23 Feb Tattva Viveka 74 – Kreativität und Spiritualität
Die Artikel der Tattva Viveka 74
Schwerpunkt: Kreativität und Spiritualität
Kreativität und Spiritualität. Symposium
Kreativität bei selbstverwirklichenden Menschen
Transformation durch Ko-Kreativität
Visionärer Farbgesang
Bewusst-Sein für Kreativität
Inspiration: wie komme ich zu neuen Einsichten?
Rosenkreuzer: Wo die Ströme münden
Emotionen und körperliche Gesundheit
Mit kosmischer Führung um die halbe Welt
Buchbesprechungen, aktuelle Meldungen
und vieles mehr…
Liebe Leserinnen und Leser,
Das Wort »Kreativität« kommt von dem lateinischen »creare«, was »machen, schöpfen« bedeutet. Im Sanskrit gibt es dazu die Wurzel »kri«, was ebenfalls »tun, machen« bedeutet und heute durch den Begriff »Karma« bekannt ist, den man am allgemeinsten mit dem Wort »Handlung« übersetzt.
Kreativität könnte man auch mit dem deutschen Wort »Schöpferkraft« bezeichnen. Wir können schöpfen, d. h. aus dem Nichts etwas erschaffen, zum Beispiel ein Kunstwerk oder eine philosophische Idee. Mit der Kreativität sind wir an die Eigenschaften unseres göttlichen Schöpfers angeschlossen, denn Schöpferkraft ist eine spirituelle, göttliche Fähigkeit. Die Idee steht am Anfang des kreativen Tuns, und wenn sich das Kunstwerk manifestiert hat, sehen wir etwas Neues, nie Dagewesenes vor uns.
Deshalb ist die Kreativität das Bindeglied zwischen Rationalität und Spiritualität. Sie verbindet uns Menschen mit unserer göttlichen Schöpferkraft und ermöglicht es uns, in der materiellen Welt Kunstwerke bzw. generell Dinge zu erschaffen.
Kreativität ist ein schöner, neutraler Begriff, der auch für nicht spirituell aufgeschlossene Menschen kompatibel ist. Er hat keinen religiösen Beigeschmack und wenn die Kreativität in fast allen Lebensbereichen Beachtung findet, dann verweist dies darauf, dass unser spiritueller Anteil doch im Grunde etwas Normales ist, der wie weltliche Dinge zum Leben dazugehört.
Unsere Fähigkeit, zu schöpfen, ist ein Wunder und es gibt uns tiefe Freude und Erfüllung, wenn wir kreativ sein können. Kreativität ist somit ein Ausdruck meines Selbst, meiner inneren Wesenheit und meiner Wünsche und Visionen. Das, was vorher nicht da war und nun existiert, ist geschöpft, und so heißen wir Lebewesen »Geschöpfe«. Wo es Geschöpfe gibt, muss es einen Schöpfer geben. Jedes Menschenkind, das geboren wird, wurde von seinen Eltern geschöpft. Das ist die kleine Schöpfung, die täglich geschieht. Im Großen lässt sich die Frage stellen, woher denn der Mensch an sich kommt, und man kann vermuten, dass der Mensch an sich auch einen Schöpfer hat – einen Schöpfer, der über uns steht, weil er vor uns, vor der Idee des Menschen, existiert haben muss. Wir nennen diesen Schöpfer »Gott«.
Interessanterweise sind wir Menschen mithin sowohl Geschöpfe als auch Schöpfer. Wir haben die göttliche Schöpferkraft in einer kleinen Ausführung. Wir können keine neue Spezies erschaffen, und einen Planeten zu manifestieren, wird uns ebenfalls schwerfallen.
Aber vielleicht ist es gerade unsere Kreativität, die uns die Möglichkeit eines göttlichen Schöpfers plausibel zu machen vermag. Wenn das der Fall ist, dann hat unser Themenheft »Kreativität und Spiritualität« seinen Zweck erfüllt.
Mit herzlichen Grüßen
Ronald Engert
Print-Ausgabe bestellen:
Ausgabe als PDF bestellen:
Kennst du eigentlich auch schon
unser unschlagbares Spezial-Angebot?
Das digitale Test-Abonnement
4 Ausgaben – 4 Euro
Bequem zum Download.
Headerbild: © Leo Königsberg
Keine Kommentare