Die Musik der Steine

Die Musik der Steine

Klänge aus dem Urgrund der Erde

Autor: Prof. Dr. Klaus Fessmann
Kategorie: Kunst / Musik / Literatur
Ausgabe Nr: 90

Der Musiker und Universitätsprofessor Prof. Dr. Klaus Fessmann fand in jahrelanger weltweiter Forschung heraus, dass man mit Steinen eine ganz eigene Form der Musik machen kann. Er entwickelte ein eigenes Verfahren der Steinbearbeitung und spielt diese Steine heute auf Konzerten. Sie werden außerdem zu Heilzwecken und zur Meditation verwendet.

Wie bekamen Sie, Herr Professor Fessmann, den Zugang zur Musik?

Meine Eltern kauften auf Veranlassung meiner Mutter, die sehr gut Klavier spielte, im Jahr 1951, als ich drei Jahre alt war, ein Klavier. Neun Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war dies eine außergewöhnliche Anschaffung. Ich stand vor diesem Instrument und versuchte, mit meinen kleinen Händen die Tasten zu bewegen. Es faszinierte mich, dass aus dieser Bewegung Töne von dort kamen, und ich spielte so oft und viel, wie ich nur konnte.

Das Spiel am Klavier war, im Nachhinein betrachtet, für mich so etwas wie eine zweite Geburt, sie leitete die Beziehung zur Musik ein, die mein Leben bestimmen sollte. Meine Mutter erkannte früh mein musikalisches Talent und förderte es. Parallel dazu nahm mich die Mutter immer wieder zu Klavierabenden und Orchesterkonzerten mit, die in dieser Zeit aufgrund der fehlenden räumlichen Möglichkeiten oft in den Festsälen der Gaststätten stattfanden. So lernte ich früh zum Beispiel Elly Ney oder den Dirigenten Keilberth kennen und hörte Beethovens Klaviersonaten, die Klavierkonzerte und Symphonien.

Die Musik der Steine

Im Grunde war das in erster Linie mein Leben. Ich klimperte auf den Tasten herum und genoss die Klänge. Bald erkannten die Eltern, dass dieses Spiel dringend einer Strukturierung bedurfte, und so wurde ich in die Klavierstunde zu Frau Fiedler geschickt, um nach Noten und guter Haltung der kleinen Finger die Lehre des Klavierspiels zu erfahren, streng strukturiert, wie es damals üblich war.

Erfahre im vollständigen Artikel mehr über den musikalischen Werdegang und seine Kompositionen mit Steinen von Professor Fessmann. ? Unten kannst du bestellen!

Warum faszinierten Sie Steine als Musiker, und weshalb führte es Sie zu der Entwicklung von Klangsteinen?

Der Lyrik-Zyklus »Höhlensprache«, entstanden aus einem Versuch, die eigene Sprache mit den Steinen einer Höhle in Resonanz zu bringen von dem Dichter aus dem Donautal, Werner Dürrson, führte vor über 30 Jahren zum ersten Kontakt mit der Materialität Stein. Viele Lyriker haben Worte über den Stein geschrieben, meine Sammlung umfasst hier Hunderte von Gedichten, sicherlich auch genauso viele Bibelzitate und andere Texte. Von Erich Fried habe ich das Gedicht über den Stein in einer Collage eingefügt.

In der Beschäftigung mit der Materialität Stein fand ich neben den etymologischen Forschungen die ersten Hinweise auf einen Klangstein im alten China vor ca. 3000 bis 4000 Jahren. Der Klangstein in China war heilig, wer ihn verletzte, wurde mit dem Tod bestraft. Im Buch der Sitte aus dem alten China wurde Musik als Harmonie zwischen Himmel und Erde genannt. 

Hier wird auch über die Geschichte des Klingsteins geschrieben. Das Gedankengut aus dem Chinesischen, der Begriff der vielfältigen Musik in der Natur, auch vor dem Menschen, fand in dieser Korrespondenz Eingang in die Musica Terra im Mittelalter.

Der Stein ist somit ein lebendes Element der Natur.

Im Gegensatz zum Abendland wurden Steine in vielen alten Kulturen nicht nur als Heiligtum gesehen, sondern auch ihr Klang wurde für viele verschiedene Rituale eingesetzt. Ich habe eine große Achtung vor dieser Materie, viel Ehrfurcht und Demut vor den Steinen, für mich ist es ein Glücksfall in meinem Leben, mit ihnen zusammen Klänge in diese Welt zu bringen. Ich hüte sie mit großer Sorgfalt.

Wie es Herr Fessmann gelang, Klänge aus den Steinen zu erzeugen und ihren Klang mit Menschen in Rahmen von Konzerten und anderen Veranstaltungen zu teilen, liest du im vollständigen Artikel. ? Unten kannst du bestellen!

Heilung durch den Klang der Steine

Der Klangstein oder Lithophon hat unterschiedliche Möglichkeiten der Verwendung.

Da er halb Skulptur, halb Instrument ist, steht er in Gärten, als Grabstein auf Friedhöfen und ist auch in Meditationszentren zu finden.

Therapeuten haben ihn auch schon erfolgreich in der Behandlung mit Patienten ausprobiert und positive Rückmeldung gegeben. So kann er zur Heilkunst eingesetzt werden. Die Schwingung und der besondere Klang der Steine bewirken durch die Vibration, die beim Spielen am Stein mit den befeuchteten Händen entsteht, ein Öffnen, Fließen und Loslassen in den Händen, in den Armen, in den Knochen, im ganzen Körper. Druck und Zwang entfallen hier.

Es wird sanft gestreichelt und gestrichen. So können sich die Menschen neu erfahren. Durch diese neue Erfahrung der Hände mit dem Klangstein habe ich auch den Anschlag am Klavier verändert. Das sanfte Streicheln und Streichen der Tasten mit den Fingern verändert den Klang, formt ihn weicher.

Der Klang wirkt durch die Absichtslosigkeit.

In der Geriatrie wird der Stein zur Aktivierung der Menschen eingesetzt. Schlaganfallpatienten, deren eine Hand gelähmt ist, können mit der anderen Hand spielen und Verbesserung erzielen. Aber auch Demenzkranke erfreut das Spiel und lindert die Beschwerden. Für diese Personengruppe haben wir einen speziellen Partnerstein entwickelt. Es gibt bereits Forschungen über das Einsetzen der Heilkunst mit den Klangsteinen, die die positiven Ergebnisse belegen.

In dieser Fassung sind Auszüge aus dem Artikel wiedergegeben. Den vollständigen Artikel gibt es im Pdf, das unten bestellt werden kann.

Für mich persönlich ist das Musicae-System das Bedeutendste im pythagoreischen Werk, was die anderen Themen nicht schmälern soll. Das System begann mit der sogenannten Hämmer-Legende, in der Pythagoras die Proportionsverhältnisse zwischen geschlagenen Hämmern, die in einem bestimmten System gebaut worden waren, entdeckte. Dies ist sehr rudimentär erklärt, alles Weitere würde viel zu weit führen. Er nannte diese Musik, diese Töne, die Klänge die Musica Instrumentalis, was nichts anderes ist als die nicht vokale, vom Menschen gesungene Musik.

Die Musik der Steine

Die Ordnung dieser Musik, gemessen in Zahlen, fand er dann auf der nächsten Ebene wieder, der sogenannten Musica Humana, die beobachtbare und messbare Ordnung der menschlichen Organe. Auf der nächsthöheren Ebene fand er die gemessenen Schwingungsverhältnisse in den Proportionsverhältnissen der Gestirne zueinander wieder und bezeichnete dies als Musica Mundana.

Im Mittelalter kam durch Boethius der Begriff der Musica Divina, der höchsten und heiligsten Musik hinzu. Und durch die Entwicklung der chinesischen Vorstellung der Korrespondenzsysteme kam schließlich als fünfter Begriff die Musica Terra, die Musik der Natur ohne den Menschen dazu.

Zum Abschluss sei ein Gedicht von Erich Fried aufgeführt, das die Steine ehrt:

Die Zeit der Steine
Die Zeit der Pflanzen
Dann kam die Zeit der Tiere
Dann kam die Zeit der Pflanzen
Dann kam die Zeit der Menschen
Nun kommt die Zeit der Steine
Wer die Steine reden hört
Weiß, es werden nur Steine bleiben
Wer die Menschen reden hört
Weiß, es werden nur Steine bleiben
– Erich Fried

Dies sind Ausschnitte aus dem Artikel.

Erfahre mehr über den bezaubernden Klang der Steine, die hauptsächlich als stumme Wesen wahrgenommen werden.

Lies die vollständige Fassung in Tattva Viveka 90 .

Tattva Viveka 90

Tattva Viveka Nr. 90

Inhalt der Ausgabe

Schwerpunkt: Die Magie des Klangs
Erschienen: März 2022

Dietlinde Küpper – Musik als Tor zum Transzendenten • Miroslav Großer und Birge Funke – Die Sehnsucht des Klanges und seine multidimensionale Wirkung • Saskia Baumgart – Die Stimme der Sirene • Clemens Zerling – Eine Reise zum Urton • Hans Cousto – Die kosmische Oktave • Hannes Heyne – Musikalische Ökologie • Prof. Dr. Klaus Fessmann – Die Musik der Steine • Dr. Rahmi Oruc Güvenc – Heilwissen aus dem Orient • Anette Blühdorn – Das metaphorische Herz • Marion Schickert – Die vielbegabte Scannerpersönlichkeit • Peter Hubral – Arche Noah • u.v.m.

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Zum Autor

Unser Autor Prof. Dr. Klaus Fessmann

Em. o. Univ. Prof. Mag. Klaus Fessmann, Studium der Germanistik und Musik fürs Lehramt an der Musikhochschule Stuttgart 1972–1977, Studium der Komposition an der Musikhochschule Stuttgart 1977–1983, Studium der Musikwissenschaft an der Universität in Freiburg 1983–1987. Verschiedene Lehraufträge: Musikhochschule Stuttgart, Musikschule Stuttgart 1979–2000, Professur Studium Generale Musik, Elementare Komposition Universität Mozarteum Salzburg 1997–2019.

Bücher von Klaus Fessmann

  • KlangSteine, das ewige Gedächtnis der Erde
  • Kieselschule
  • Ohrenlicht I
  • Ohrenlicht II Vertiefung
  • (Ohrenlicht I und II – das (Hand-)Buch ist demnächst im Handel zu beziehen)
  • Vom Klang der Steine zum Klang der Bilder
  • Galerie für Zeitgenössische Kunst im Stadtmuseum Bad Tölz 1. Juni bis 30. September 2021
  • Heinzenkapelle 2020 – Natur Unser

Die Bilder stammen aus dem Archiv Klaus Fessmann.

Weitere Bücher und CDs von Klaus Fessmann, auch mit seinen Ensembles, sind im Handel erhältlich.

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