Germanische Göttinnen und die quantenphilosophische Schau

Germanische Göttinnen und die quantenphilosophische Schau

Ein anderer Blick auf die Welt

Autor: Dipl. Germ. Petra Baumgart
Kategorie: Kelten/Germanen
Ausgabe Nr: 94

Dieser Beitrag ist nicht über Göttinnen, sondern im Geiste der weiblichen göttlichen Schau geschrieben. Seherinnen waren bei den Germanen auch Göttinnen, und so ist der folgende Text ein Beispiel für die praktische Anwendung einer beseelten und vergeistigten Schau auf die Welt, in der alles lebendig ist. Die germanischen Göttinnen und die Nornen wirken hier gemeinsam mit männlichen Gottheiten und den Menschen am großen Weltenwesen mit.

Die EXTERNSTEINE
Erinnerung an meine Vorfahren

Zugedeckt von der teutonischen Nacht,
beschützt von dem heldenhaften Wald,
heimgeleuchtet von dem magischen Mond,
umarmt von dem See –
in seinen Wassersternen spiegelnd –
ragt ihr, meine geliebten Vorfahren,
jeglicher Vernichtung trotzend,
kraftvoll
aufrecht stehend
erhobenen Hauptes
allwissenden Blickes
den Kosmos in EUCH tragend,
in mein Herz.

Holzhausen – Externstein, 17. Mai 2007

Das waren meine ersten Gefühle, meine ersten Empfindungen, als ich in die uralte Wirkstätte meiner Ahninnen und Ahnen eintauchte. Seitdem bin ich mit ihnen gemeinsam auf Weltenreise, so wie es in unserer Kultur seit Urzeiten Sitte und Brauch ist: Göttliches Schicksal ist Menschenschicksal – Menschenschicksal ist göttliches Schicksal. So »einfach« lebten unsere Vorfahren in und mit der All-Einheit. Ihre göttliche Selbsterfahrung geleitete ihr alltägliches Erdenleben. Aus diesem unmittelbaren und unverfälschten Erleben in sich schöpften sie ihre unermessliche Kraft, Seelen- und Sittenreinheit, so wie Cornelius Tacitus sie in seiner »Germania« (98 v. u. Z.) beschrieb. Ja, sie wagten schier Unermessliches für das Göttliche, denn ihr Schicksal war untrennbar mit diesem verwoben. Im Bunde mit dieser himmlischen Kraft wankte und versank sogar das einst so mächtige römische Riesenreich. Es blieb für die Römer ein immerwährendes Rätsel, woher diese Germanen kamen, was ihr göttlicher Urgrund und ihre Kulte – ihre Kultur – waren.

Liebe ist die Urquelle des Kosmos

Jahrtausende vor der Zeitenwende wurde in den germanischen Gebieten eine besonders tiefe Innigkeit bezüglich der Geburtsmysterien gepflegt. Das bezeugen keineswegs »nur« die Urmutter-Figurine (genannt: Venus) vom Hohlen Fels bei Blaubeuren mit ihrem nachgewiesenen Alter von 42.000 Jahren, sondern auch die Herta-Sagen und der Nertus-Kult. Diese Kulte waren Sonnenmysterien zur Harmonisierung der schwarzen und der lichten sichtbaren Sonne. Durch sie verband sich der bewusste Mensch mit dem kristallinen Herzen der Erde (= dem schwarzen Loch), seinem nuklearen Klange und seinem Rhythmus so lange, bis er den lichten Sonnenfunken in seinem Herzen geschaut, empfunden und gefühlt hat. Er sah und spürte das Verschmelzen beider Sonnen in seinem Herzen (kalte Fusion); er wurde dadurch neu geboren. Denn unsere irdische Welt ist ein Projekt voller Kommunikationsöffnungen zu den Paralleluniversen. Den Ort hierfür beschrieb ich bereits in meinem Buche »Esu Krist der gebürtige Germane«: Es ist die fünfte Herzkammer.

Großer Herzstein in »TANFANAs Geweihtem Haine«

Da unser Herzchakra von dem Rhythmus der Venus durchpulst wird, sind die fünf Herzkammern das menschliche Organ (Antennen), um die Schwingungen ihres fünfstrahligen Sternes (das Pentagramm, das in ihrer achtjährigen Umlaufbahn um den Planeten Erde gebildet wird) zu empfangen.

Denn wir Menschen sind unserem Ursprunge nach Sternengeborene, dies galt es in unseren Ur-Kulten mit jeder Körperzelle zu spüren.

Vor allem in den Sonnenmysterien spürte das menschliche Wesen durch Selbsterfahrung, dass die Liebe die göttliche Kraft und die göttliche Macht ist, die wahrlich alles bewegt und harmonisiert:

»Liebe ist Bindung im Urgefüge«

»Liebe ist die Urquelle des Kosmos«, so fasste es der Physiker Prof. Dr. Hans-Peter Dürr in seinem wunderbaren Buche zusammen.

Dieses kosmische Wissen unserer Ahninnen und Ahnen spiegelt sich auch in der sprachlichen Verwandtschaft von »Herz« und »Erde« im Altsächsischen wider: »herta« = Herz; »ertha« = Erde. Dieses Sprachbeispiel bezeugt, dass unsere Vorfahren »Herz« und »Erde« in einer unmittelbaren belebten All-Einheit empfanden. Sie spürten in ihren Herzen den Pulsschlag der Göttin ERDA, indem sie sich mit der schwarzen Erdensonne verbanden. So empfanden wir: Das Göttliche ist in meinem Herzen.

»Die große Hervorbringerin« thront auf dem Felsen 2 der Externsteine.
»Die große Hervorbringerin« thront auf dem Felsen 2 der Externsteine.

»Im ganz frühen Stadium der Embryologie finden wir im jungen Embryo pulsierendes Blut, noch ganz ohne Gefäße, geschweige denn mit einem Herzen. Erst allmählich bilden sich um das pulsierende Blut herum die Gefäße aus. Die Herzanlage liegt beim Embryo oberhalb der Struktur, die später der Kopf wird inklusive des Gehirns, und wandert dann in einer halbkreisförmigen Bewegung in den Brustkorb hinein. Mit anderen Worten:

Herz und Gehirn vertauschen in der frühen Embryonalentwicklung ihre Aufenthaltsräume.

Das, was einmal miteinander verbunden war, bleibt miteinander verbunden, auch wenn es räumlich getrennt wird.« Dieses Phänomen nennt die Quantenphysik Verschränkung. Es steht in enger Verbindung zum raum- und zeitlosen Sein, in enger Kommunikation mit den Paralleluniversen, in einem immerwährenden Verbund mit der Liebe als emotionaler Eigenschaft des Urfeldes. Deshalb lehrten die germanischen Göttinnen/Seherinnen die inkarnierten Seelen ihrer Stämme von Geburt an, die Außenwelt durch ihr Herz zu schauen und in ihrer All-Einheit zu verstehen. Das war eine ihrer vorrangigsten Aufgaben.

Die Gleichstellung der Begriffe »Göttin« und »Seherin« ist statthaft. Auch eine Seherin, auch eine Göttin war bei den Germanen stets »Erste unter Gleichen«.

Zu dem Wort »Göttin« führt Grimm aus: »… in eigentlichen gebrauch von weiblichen gottheiten auszerchristlicher religionen, aber durchaus ohne fühlbaren akzent im sinne des götzenhaften … in vergleichender beziehung oder unmittelbarer übertragung auf irdische frauen. Verbindliche vorstellungen sind die schönheit, aber auch die der übermenschlichen vollkommenheit, verehrungs- und anbetungswürdigkeit.«

Dies ist nur der Anfang des Artikels.

Wie Rudolf Steiner die Göttin sah, liest du im im vollständigen Artikel, der in Tattva Viveka 94 erschienen ist.

Tattva Viveka 94

Tattva Viveka Nr. 94

Inhalt der Ausgabe

Schwerpunkt: Göttinnen
Erschienen: März 2023

Stefanie Aue • Göttinnen im Tantra. Die zehn göttlichen Erkenntniswege der Dasha Maya Vidyas (Teil 1) • Vanessa Chakour • Die wilde Göttin in uns. Für den Schutz und das Entfachen des Lebens • Sophie Maria Anna Elisabeth Baroness von Wellendorff • Göttinnen im Rhythmus des Jahreskreises zelebrieren. Die spirituelle Tradition der Germanen und Kelten • Ronald Engert • Radha, die indische Göttin der Liebe. Leitbild für eine zukünftige spirituelle Gesellschaft • Prof. Dr. Peter Schäfer • Bilder der Weiblichkeit Gottes in der frühen Kabbala. Tochter, Schwester, Braut und Mutter • Deike Alexa Behringer • »Ganz normale Frauen mit Göttinnen-Power«. Orakelkarten, die uns an unsere innewohnenden Kräfte erinnern • Dipl.-Germ. Petra Baumgart • Germanische Göttinnen und die quantenphilosophische Schau. Ein anderer Blick auf die Welt • Eva-Maria Zander und Nora Hansing • Erwecke die Essenz der Weiblichkeit in dir. Ein weibliches Mehrgenerationengespräch •
Dieter Halbach • Demokratische Kultur. Ein Arbeitsfeld für Mehr Demokratie • Dr. Franz Alt • Wir brauchen eine neue Kultur des Friedens. Plädoyer für eine erneute Abrüstung • Walter Benjamin • Über die Sprache des Menschen und Sprache überhaupt. Das Wesen der Sprache • u.v.m.

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Über die Autorin

Die Autorin Dipl.-Germ. Petra Baumgart

Petra Baumgart, Studium der Germanistik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Humboldt-Universität Berlin; Abschluss mit dem Diplom. Seit 2007 krankheitsbedingter Rückzug: Authentizität ist Heilung.

Webseite: tanfana-verlag.de

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