Tattva Viveka 88

Tattva Viveka 88

Schwerpunkt: Matriarchale Werte

Die Artikel der Ausgabe:

Liebe Mitmenschen,

während der Erstellung dieser Ausgabe wurde mir bewusst, dass in unserer Gesellschaft wenig Wissen über lebende oder über vergangene Matriarchate und ihre Weltsicht besteht. Doch gerade in Anbetracht der vielfältigen Krisen und Herausforderungen, mit denen wir uns aktuell konfrontiert sehen, erscheint es mir notwendig, unser Menschen- und Weltbild zu erweitern. Kann der Mensch nicht anders, als zu herrschen, zu dominieren und zu unterdrücken? Gab es bereits seit Anbeginn der Menschheit Krieg und Ausbeutung? Ist der Mensch der Herrscher über die Erde und ihrer Geschöpfe? Ist das Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern natürlich und unveränderlich? Sind diese Ungleichgewichte Teil der menschlichen Natur, oder Konditionierungen, die über die Jahrtausende angewachsen sind und sich verfestigt haben, doch wieder verändert werden können?

Die moderne Matriarchatsforschung wirft einen anderen Blick auf diese Fragen, und bestehende Matriarchate sind lebendige Beispiele dafür, dass wir Menschen in der Lage sind, ein anderes Leben zu führen. Die vielfältigen und auf das Leben und seine Bewahrung ausgerichteten Ansätze und Erkenntnisse der Matriarchatsforschung werden maßgeblich von engagierten Forscherinnen erarbeitet, gesammelt und weitergegeben, die fest daran glauben, dass egalitäre und friedliche Gesellschaften nicht eine bloße Utopie sind, sondern auch real gelebt werden können. Doch leider finden diese lebensfördernden Erkenntnisse und Impulse wenig Gehör bei der Allgemeinheit. Und das, obwohl wir genau dies brauchen: eine Denk- und Lebensweise, die uns wieder in Einklang führt mit uns selbst, mit unseren Mitmenschen sowie mit Mutter Erde und ihren Geschöpfen, und die dabei auch realpolitisch umsetzbar ist. So ist es mir ein Anliegen, diese für uns westlich sozialisierte Menschen »andere«, matriarchale Gesellschaftsform mit ihren Werten und Prioritäten, soweit es uns als Tattva Viveka möglich ist, ein Stück weit ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.

Wie lassen sich matriarchale Gesellschaften definieren? Ich stelle nun knapp eine Definition derselben nach Dr. Heide Göttner-Abendroth vor. Die verschiedenen Ebenen und Aspekte werden in den Beiträgen, die jeweils unterschiedliche Akzente setzen, weiter ausgeführt und vertieft, doch ich möchte zunächst eine kurze theoretische Grundlage bieten:

Auf der ökonomischen Ebene werden Matriarchate als Ausgleichsgesellschaften auf dem Boden einer Ökonomie des Schenkens definiert; auf der sozialen Ebene als matrilineare Verwandtschaftsgesellschaften; auf politischer Ebene als egalitäre, auf politische und soziale Gleichheit ausgerichtete Konsensgesellschaften; und zu guter Letzt darf die spirituelle Ebene nicht außer Acht gelassen werden: Auf weltanschaulich-kultureller Ebene sind sie sakrale Gesellschaften und Göttinkulturen.

Ich danke von Herzen all den Frauen, durch deren Engagement und Beiträge diese Ausgabe zustande kam. Ihre Worte und Einsichten haben mich stark zum Denken und Fühlen angeregt und in mir die Frage aufgeworfen, wie ich selbst matriarchale Werte weiter in meinem praktischen Leben implementieren kann. Infolgedessen hoffe ich sehr, dass du ebenfalls diesen »Spirit« spüren wirst. In uns liegt der Samen für eine friedliche und gerechte Welt für alle, vom Kleinsten bis zum Größten. Wir brauchen uns »nur« daran zu erinnern.

In diesem Sinne wünsche ich dir eine bereichernde Lektüre.

In Verbundenheit

Alice und das Tattva Viveka-Team

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Tattva Viveka Nr. 88

Inhalt der Ausgabe

Schwerpunkt: Matriarchale Werte
Erschienen: September 2021

Dr. Heide Göttner-Abendroth – Am Anfang ist die Mutter. Das matriarchale Paradigma (Teil 2) • Dagmar Margotsdotter und Uschi Madeisky – Begegnung mit lebenden matriarchalen Gesellschaften • Illin Masar – Bericht einer Khasi-Frau • Dr. Elisabeth Loibl – Der freie Wille, die schöpferische Kraft und das gute Leben • Joan Marler – Das Leben der Göttin im Alten Europa. Gedenken an Marija Gimbutas • Dr. Mag. Simone Wörer – Homo donans. Über die Gabe • Eire Rautenberg – Die Amazonen • Johanna Schacht – Stealing Fire. Prometheus als zweifelhafter Held der Silicon-Valley-Elite • Gabriele Heise – Die Grünen vergessen ihre Wurzeln • Birge Funke und Miroslav Großer – Stimme und Gesundheit • Dr. Lars Jaeger – Wissenschaft in der Kritik, Esoterik und Okkultismus im Hoch • u.v.m.
 
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2 Kommentare
  • Sylke Zimpel
    Gepostet am 12:48h, 24 September Antworten

    Guten Tag,
    wie kann ich ein Heft (Papierausgabe) der Tattva Viveka 88 bestellen, ohne ein Konto eröffnen zu müssen, ohne Bankeinzug (ist auch eine Art Konto) und ohne Kreditkarte? Ich möchte gern per Rechnung bezahlen.
    Vielen Dank für eine baldige Antwort –
    S.Z.

    • Tattva-Archiv
      Gepostet am 19:36h, 25 September Antworten

      Hallo Frau Zimpel,
      die gedruckte Ausgabe können Sie gegen Rechnung bestellen. Per Email oder telefonisch bei unserer Auslieferung Sandila GmbH. aboservice.tattva@sandila.de / T. 07764-93970.

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