Tattva Viveka 91

Tattva Viveka 91

Schwerpunkt: Leben in Gemeinschaft

Die Artikel der Ausgabe:

Liebe Leserinnen und Leser,
liebe Mitbewohner und Mitbewohnerinnen dieses Planeten,

lasst mich direkt mit den zentralen Fragen dieser Ausgabe einsteigen: Wollen wir wirklich so leben, wie wir es derzeit tun? Ist unser Lebensstil angesichts steigender ökologischer, sozialer, politischer und spiritueller Probleme noch zeitgemäß? Viele der Autoren und Autorinnen dieser Ausgabe würden dies wohl verneinen. Denn sie selbst haben für sich einen alternativen Weg, abseits der gewöhnlichen Gesellschaftsstrukturen, gewählt. In sogenannten intentionalen Gemeinschaften, Kommunen oder Ökodörfern haben sie sich mit Gleichgesinnten zusammengetan, die allesamt eine Vision von einer besseren Welt haben. Doch statt von dieser »besseren Welt« lediglich zu träumen, haben sie sich aufgemacht, um mit neuen Formen des Zusammenlebens zu experimentieren und sind das Abenteuer eingegangen, Beziehungsstrukturen zu hinterfragen und neu zu gestalten, um mehr Verbundenheit und Nähe zueinander und zu ihrer Umwelt zu erschaffen.

Das Wort »Öko« in Ökodorf leitet sich nicht nur von Ökologie, sondern ursprünglich vom griechischen Wort »Oikos« ab, das für Haushalt aber auch für Ganzheitlichkeit steht. Mit Haushalt ist dabei nicht nur die Wohnung, das Haus oder die Kleinfamilie gemeint, sondern der ganze Organismus, der damit zusammenhängt, wie die Familien der Kinder, der auf dem eigenen Land betriebene Wirtschaftshof und dessen Mitarbeiter. Dabei ist Autarkie ein wesentliches Merkmal des Oikos.

Schauen wir uns die Gemeinschaften und Ökodörfer heutzutage an, spiegeln sie dieses Bild wider. Sie sind zu unterschiedlichen Graden autark aufgebaut. Je nach Größe der Gemeinschaft gewinnen sie ihre eigene Energie, bauen ihre Lebensmittel vor Ort an, haben Kindergärten und Schulen und bieten nicht zuletzt Arbeitsplätze für ihre Bewohner. Gerade dies ist beispielsweise ein Aspekt, der Stefanie Raysz bewogen hat, in die Gemeinschaft Schloss Tempelhof zu ziehen. Mehr dazu im Interview »Leben, Lernen und Arbeiten an einem Ort«.

Mit Jo Eckardt tauchen wir in dieser Ausgabe in die grundlegenden Mechanismen des »Überlebens in Gemeinschaft« ein. Sie analysiert Kooperation und Konkurrenz als zwei evolutionäre Strategien. Die Urgesteine der Gemeinschaftsbewegung Johannes Heimrath und Lara Mallien lassen uns im Interview an ihrem reichen Erfahrungsschatz teilhaben und erklären uns unter anderem was es mit dem Wort »pflegnutzen« auf sich hat, und was es bedeutet »im Vertrauensraum transparent« zu sein. Achim Ecker weist uns in seinem Artikel »Lieben ist eine politische Aufgabe« hingegen auf die Herausforderungen bei der Entwicklung einer Gemeinschaft und der Beibehaltung der ursprünglichen Ideale hin.

Lasst euch von den vielen spannenden Beiträgen inspirieren, wie euer Leben abseits der Norm auch noch aussehen könnte!

Unser Autorin Stefanie Aue

Es grüßt euch herzlich,

Stefanie

 

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Schwerpunkt: Leben in Gemeinschaft
Erschienen: Juni 2022

Jo Eckardt – Überleben in Gemeinschaft. Wie die Evolution Kooperation und Altruismus entstehen ließ • Johannes Heimrath und Lara Mallien
Im Vertrauensraum transparent sein. Wie Gemeinschaft gelingt • Stefanie Raysz – Leben, Lernen und Arbeiten an einem Ort. Das Leben einer Familie in der Gemeinschaft • Claus Reimers – Ein Leben für die Gemeinschaftsbewegung. Einblick in die Entstehung und Entwicklung der Gemeinschaft Schloss Tempelhof • Stefanie Aue
Die Community lebendig halten. Vor Ort in der Gemeinschaft Parimal Gut Hübenthal • Achim Ecker – Lieben ist eine politische Aufgabe. Langjährige Gemeinschaftserfahrung im ZEGG • Barbara Stützel – Gemeinschaft als Entwicklungsweg. Welche persönlichen Fähigkeiten zu mehr Verbundenheit beitragen • Dieter Halbach – »Beteiligung ist das Herz der Demokratie«. Wie die Prinzipien der Gemeinschaftsbewegung in der Gesellschaft angekommen sind • Dr. Thomas Steininger – Der Mut zu träumen. Commons, Blockchain, Peer-to-Peer-Beziehungen und die Vision einer neuen Netzwerkkultur • Ronald Engert – Die Wahrheit wird uns nicht davonlaufen. Plädoyer für Walter Benjamin • Dr. Annette Blühdorn – Das metaphorische Herz Teil 2. Zeuge des archaischen Bewusstseins • Dr. Iris Zachenhofer und Andraes Kalff – Die Annäherung von Medizin und Schamanismus. Ein Weg ganzheitlicher Heilung • u.v.m.

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2 Kommentare
  • Edelgard Hansen
    Gepostet am 18:30h, 11 Juli Antworten

    Kann ich die Zeitschrift auch in Konstanz in einer Buchhandlung kaufen?

    • Tattva-Archiv
      Gepostet am 20:59h, 13 Juli Antworten

      Hallo Frau Hansen, ja im Bahnhofszeitschriftenladen. Die haben die Tattva Viveka. Liebe Grüße, Ronald Engert

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