin finde, wird die Natur um mich herum plötzlich ungemein erfüllt. Dann werden für mich die Wesenheiten, die Naturwesen sichtbar, die an bestimmten Orten anzutreffen sind. Zum Beispiel gibt es in der Vorstellung der Himalaya-Schamanen an Ufern Zugänge zur unteren Welt. Dort sind die Nagas, die Schlangengeister anzutreffen. Die besitzen eine unglaubliche Kraft und Wissen über die Erde und den Kosmos, weil sie die Hüter der unteren Welt sind. Wenn ich weitergehe und mich mit einem Baum verbinde und seine unbeschreibliche Kraft wahrnehmen kann, dann bekomme ich vielleicht einen Zugang zu dem, was der Baum wirklich tut. Der Baum wächst nach oben, strebt nach oben und nährt sich von der Erde, wodurch er als Bindeglied von der oberen und unteren Welt fungiert. Wo beginnt also die genaue Abgrenzung? Die Abgrenzung von der Natur beginnt durch den Kopf, dadurch dass wir soviel im Kopf haben.

Die Abgrenzung von der Natur beginnt durch den Kopf, dadurch dass wir soviel im Kopf haben.

In dieser Fassung sind Auszüge aus dem Interview wiedergegeben. Das vollständige Interview gibt es im Pdf (9 Seiten), das unten bestellt werden kann.

Die Schlange als Hüterin des Wissens

Marius: In jeder schamanischen Tradition, die ich bisher kennengelernt habe, ist die Schlange eines der heiligsten Tiere. Es ist natürlich klar, wie schon zuvor angesprochen, dass die Religionen, um ihre Vorherrschaft zu gewährleisten, alle vorherigen geistigen Traditionen und Rituale oder Wahrnehmungen der Natur so umformulierten, dass es ihrem Nutzen entspricht. Die Schlange wurde ja auch »verteufelt«. Die Schlange ist die Hüterin des Wissens und sie nährt den gesamten Planeten. Wenn du dir beispielsweise eine Pflanze anschaust, dir die Wurzeln der Pflanze anschaust, wonach sehen die Wurzeln aus? Wie eine Schlange.

Es gibt so viele Wurzeln und es gibt einige Pflanzen, die besonders mit den Nagas verbunden sind. Eine Pflanze kennen wir alle. Das ist die Brennnessel. Das ist eine absolute Naga-Pflanze. Genau an den Plätzen, wo Brennnesseln wachsen, sind auch immer Naga-Plätze. Das heißt, dort gibt es eine bestimmte Energie, die mit dem Wissen der Natur und der unteren Welt, dem Schlangengeist verbunden ist. Wenn wir uns die Wurzeln der Brennnessel anschauen, dann sind sie genau wie eine Schlange.

Das Herz als Kompass des Lebens
Die Schlange ist die Hüterin des Wissens und sie nährt den gesamten Planeten.

Fast in allen schamanischen Traditionen gibt es außerdem die Vorstellung, dass es einen Adler oder eine gefiederte Gestalt gibt. Diese ist in der Lage, von der oberen Welt bis in die untere Welt zu kommen und dort die Schlange, die das Wissen der Erde, die weiblich, also die Göttin ist, zu fangen und dann in die obere Welt zu transportieren. Das haben wir in Asien unter Garuda und den Nagas, in Mittelamerika unter der Gestalt von Quetzalcoatl. Wir kennen das auch in der germanischen Tradition, wo der Adler die Schlange oder den Wurm packt oder wo es Verbindungen von Würmern gibt, die wir mit den Nagas gleichsetzen können. Die können die Körper der Menschen attackieren und wahnsinnig machen. Es ist die Energie des Adlers, die letztendlich diese Besessenheit von den Schlangengeistern befreien kann. Aber die Schlange ist wirklich ein sehr sehr großes Thema und es gibt viele Details, die da hinzuzufügen sind.

Lesen Sie im vollständigen Artikel mehr über die unterschiedlichen Geister, die in den Ober- und Unterwelten leben 🙂

Einweihungs- und Segnungsritual Kali Shrine Kalinchok 4000m, Nepal
Einweihungs- und Segnungsritual Kali Shrine Kalinchok 4000m, Nepal

Marius: Fast in allen schamanischen Traditionen gibt es außerdem die Vorstellung, dass es einen Adler oder eine gefiederte Gestalt gibt. Diese ist in der Lage, von der oberen Welt bis in die untere Welt zu kommen und dort die Schlange, die das Wissen der Erde, die weiblich, also die Göttin ist, zu fangen und dann in die obere Welt zu transportieren. Das haben wir in Asien unter Garuda und den Nagas, in Mittelamerika unter der Gestalt von Quetzalcoatl. Wir kennen das auch in der germanischen Tradition, wo der Adler die Schlange oder den Wurm packt oder wo es Verbindungen von Würmern gibt, die wir mit den Nagas gleichsetzen können. Die können die Körper der Menschen attackieren und wahnsinnig machen. Es ist die Energie des Adlers, die letztendlich diese Besessenheit von den Schlangengeistern befreien kann. Aber die Schlange ist wirklich ein sehr sehr großes Thema und es gibt viele Details, die da hinzuzufügen sind.

Er machte ein 25-minütiges Naga-Ritual und die ganzen Symptome, unter denen ich sechs Jahre lang litt, waren mit einem Mal verschwunden.

Das größte Verständnis hat sich mir durch die eigene erlebte Krankheit erschlossen. Ich hatte eine Borreliose. Ich saß mit Danashing Tamang zusammen, ein Tamang Schamane, der in einer ungebrochenen Tradition von seinem Vater und seinen Urgroßvätern ausgebildet wurde. »Die ganzen Symptome deiner Borreliose«, so sagte er mir, »sind darauf zurückzuführen, dass du dich unachtsam in der Natur bewegt hast, weil du die Schlangengeister verärgert hast, so haben sie dich attackiert.« Und was macht er? Ich war wirklich in einem hundsmiserablen Zustand, ich konnte meinen Körper nicht bewegen. Ich war fast gelähmt. Meine Glieder schmerzten unerträglich. Ich hatte schon ganz die Lust am Leben verloren. Er machte ein 25-minütiges Naga-Ritual und die ganzen Symptome, unter denen ich sechs Jahre lang litt, waren mit einem Mal verschwunden. Ich spürte wie diese Kräfte aus dem Körper herausgingen und in den Boden verschwanden. Das war für mich ein sehr sehr eindrückliches Erlebnis mit den Naga-Nagenis, welche mir einen tiefen Zugang auch für meine heutige Heilarbeit verschafften.

Unser Autor Marius E. Hannig

Über den Autor

Marius Enrico Hannig ist Gründer des MOTHER EARTH PROJECT und arbeitet mit indigenen Schamanen weltweit zusammen. Er organisiert u.a. Studien- und Ausbildungsreisen, Retreats und Pilgerreisen zu den Himalaya-Schamanen nach Nepal und mit den Wirrarika (Los Huicholes) in Mexiko Pilgerreisen nach Wirikuta ins Herz der Welt.

Dies sind Ausschnitte aus dem Artikel.

Erfahren Sie mehr über den spirituellen Krieger oder die spirituelle Kriegerin und seine oder ihre Kraft des Herzens.
Lesen Sie die vollständige Fassung in der Tattva Viveka 72. Auch zum Download für 2,00 € als ePaper erhältlich (Pdf, 9 Seiten).

Der komplette Artikel von Marius E. Hannig als PDF zum Download

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