Über den Tod und das Leben

Über den Tod und das Leben

Und wie beides zusammen gehört

Autor: Marcus Schmieke
Kategorie: Bewusstsein
Ausgabe Nr: 72

C.G. Jung, das Tibetische Totenbuch, Nahtoderfahrungen. Es gibt keine wissenschaftlich bewiesene Aussage zu einem Leben nach dem Tode. Aber es gibt Indizien und philosophische Überlegungen, die nahelegen, dass das Bewusstsein vom Körper unabhängig ist und mit der Seele von einem Körper zum nächsten wandern kann.

Die Beziehung von Schlaf und Tod

Als ich neulich zur geistigen Auflockerung die amerikanische Fernsehserie »House of Cards« anschaute, blieb mir ein Satz im Gedächtnis, der hervorragend als Aufhänger und Einleitung für das Thema dieses Artikels dienen kann. Da sagt Frank Underwood, ein knallharter Machtmensch, Karrierepolitiker und späterer Präsident der Vereinigten Staaten sinngemäß, dass er vor allem gegen zwei Dinge extreme Abneigung empfände: gegen die Notwendigkeit, zu schlafen und gegen den Tod. Beides nämlich verdamme einen Mann zur Untätigkeit.

Hier äußert sich sehr direkt die Angst vor dem Verlust der ersten Lebenshälfte, dem Bereich des Handelns. Wir befürchten, nicht mehr machtvoll handeln, kontrollieren und manipulieren zu können und Einflüssen ausgesetzt zu sein, die wir nicht kontrollieren können. Wenn wir abends einschlafen, liegen unsere Aktivitäten nicht mehr in unserer Hand und in unserem Willen, unsere Träume sind schließlich meist flüchtig und oft rätselhaft.

Menschen sterblich und uns dessen bewusst sind; Tiere sind auch sterblich, sie wissen es aber nicht; die Götter aber wissen, dass sie unsterblich sind.

Hier äußert sich sehr direkt die Angst vor dem Verlust der ersten Lebenshälfte, dem Bereich des Handelns. Wir befürchten, nicht mehr machtvoll handeln, kontrollieren und manipulieren zu können und Einflüssen ausgesetzt zu sein, die wir nicht kontrollieren können. Wenn wir abends einschlafen, liegen unsere Aktivitäten nicht mehr in unserer Hand und in unserem Willen, unsere Träume sind schließlich meist flüchtig und oft rätselhaft.

Die Abneigung des Politikers gegen Tod und Schlaf setzt diese beiden Dinge auch höchst sinnhaft miteinander in Beziehung; den Schlaf, der für uns immer nur ein paar Stunden entfernt ist, und den Tod, der Jahrzehnte entfernt sein kann oder auch nur ein paar Minuten – wir wissen es nicht. Deshalb sagt man auch oft nach dem Ableben eines Menschen »Er ist friedlich entschlafen«, diese beiden Symbole sind also eng miteinander verbunden.

Theorien über das Leben nach dem Tod

Der Tod ist für uns etwas Absolutes und Endgültiges. Wir hören zwar oft solche Glaubenssätze wie »Nach dem Tod geht es weiter«, oder »Den Tod gibt es nicht«, letzteres ist sogar ein Titel eines meiner Vorträge. Wenn man es hier gedruckt liest, ist es eigentlich ein höchst problematischer Titel – den Tod gibt es schließlich! Aber was bedeutet der Tod nun für uns, und welche Chance bietet sich, wenn wir uns damit beschäftigen?

Alle Theorien, die es über das Leben nach dem Tod gibt, wie es genau aussieht, wo die Seele hingeht und Ähnliches, sind letztlich eben nur Theorien. Religiöse Texte, Erzählungen von Menschen, die schon tot waren und dann wieder zurückgekommen sind, Nahtoderfahrungen oder die Reinkarnationsforschung: All das sind nicht wirklich haltbare und tragfähige Beweise. Man könnte diese Phänomene auf unzählige andere Arten erklären, zum Beispiel mithilfe der Theorie der Informationsfelder. Es ist nicht besonders schwer zu erklären, dass nach dem Tod eines Menschen sein Informationsfeld noch immer da ist und ein Anderer sich damit identifiziert.

Tod und Leben
Die Konfrontation mit dem Tod ist die Konfrontation mit dem Teil von uns, der wir jetzt nicht sind.

Ich muss also hier leider etwaige Illusionen zerstören, dass irgendein theoretisches Erklärungsmodell, Forschungsergebnisse oder persönliche Erfahrungen helfen könnten, das Mysterium Tod in irgendeiner Weise zu enthüllen. Es bleibt ein persönliches Mysterium, und jeder von uns muss selber herausfinden, was es für ihn bedeutet. Es ist ein ganz persönliches Thema und eine ganz persönliche Chance.

Mehr über den Tod als Chance können Sie im vollständigen Artikel lesen. (Bestellmöglichkeit am Ende des Beitrags!)

Das Tibetische Totenbuch

Tibetisches Totenbuch

Ein erhellender Ansatz über den Tod und vielleicht auch ein Schlüssel zu seinem Verständnis ist die Beschreibung der Phasen des Todes im Tibetischen Totenbuch aus dem achten Jahrhundert, dem Bardo Thödröl. Der Name »Tibetisches Totenbuch« ist eine westliche Benennung, der originale Titel bedeutet übersetzt ungefähr »Die Befreiung durch das Hören im Zwischenzustand« (oder »Übergang«) und das trifft den Inhalt und Zweck auch wesentlich besser.

Unser westliches lineares Lebensmodell hat ja gravierende Schwachstellen, die man unmöglich übersehen kann.

Die erste deutschsprachige Übersetzung des Totenbuchs im Jahr 1935 enthielt einen Kommentar aus psychologischer Sicht, den C. G. Jung verfasst hatte, dessen Worte über das Leben und, wenn auch implizit, den Tod in einem Brief später lauteten: »Das sogenannte Leben ist eine kurze Episode zwischen zwei großen Geheimnissen, das doch nur eines ist.« Man könnte das auch so interpretieren, dass sich zuletzt der Kreis wieder schließt, allerdings nicht sichtbar an der Oberfläche, sondern unter der Oberfläche. Es ist ein interessanter weiterführender Gedanke, ob das wohl ein Beweis für das zyklische Modell, für den Kreislauf von Leben, Tod und Wiedergeburt sein könnte, wie ihn einige asiatische Religionen und Weltanschauungen propagieren?

Eine ausführliche Beschreibung die zyklische Qualität von Leben und Todfinden Sie im vollständigen Artikel. 😉 Unten können Sie bestellen!

Das Totenbuch und Nahtodberichte

Viele der Erfahrungen, die die Patienten von Pim van Lommel berichteten, entsprachen ziemlich genau den Schilderungen aus dem Totenbuch. Sehr oft wurde das Gefühl eines endlosen Bewusstseins geschildert, welchem van Lommels Buch auch seinen Titel verdankt.

Van Lommel hat aus seinen gesammelten Studiendaten hauptsächlich zwei Schlussfolgerungen gezogen: Erstens, dass das Bewusstsein nicht mit dem Gehirn zusammenhängt, sondern außerhalb davon angesiedelt sein muss, vergleichbar mit dem Internet, auf das wir zwar mit unserem Computer zugreifen können, das aber von ihm unabhängig funktioniert. Die zweite Erkenntnis: Das Bewusstsein ist erst dann unbegrenzt, wenn es nicht mehr von unserem Gehirn und dessen Funktionen abhängig ist.

Viele der Patienten hatten Visionen ihrer Zukunft, die in ihrem späteren Leben meist auch eintraten. Sie konnten während ihrer Nahtoderfahrung Dinge sehen oder Gespräche hören, die mit den üblichen Sinnen für sie unmöglich wahrnehmbar gewesen wären.

Welche weiteren Gemeinsamkeiten finden sich zwischen dem Tibetischen Totenbuch und Nahtodberichten? Das steht im vollständigen Beitrag. Denn können wir hier leider nicht kostenlos abdrucken. Aber für nur 2,00 € Unterstützungsbeitrag sind Sie dabei! 😉

Tod und Leben gehören zusammen

Diese drei Ebenen haben wir immer in uns, nicht nur, wenn wir gestorben sind. Wir können immer auf sie zugreifen, auch wenn wir schlafen. Es ist nicht schwer, die Träume, die von Bedeutung sind, die vielleicht oft wiederkehren, von dem zu unterscheiden, was unser Geist im Traum an unverarbeiteten Nichtigkeiten verarbeitet und entsorgt.

Ich habe die Inhalte des Totenbuchs mit den Schriften von Yogis verglichen, die tiefe Erfahrungen mit der Erweckung der Kundalini oder in der psychischen Welt gemacht haben oder auch durch lange Yoga-Praxis mit einem Guru zu solchen Erkenntnissen gekommen sind. Auch in deren Beschreibungen habe ich immer diese drei Phasen wiedergefunden: den äußersten Bereich der Maya-Erlebniswelt, der Geburt, der dazu führt, dass wir an die Stofflichkeit gebunden werden; den großen Bereich der Illusionen, durch den man hindurch muss, um letztlich auf diese Ebene zu kommen, die von den Yogis als der Karana Sharira oder kausale Körper bezeichnet wird und in die Erfahrung des reinen Geistes, des unbegrenzten Bewusstseins hineinführt.

Dies sind Ausschnitte aus dem Artikel.

Dieser Artikel ist ein bearbeiteter Auszug aus dem neuesten Buch von Marcus Schmieke, »Der innere Weg«. Es erschien im Juni 2017. Erfahren Sie mehr über die Verbindung zwischen Leben und Tod.
Die vollständige Fassung lesen Sie in der Tattva Viveka 72 Auch für 2,00 € als ePaper erhältlich (Pdf, 6 Seiten).

Über den Tod und das Leben (PDF)

 2,00

Marcus Schmieke
Über den Tod und das Leben. Und wie beides zusammen gehört

C. G. Jung, das Tibetische Totenbuch, Nahtoderfahrungen. Es gibt keine wissenschaftlich bewiesene Aussage zu einem Leben nach dem Tode. Aber es gibt Indizien und philosophische Überlegungen, die nahelegen, dass das Bewusstsein vom Körper unabhängig ist und mit der Seele von einem Körper zum nächsten wandern kann.
 

 

Artikelnummer: TV072e_09 Schlagwörter: , , , , , ,

 
 

Unser Autor Marcus Schmieke

Über den Autor

Marcus Schmieke, geb. 1966, Studium der Physik und Philosophie, 1994 Mitgründung der Tattva Viveka, 1996 Gründung der Veden-Akademie, Publikationen zu Naturwissenschaft, Vasati,vedische Astrologie u.a. Entwickler des Time Wavers, ein auf quantenphysikalischen Wirkungsweisen basierendes, medizinisches Diagnose- und Therapiesystem.

Keine Kommentare

Kommentar abgeben